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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Einsatz gewesen war, aber sie verspürte trotzdem ein gewisses Grauen. Das Licht, das durch die Traubenranken gefiltert wurde, warf Schatten auf den Boden, die zitterten wie ein Insektenschwarm.
    »Was ist aus diesem Halbgott geworden?«, fragte sie.
    Reyna machte eine wegwerfende Handbewegung. »Natürlich hat Circe ihn in ein Meerschweinchen verwandelt. Er war ein ganz schön verrückter kleiner Nager. Aber davor hat er die ganze Zeit über seinen missglückten Einsatz gejammert. Er behauptete, in Rom gewesen zu sein, um dem Zeichen der Athene zu folgen.«
    Annabeth packte das Geländer, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten.
    »Ja«, sagte Reyna, die ihr Unbehagen bemerkt hatte. »Er murmelte die ganze Zeit etwas über das Kind der Weisheit , über das Zeichen der Athene und über den Fluch der Giganten, der golden und bleich dasteht . Genau die Zeilen, die Ella aufgesagt hat. Aber du meinst, dass du sie vor dem heutigen Tag noch nie gehört hast?«
    »Nicht so, wie Ella sie aufgesagt hat.« Annabeths Stimme war schwach. Sie log nicht. Sie hatte diese Weissagung noch nie gehört, aber ihre Mutter hatte ihr aufgetragen, dem Zeichen der Athene zu folgen, und als sie an die Münze in ihrer Tasche dachte, kam ihr ein entsetzlicher Verdacht. Sie dachte an die schneidenden Worte ihrer Mutter. Sie dachte an die seltsamen Albträume, die sie neuerdings hatte. »Hat dieser Halbgott … Hat er erklärt, worum es bei seinem Einsatz ging?«
    Reyna schüttelte den Kopf. »Damals hatte ich keine Ahnung, wovon er redete. Viel später, als ich Prätorin von Camp Jupiter wurde, kam mir ein Verdacht …«
    »Was denn für ein Verdacht?«
    »Es gibt eine alte Sage, die die Prätoren von Camp Jupiter im Laufe der Jahrhunderte immer weitergereicht haben. Wenn sie zutrifft, könnte sie erklären, warum unsere beiden Gruppen von Halbgöttern niemals zusammengearbeitet haben. Es könnte sich um den Grund unserer Feindschaft handeln. Bis diese alte Rechnung endgültig beglichen ist, heißt es in der Sage, wird es zwischen Römern und Griechen niemals Frieden geben. Und bei der Sage geht es um Athen …«
    Ein schrilles Geräusch zerfetzte die Luft. Grelles Licht loderte in Annabeths Augenwinkeln auf.
    Sie drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie eine Explosion einen neuen Krater in das Forum riss. Eine brennende Ruheliege wirbelte durch die Luft. Halbgötter rannten voller Panik auseinander.
    »Giganten?« Annabeth griff nach ihrem Dolch, der natürlich nicht da war. »Ich dachte, ihre Armee sei besiegt!«
    »Das sind keine Giganten«, Reynas Augen kochten vor Zorn. »Ihr habt unser Vertrauen verraten.«
    »Was? Nein!«
    Kaum hatte Annabeth das gesagt, da gab die Argo II eine weitere Salve ab. Ihr Heckkatapult feuerte einen riesigen Speer ab, der in Griechisches Feuer gehüllt war, durch die zerbrochene Kuppel des Senatsgebäudes flog und drinnen explodierte. Er erleuchtete das Haus wie einen ausgehöhlten Halloweenkürbis. Wenn jemand drinnen gewesen war …
    »O Götter, nein!« Eine Welle der Übelkeit ließ Annabeths Knie fast nachgeben. »Reyna, das kann nicht sein. Das würden wir nie tun.«
    Die Metallhunde rannten zu ihrer Herrin. Sie fauchten Annabeth an, sprangen aber unschlüssig hin und her, als ob sie sich nicht zum Angriff entscheiden könnten.
    »Du sagst die Wahrheit«, beschloss Reyna. »Vielleicht hast du von diesem Verrat nichts gewusst, aber irgendjemand muss dafür bezahlen.«
    Unten auf dem Forum breitete sich Chaos aus. Die vielen Menschen drängten in alle Richtungen. Prügeleien brachen aus.
    »Blutvergießen«, sagte Reyna.
    »Dem müssen wir ein Ende setzen!«
    Annabeth hatte das schreckliche Gefühl, es könnte das letzte Mal sein, dass sie und Reyna jemals auf einer Seite standen, aber zusammen rannten sie nun den Hügel hinab.
    Wenn in der Stadt Waffen gestattet gewesen wären, wären Annabeths Freunde bereits tot gewesen. Die römischen Halbgötter auf dem Forum hatten sich in einen wütenden Mob verwandelt. Einige bewarfen die Argo II mit Tellern, Essen und Steinen, aber das brachte nichts. Das meiste fiel wieder auf die Menge herab.
    Mehrere Dutzend Römer hatten Piper und Jason umzingelt, die ohne besonderen Erfolg versuchten, sie zu beruhigen. Pipers Charmesprech konnte gegen so viele kreischende, wütende Halbgötter nichts ausrichten. Jason blutete an der Stirn. Sein lila Umhang war in Fetzen gerissen worden. Immer wieder beteuerte er: »Ich bin doch auf eurer Seite«, aber

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