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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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glauben.
    »Annabeth wurde also auf einer Vespa gekidnappt«, fasste sie die Sache zusammen. »Von Gregory Peck und Audrey Hepburn.«
    »Nicht direkt gekidnappt«, sagte Percy. »Aber ich habe ein schlechtes Gefühl …« Er holte tief Atem, als ob er sich mühsam am Durchdrehen hinderte. »Jedenfalls ist sie verschwunden. Vielleicht hätte ich das nicht zulassen dürfen, aber …«
    »Das musstest du aber«, sagte Piper. »Du hast gewusst, dass sie allein gehen musste. Außerdem ist Annabeth zäh und klug. Sie schafft das schon.«
    Piper legte ein wenig Charmesprech in ihre Stimme, was vielleicht nicht ganz anständig war, aber Percy musste sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren. Wenn sie in den Kampf zogen, würde Annabeth nicht wollen, dass ihm etwas passierte, weil er an sie gedacht hatte und dadurch abgelenkt gewesen war.
    Seine Schultern lockerten sich ein wenig. »Vielleicht hast du Recht. Jedenfalls hat Gregory – ich meine, Tiberinus – gesagt, dass wir weniger Zeit hätten, um Nico zu retten, als wir geglaubt haben. Hazel und die Jungs sind noch nicht zurück?«
    Piper schaute auf die Uhr am Steuerruder. Ihr war gar nicht klar gewesen, wie spät es schon war. »Es ist zwei Uhr nachmittags. Und wir hatten uns für drei verabredet.«
    »Spätestens«, sagte Jason.
    Percy zeigte auf Pipers Dolch. »Tiberinus hat gesagt, du könntest Nico ausfindig machen … Du weißt schon, damit.«
    Piper biss sich in die Lippe. Das Letzte, was sie wollte, war, Katoptris nach weiteren grauenhaften Bildern abzusuchen.
    »Ich habe es versucht«, sagte sie. »Aber die Klinge zeigt mir nicht immer, was ich sehen will. Eigentlich tut sie das so gut wie nie.«    
    »Bitte«, sagte Percy. »Mach noch einen Versuch.«
    Er bat sie mit diesen meergrünen Augen, wie ein niedliches Seehundsbaby, das Hilfe brauchte. Piper hätte gern gewusst, wie Annabeth jemals eine Meinungsverschiedenheit mit diesem Jungen gewinnen konnte.
    »Na gut«, seufzte sie und zog ihren Dolch.
    »Wenn du schon dabei bist«, sagte Trainer Hedge, »dann sieh doch mal nach, ob du die letzten Baseballergebnisse kriegen kannst. Die Berichterstattung hier in Italien taugt gar nichts.«
    »Pst.« Piper musterte die Bronzeklinge. Das Licht schimmerte. Sie sah eine Dachwohnung voller römischer Halbgötter. Ein Dutzend stand um einen Esstisch, während Octavian redete und auf eine große Landkarte zeigte. Reyna lief vor den Fenstern hin und her und schaute auf den Central Park hinab.
    »Das ist nicht gut«, murmelte Jason. »Sie haben schon einen Vorposten in Manhattan errichtet.«
    »Und das ist eine Karte von Long Island«, sagte Percy.
    »Sie spähen die Umgebung aus«, vermutete Jason. »Diskutieren Angriffswege.«
    Piper wollte das nicht sehen. Sie konzentrierte sich stärker. Licht lief in Wellen über die Klinge. Sie sah Ruinen – einige zerbröckelnde Mauern, eine einzelne Säule, einen mit Moos und toten Weinranken bedeckten Steinboden –, und das alles auf einem mit Gras bewachsenen Hang, auf dem Pinien standen.
    »Da war ich vorhin«, sagte Percy. »Das ist auf dem alten Forum.«
    Das Bild wurde detailreicher. Auf der einen Seite des Steinbodens war eine Treppe ausgegraben worden, die zu einem modernen Eisentor mit einem Hängeschloss führte. Das Bild in der Klinge sauste durch das Tor, eine Wendeltreppe hinunter und in eine dunkle zylindrische Kammer, die aussah wie das Innere eines Getreidesilos.
    Piper ließ das Messer fallen.
    »Was ist los?«, fragte Jason. »Es hat uns doch etwas gezeigt.«
    Piper hatte das Gefühl, wieder mit dem Schiff über den Ozean zu fahren, denn der Boden unter ihr schien zu schwanken. »Da können wir nicht hin.«
    Percy runzelte die Stirn. »Piper, Nico muss sonst sterben. Wir müssen ihn finden. Ganz zu schweigen davon, dass Rom kurz vor der Vernichtung steht.«
    Ihre Stimme wollte ihr nicht gehorchen. Sie hatte die Vision aus diesem runden Raum so lange für sich behalten, dass sie jetzt unmöglich darüber reden konnte. Sie hatte das grauenhafte Gefühl, dass es nichts ändern würde, Jason und Percy alles zu erklären. Sie konnte das, was passieren würde, nicht aufhalten.
    Sie hob das Messer wieder auf. Der Griff kam ihr kälter vor als sonst.
    Sie zwang sich, die Klinge anzusehen. Sie sah zwei Riesen in Gladiatorenkostümen in überdimensionalen Prätorensesseln sitzen. Die Riesen prosteten einander mit goldenen Kelchen zu, als ob sie gerade einen wichtigen Kampf gewonnen hätten. Zwischen ihnen stand

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