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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Satellitenanlage für Internet und Fernsehen an Bord war in Stücke geschossen, was Trainer Hedge ziemlich in Wut versetzt hatte. Festus, der bronzene Galionsdrache, würgte Rauch aus wie Haarbälle, und Leo konnte dem Knacken auf Backbordseite entnehmen, dass einige Luftruder aus ihren Befestigungen gerissen oder ganz und gar abgebrochen waren. Das erklärte, warum das Schiff so schief und ruckartig flog und die Motoren wie eine asthmatische Dampflok keuchten.
    Leo würgte ein Schluchzen hinunter. »Ich weiß nicht. Es ist alles so verschwommen.«
    Zu viele Menschen sahen ihn an. Annabeth (Leo fand es schrecklich, sie wütend zu machen, er hatte Angst vor diesem Mädchen), Trainer Hedge mit seinen zottigen Bocksbeinen, seinem orangefarbenen Polohemd und einem Baseballschläger (musste er den wirklich überall mit sich herumschleppen?), und der Neuankömmling, Frank.
    Leo wusste nicht so recht, was er von Frank halten sollte. Der Typ sah aus wie ein kleiner Sumoringer, aber Leo war nicht so blöd, das laut zu sagen. Leos Erinnerung war verschwommen, aber auch bei halbem Bewusstsein war er ziemlich sicher, dass er gesehen hatte, wie ein Drache auf dem Schiff gelandet war – ein Drache, der sich in Frank verwandelt hatte.
    Annabeth verschränkte die Arme. »Du meinst, du kannst dich nicht erinnern?«
    »Ich …« Leo hatte das Gefühl, eine Murmel verschlucken zu müssen. »Ich erinnere mich, aber es ist so, als ob ich mich selbst dabei beobachte. Ich konnte nichts dagegen tun.«
    Trainer Hedge schlug mit dem Baseballschläger auf das Deck. In seinem Trainingsanzug, die Mütze über die Hörner gezogen, sah er aus wie damals in der Wüstenschule, wo er anonym ein Jahr als Jasons, Pipers und Leos Sportlehrer verbracht hatte. So, wie der alte Satyr ihn anstarrte, rechnete Leo fast damit, dass der Trainer ihn gleich Liegestütze machen lassen würde.
    »Hör mal, Kleiner«, sagte Hedge. »Du hast da einiges hochgehen lassen. Du hast Römer angegriffen. Großartig. Hervorragend! Aber musstest du wirklich die Satellitensender ausschalten? Ich hab mir gerade ein Wrestlingturnier angesehen!«
    »Trainer«, sagte Annabeth. »Könnten Sie mal nachsehen, ob alle Feuer gelöscht sind?«
    »Das hab ich doch schon.«
    »Machen Sie es noch mal.«
    Der Satyr trottete davon und murmelte dabei vor sich hin. Nicht einmal Hedge war so verrückt, sich mit Annabeth anzulegen.
    Sie kniete sich neben Leo. Ihre grauen Augen waren so stählern wie Kugellager. Ihre blonden Haare fielen offen auf ihre Schultern, aber Leo fand das kein bisschen attraktiv. Er hatte keine Ahnung, woher das Klischee der dämlichen kichernden Blondine kam. Seit er Annabeth im vergangenen Winter am Grand Canyon zum ersten Mal begegnet war, als sie mit diesem Gebt-Percy-Jackson-heraus-sonst-bring-ich-euch-um-Gesicht auf ihn zumarschiert war, kamen Blondinen Leo viel zu intelligent und gefährlich vor.
    »Leo«, sagte sie gelassen. »Hat Octavian dich irgendwie ausgetrickst? Hat er dich angegriffen oder …«
    »Nein.« Leo hätte lügen und alles diesem blöden Römer zuschieben können, aber er wollte die Sache nicht noch schlimmer machen. »Der Typ ist zwar ein Idiot, aber er hat das Camp nicht beschossen. Das war ich.«
    Der neue Junge, Frank, runzelte die Stirn. »Mit Absicht?«
    »Nein!« Leo kniff die Augen zu. »Na ja, doch … Ich meine, ich wollte das nicht. Aber zugleich hatte ich das Gefühl, dass ich es doch wollte. Etwas in mir hat mich dazu gebracht. Ich hatte so ein kaltes Gefühl in mir …«
    »Ein kaltes Gefühl.« Annabeths Tonfall änderte sich. Sie klang fast … ängstlich.
    »Ja«, sagte Leo. »Warum?«
    Von unter Deck rief Percy: »Annabeth, wir brauchen dich!«
    O Götter, dachte Leo. Macht bitte, dass Jason nichts passiert ist.
    Sowie sie an Bord gekommen waren, hatte Piper Jason nach unten gebracht. Die Wunde auf seiner Stirn hatte ziemlich übel ausgesehen. Leo kannte Jason länger als alle anderen in Camp Half-Blood. Er war sein bester Freund. Wenn Jason nicht durchkam …
    »Der kommt wieder in Ordnung.« Annabeths Gesicht wurde weicher. »Frank, ich bin gleich wieder da. Nur … pass auf Leo auf. Bitte.«
    Frank nickte.
    Hätte Leo sich noch mieser fühlen können, dann hätte er es getan. Annabeth vertraute jetzt einem römischen Halbgott, den sie seit ungefähr drei Sekunden kannte, mehr als Leo.
    Als sie verschwunden war, starrten Leo und Frank einander an. Der große Dussel sah ziemlich komisch aus in einer Bettlakentoga

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