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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Arachne.
    Sogar Annabeth musste zugeben, dass ihre Drohung albern klang. Wie sollte ein Mädchen mit einem Bein im Blasenfolienverband dieses riesige Standbild aus der unterirdischen Kammer entfernen?
    »Ich fürchte, da müsstest du mich zuerst besiegen, meine Süße«, sagte Arachne. »Und leider ist das unmöglich.«
    Die Kreatur tauchte aus den Vorhängen aus Spinngeweben auf, und Annabeth begriff, dass ihr Einsatz hoffnungslos war. Sie würde hier sterben.
    Arachne hatte den Leib einer riesigen Schwarzen Witwe, mit einem behaarten roten Stundenglassymbol auf dem Unterleib und zwei überlaufenden Spinndrüsen. Ihre acht dünnen Beine waren mit geschwungenen Stacheln besetzt, die so groß waren wie Annabeths Dolch. Wenn die Spinne noch näher käme, würde ihr süßlicher Gestank allein schon ausreichen, um Annabeth in Ohnmacht fallen zu lassen. Aber das Schlimmste war ihr missgestaltetes Gesicht.
    Sie war vielleicht früher einmal eine schöne Frau gewesen. Jetzt ragten schwarze Unterkiefer wie Stoßzähne aus ihrem Mund. Ihre übrigen Zähne waren zu dünnen weißen Nadeln geschrumpft. Feine dunkle Schnurrbarthaare färbten ihre Wangen schwarz. Ihre Augen waren groß, lidlos und von purem Schwarz, und zwei kleinere Augen saßen in ihren Schläfen.
    Die Kreatur stieß ein wütendes Rip-Rip-Rip aus, das vielleicht Lachen sein sollte.
    »Jetzt werde ich mich an dir gütlich tun, meine Süße«, sagte Arachne. »Aber keine Angst. Ich werde deinen Tod in einem wunderbaren Bildteppich verewigen.«

XXXVII
    Leo
    Leo wäre lieber nicht so gut gewesen.
    Wirklich, manchmal war das einfach nur peinlich. Wenn er kein solches Auge für alles Mechanische gehabt hätte, dann hätte er niemals die geheime Rinne gefunden, hätte sich nicht im Untergrund verirrt und wäre nicht von Metallidioten angegriffen worden. Aber er kam einfach nicht dagegen an.
    Teilweise war das Hazels Schuld. Für ein Mädchen mit einem genialen Untergrundgespür machte sie ihre Sache in Rom überhaupt nicht gut. Sie führte sie immer wieder im Kreis herum, ihnen wurde schwindlig und dann kamen sie wieder an ihrem Ausgangspunkt an.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Das ist bloß … Hier gibt es so viel unter der Erde, so viele Schichten, das ist einfach zu stark. So, als ob ich mitten im Orchester stünde und versuchte, mich auf ein einzelnes Instrument zu konzentrieren. Ich werde taub.«
    Die Folge war eine Tour durch Rom. Frank schien zufrieden damit zu sein, wie ein riesiger Schäferhund weiterzutrotten (hmmm, Leo überlegte, ob er sich wohl in so einen verwandeln könnte, oder besser noch in ein Pferd, auf dem Leo dann reiten könnte). Leo dagegen wurde so langsam ungeduldig. Ihm taten die Füße weh, es war ein sonniger, heißer Tag und auf den Straßen wimmelte es nur so von Touristen.
    Das Forum war nicht schlecht, aber es bestand vor allem aus von Büschen und Bäumen überwachsenen Ruinen. Man brauchte eine Menge Fantasie, um darin das geschäftige Zentrum des antiken Rom zu sehen. Leo schaffte das nur, weil er Neu-Rom in Kalifornien kannte.
    Sie kamen an riesigen Kirchen, freistehenden Torbögen, Kleidergeschäften und Imbisslokalen vorbei. Eine Statue eines antiken Römerheinis schien auf ein nahe gelegenes McDonald’s zu zeigen.
    Der Autoverkehr auf den breiteren Straßen war der pure Wahnsinn – Mann, dachte Leo, in Houston fuhren die Leute ja schon wie die Irren –, aber meistens suchten sie sich einen Weg durch enge Gassen, vorbei an Brunnen und kleinen Cafés, in denen Leo keine Pause machen durfte.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages Rom sehen würde«, sagte Hazel. »Zu meinen Lebzeiten, ich meine, zum ersten Mal, hat hier noch Mussolini geherrscht. Und es war Krieg.«
    »Mussolini?«, Leo runzelte die Stirn. »War das nicht ein Facebook-Freund von Hitler?«
    Hazel starrte ihn an wie einen Außerirdischen. »Facebook-Freund?«
    »Ach, egal.«
    »Ich würde gern den Trevi-Brunnen sehen«, sagte sie.
    »Hier ist doch an jeder Ecke ein Brunnen«, murrte Leo.
    »Oder die Spanische Treppe«, fügte Hazel hinzu.
    »Warum fährt man denn nach Italien, um sich eine spanische Treppe anzusehen?«, fragte Leo. »Das ist ja wie nach China zu reisen, um mexikanisch zu essen!«
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall«, klagte Hazel.
    »Da sagst du mir nichts Neues.«
    Sie drehte sich zu Frank um und packte seine Hand, als ob Leo nicht mehr existierte. »Komm schon. Ich glaube, es geht hier lang.«
    Frank lächelte Leo verwirrt an –

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