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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Park lag, wo durch die Aquädukte frisches Wasser gepumpt wurde …«
    »Aber diese Stelle hier liegt doch seit Jahrhunderten unter der Erde«, nahm Piper an. »Trocken und vergraben. Was mag aus den Nymphen geworden sein?«
    Das Rauschen des Wassers verwandelte sich in Zischen, wie ein Chor aus gespenstischen Schlangen. Die Lichtwellen verwandelten sich von Meerblau und Grün in Violett und ein kränkliches Gelb. Über ihnen leuchteten die neun Nischen. Sie waren nicht mehr leer.
    In jeder stand eine verwitterte alte Frau, so vertrocknet und brüchig, dass sie Piper an Mumien erinnerten – nur bewegten Mumien sich normalerweise nicht. Ihre Augen waren dunkellila, als ob das klare blaue Wasser ihrer Lebensquelle sich in ihnen verdichtet und verdickt hätte. Ihre schönen Seidenkleider waren verschossen und zerlumpt. Ihre Haare waren einst zu Lockenfrisuren aufgetürmt und im Stil der vornehmen Römerinnen mit Edelsteinen geschmückt gewesen, aber jetzt waren sie zerrupft und strohtrocken. Wenn es wirklich Wasserkannibalen gab, dachte Piper, dann müssten sie so aussehen.
    »Was mag aus den Nymphen geworden sein?«, fragte das Wesen in der mittleren Nische.
    Sie war in einer noch schlimmeren Verfassung als die anderen. Ihr Rücken war krumm wie der Henkel eines Kruges. Ihre Knochenhände hatten nur eine papierdünne Hautschicht. In ihrer ramponierten Frisur funkelte ein verbogener goldener Lorbeerkranz.
    Sie richtete ihre violetten Augen auf Piper. »Was für eine interessante Frage, meine Liebe. Vielleicht sind die Nymphen ja noch hier, und sie leiden und warten auf Rache.«
    Bei der nächsten Gelegenheit, das schwor sich Piper, würde sie Katoptris einschmelzen und als Schrottmetall verkaufen. Das blöde Messer hatte ihr gar nicht die ganze Geschichte gezeigt. Sicher, sie hatte gesehen, wie sie ertrunken war. Aber wenn sie gewusst hätte, dass hier neun vertrocknete Nymphenzombies auf sie warteten, dann wäre sie niemals hergekommen.
    Sie spielte mit dem Gedanken, zur Treppe zu rennen, aber als sie sich umdrehte, war der Ausgang verschwunden. Natürlich. Jetzt war dort nur noch eine leere Mauer. Piper nahm an, dass das nicht nur eine Illusion war. Außerdem würde sie niemals so weit kommen, ehe die Nymphenzombies sich auf sie stürzten.
    Jason und Percy hatten sie zwischen sich genommen und die Schwerter erhoben. Piper war froh darüber, dass die beiden so dicht bei ihr standen, aber sie vermutete, dass ihnen die Waffen nicht viel nutzen würden. Sie hatte gesehen, was in diesem Raum passieren würde. Auf irgendeine Weise würden diese Kreaturen sie besiegen.
    »Wer bist du?«, fragte Percy.
    Die mittlere Nymphe drehte sich um. »Ach … Namen. Wir hatten einst Namen. Ich war Hagno, die erste der neun.«
    »Die neun«, wiederholte Jason. »Die Nymphen dieses Heiligtums. Es hat immer neun Nischen gegeben.«
    »Natürlich«, sagte Hagno und bleckte die Zähne zu einem grauenhaften Lächeln. »Aber wir sind die ursprünglichen neun, Jason Grace, die, die bei der Geburt deines Vaters zugegen waren.«
    Jason ließ das Schwert sinken. »Du meinst Jupiter? Und ihr wart dabei, als er geboren wurde?«
    »Zeus haben wir ihn damals genannt«, sagte Hagno. »Was für ein kreischender Welpe. Wir haben Rhea bei den Wehen beigestanden. Als das Baby kam, haben wir es versteckt, damit sein Vater, Kronos, es nicht verschlang. Ach, was hatte dieses Baby für eine Lunge! Wir konnten den Lärm kaum unterdrücken, damit Kronos ihn nicht entdeckte. Als Zeus größer wurde, versprach er uns ewige Ehren. Aber das war im alten Land, in Griechenland.«
    Die anderen Nymphen jammerten und kratzten an ihren Nischenwänden. Sie schienen dort gefangen zu sein, sah Piper jetzt, als ob ihre Füße zusammen mit den dekorativen Muscheln am Boden festgeklebt wären.
    »Als Rom an die Macht kam, wurden wir hierher eingeladen«, sagte Hagno. »Ein Sohn des Jupiter hat uns mit Geschenken in Versuchung geführt. Ein neues Zuhause, versprach er. Größer und besser. Keine Ratenzahlungen, eine exzellente Wohnlage. Rom wird niemals untergehen.
    »Niemals«, zischten die anderen.
    »Wir sind der Versuchung erlegen«, sagte Hagno. »Wir haben unsere schlichten Quellen und Brunnen auf dem Lykaion verlassen und sind hergezogen. Jahrhundertelang hatten wir ein wunderbares Leben. Feste, Opfer zu unseren Ehren, jede Woche neue Kleider und neuen Schmuck. Alle Halbgötter Roms haben mit uns geflirtet und uns geehrt.«
    Die Nymphen jammerten und seufzten.
    »Aber

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