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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Wasser.
    »So kommen wir nicht weiter«, stimmte Percy zu.
    »Ihr müsst zusammenarbeiten!«, rief Piper und hoffte, dass sie Recht hatte. »Denkt beide an sauberes Wasser – einen Wassersturm. Gebt einfach alles. Stellt euch vor, dass all eure Kräfte, all eure Gaben aus euch herausfließen.«
    »Das ist nicht schwer«, sagte Percy.
    »Schleudert sie heraus!«, sagte Piper. »Gebt alles, als ob … als ob ihr schon tot wärt und nur noch das Ziel hättet, den Nymphen zu helfen. Es muss ein Geschenk sein … ein Opfer!«
    Bei diesem Wort verstummten sie alle.
    »Noch einen Versuch«, sagte Jason. »Gemeinsam.«
    Diesmal richtete auch Piper ihre gesamte Konzentration auf das Füllhorn. Die Nymphen wollten ihre Jugend, ihr Leben, ihre Stimme? Na gut. Sie gab alles bereitwillig auf und stellte sich vor, wie ihre ganze Kraft sie verließ.
    Ich bin schon tot, sagte sie sich, so gelassen wie der Skeletthund. Das ist die einzige Möglichkeit.
    Klares Wasser schoss mit solcher Macht aus dem Füllhorn, dass es gegen die Wand drückte. Der Regen wurde zu einem Wasserfall, so klar und kalt, dass Piper aufkeuchte.
    »Es funktioniert«, rief Jason.
    »Zu gut«, sagte Percy. »Das Wasser steigt jetzt noch schneller!«
    Er hatte Recht. Das Wasser stieg so rasch, dass die Decke jetzt kaum noch einen Meter entfernt war. Piper hätte die Hand ausstrecken und die winzigen Regenwolken berühren können.
    »Nicht aufhören«, sagte sie. »Wir müssen das Gift verdünnen, bis die Nymphen geläutert sind.«
    »Was, wenn sie nicht geläutert werden können?«, fragte Jason. »Sie sind seit Jahrtausenden hier unten und dabei immer böser geworden.«
    »Gebt einfach alles«, sagte Piper. »Gebt alles. Sogar, wenn wir untergehen …«
    Ihr Kopf stieß gegen die Decke. Die Regenwolken lösten sich auf und verschmolzen mit dem Wasser. Das Füllhorn ließ weiterhin sauberes Wasser strömen.
    Piper zog Jason dichter an sich heran und küsste ihn.
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    Diese Worte strömten einfach aus ihr heraus, wie das Wasser aus dem Füllhorn. Sie konnte Jasons Reaktion nicht sehen, denn nun waren sie unter Wasser.
    Sie hielt den Atem an. Die Strömung toste in ihren Ohren. Blasen wirbelten um sie herum. Licht wogte durch den Raum und Piper war überrascht, weil sie es sehen konnte. Wurde das Wasser klarer?
    Ihre Lunge stand kurz vor dem Bersten, aber Piper leitete ihre letzte Energie in das Füllhorn. Noch immer strömte Wasser heraus, aber es war einfach kein Platz mehr. Würden die Wände dem Druck nachgeben?
    Vor Pipers Augen wurde alles schwarz.
    Sie hielt das Tosen in ihren Ohren für ihren eigenen sterbenden Herzschlag. Dann ging ihr auf, dass die Kammer bebte. Das Wasser wirbelte immer schneller. Piper merkte, dass sie sank.
    Mit letzter Kraft stieß sie sich nach oben. Ihr Kopf brach durch die Wasseroberfläche und sie schnappte nach Luft. Das Wasser sank fast so rasch, wie es den Raum gefüllt hatte.
    Piper stieß einen Schreckensschrei aus, als sie sah, dass Percy und Jason noch immer unter Wasser waren. Sie zog die beiden hoch. Sofort würgte Percy Wasser aus und machte Schwimmbewegungen, während Jason so leblos war wie eine Stoffpuppe.
    Piper presste ihn an sich. Sie schrie seinen Namen, schüttelte ihn und schlug ihm ins Gesicht. Sie merkte kaum, dass das Wasser verschwunden war und sie auf dem nassen Boden standen.
    »Jason!« Verzweifelt versuchte sie, nachzudenken. Sollte sie ihn auf die Seite drehen? Ihm auf den Rücken schlagen?
    »Piper«, sagte Percy. »Ich kann ihm helfen.«
    Er kniete sich hin und berührte Jasons Stirn. Wasser quoll aus Jasons Mund. Er riss die Augen auf und ein Donnerschlag schleuderte Piper und Jason rückwärts.
    Als Piper wieder klar sehen konnte, saß Jason aufrecht da, noch immer keuchend, aber die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück.
    »Tut mir leid«, sagte er hustend. »Ich wollte nicht …«
    Piper umarmte ihn. Sie hätte ihn auch geküsst, aber sie wollte ihn nicht ersticken.
    Percy grinste. »Falls dich das interessiert, das in deiner Lunge war sauberes Wasser. Das konnte ich problemlos herausholen.«
    »Danke, Mann.« Jason nahm mit schwachem Griff Percys Hand. »Aber ich finde, die wahre Heldin hier ist Piper. Sie hat uns alle gerettet.«
    Ja, das hat sie, hallte eine Stimme durch die Kammer.
    Die Nischen leuchteten auf. Neun Gestalten erschienen, aber sie waren keine verwelkten alten Vetteln mehr. Sie waren junge, schöne Nymphen in schimmernden blauen Gewändern, ihre

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