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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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konnte.
    »Konnte nicht atmen«, würgte er hervor. »Das Wasser … nicht normal. Wäre fast nicht wieder hochgekommen.«
    Die Lebenskraft der Nymphen, dachte Piper. Sie war dermaßen giftig und bösartig, dass nicht einmal ein Sohn des Meeresgottes Macht darüber hatte.
    Als das Wasser weiterstieg, spürte Piper, dass es auch sie beeinflusste. Ihre Beinmuskeln zitterten, als ob sie viele Kilometer gelaufen wäre, und ihre Hände waren runzlig und trocken, obwohl sie mitten in einem Brunnen stand.
    Die Jungen bewegten sich träge. Jasons Gesicht war bleich. Er schien kaum die Kraft zu haben, sein Schwert zu halten. Percy war durchnässt und zitterte. Seine Haare sahen nicht mehr ganz so dunkel aus, als ob die Farbe hinausliefe.
    »Sie nehmen uns unsere Kraft«, sagte Piper. »Pumpen uns leer.«
    »Jason«, hustete Percy. »Mach das mit dem Blitz.«
    Jason hob sein Schwert. Im Raum grollte es, aber es erschien kein Blitz. Die Decke brach nicht ein. Stattdessen bildete sich oben in der Kammer ein winziges Gewitter. Regen strömte herab und füllte den Brunnen noch schneller, aber es war kein normaler Regen. Er war so dunkel wie das Wasser auf dem Boden. Jeder Tropfen stach Piper in die Haut.
    »So war das nicht gemeint«, sagte Jason.
    Das Wasser stand ihnen jetzt bis zum Hals. Piper spürte, wie ihre Kräfte nachließen. Opa Toms Geschichte über die Wasserkannibalen stimmte eben doch. Böse Nymphen würden ihr Leben stehlen.
    »Wir werden das hier überleben«, murmelte sie sich selbst zu, aber sie konnte sich mit Charmesprech nicht aus dieser Lage befreien. Bald würde das giftige Wasser über ihren Köpfen zusammenschlagen. Sie würden schwimmen müssen, aber sie waren schon jetzt gelähmt von dem Wasser.
    Sie würden ertrinken, genau wie in ihren Visionen.
    Percy fing an, das Wasser mit dem Handrücken wegzuschieben wie einen ungezogenen Hund. »Kann … Kann ihm nichts befehlen.«
    Zuerst musst du mich opfern, hatte der Hund gesagt . Du musst mich ins Wasser werfen.
    Piper kam sich vor, als ob sie jemand am Nacken gepackt und ihre Knochen freigelegt hätte. Sie umklammerte ihr Füllhorn.
    »Widerstand hilft hier nichts«, sagte sie. »Wenn wir uns wehren, werden wir nur schwächer.«
    »Wie meinst du das?«, brüllte Jason durch den Regen.
    Das Wasser reichte ihnen jetzt bis zum Kinn. Noch ein paar Fingerbreit und sie würden schwimmen müssen. Aber das Wasser war noch nicht einmal halb bis zur Decke gestiegen. Piper hoffte, dass ihnen das noch eine Frist gab.
    »Das Füllhorn«, sagte sie. »Wir müssen die Nymphen mit frischem Wasser überwältigen, ihnen mehr geben, als sie verwenden können. Wenn wir diesen giftigen Kram verdünnen können …«
    »Kann dein Horn das?« Percy gab sich alle Mühe, den Kopf über Wasser zu halten, was für ihn offenbar eine neue Erfahrung war. Er sah total verängstigt aus.
    »Nur mit deiner Hilfe.« Piper hatte jetzt langsam begriffen, wie das Horn funktionierte. Die guten Sachen, die es ausspie, kamen nicht aus dem Nirgendwo. Sie hatte Herkules nur in Lebensmitteln begraben können, weil sie sich auf ihre schönen Erlebnisse mit Jason konzentriert hatte.
    Um genug Süßwasser zu erschaffen, das diesen Raum hier füllen könnte, würde sie noch tiefer gehen, ihre Gefühle noch mehr in Anspruch nehmen müssen. Leider verlor sie langsam ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren.
    »Ihr beide müsst jetzt alles, was ihr habt, in dieses Füllhorn lenken«, sagte sie. »Percy, denk ans Meer.«
    »Salzwasser?«
    »Egal. Solange es sauber ist. Jason, denk an Regen – sehr viel mehr Regen. Und ihr müsst das Füllhorn beide halten.«
    Sie drängten sich aneinander, als das Wasser sie aus den Nischen hob. Piper versuchte, sich an die Rettungslektionen zu erinnern, die ihr Vater ihr erteilt hatte, als sie mit Surfen angefangen hatten. Um einen Ertrinkenden zu retten, legte man von hinten einen Arm um ihn und strampelte mit den Beinen, man bewegte sich also rückwärts wie beim Rückenschwimmen. Sie war nicht sicher, ob diese Strategie auch bei zwei anderen helfen würde, aber sie legte um jeden Jungen einen Arm und versuchte, sie beide über Wasser zu halten, während sie das Füllhorn zwischen sich hielten.
    Nichts passierte. Der Regen prasselte herab, noch immer dunkel und ätzend.
    Pipers Beine fühlten sich bleischwer an. Das steigende Wasser bildete Wirbel und drohte, sie nach unten zu ziehen. Sie spürte, wie ihre Kraft schwand.
    »Das bringt nix!«, rief Jason und spuckte

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