Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
besorgen, in einem Baumarkt oder so etwas. Und wir brauchen Himmlische Bronze und Kalk. Festus sagt, dass wir beides auf einer Insel im See finden können, gleich westlich von hier.«
»Wir müssen uns beeilen«, mahnte Hazel. »Wie ich Octavian kenne, sucht er uns mit seinen Augurien. Die Römer werden eine Kampfeinheit nach uns ausschicken. Das ist eine Frage der Ehre.«
Leo spürte, wie alle ihn ansahen. »Leute … ich weiß nicht, was passiert ist. Ehrlich, ich …«
Annabeth hob die Hand. »Wir haben das geklärt. Wir sind uns alle sicher, dass du es nicht gewesen sein kannst, Leo. Dieses kalte Gefühl, das du erwähnt hast … Ich hatte das auch. Es muss irgendein Zauber sein, entweder von Octavian oder von Gaia und ihren Jüngern. Aber bis wir begriffen haben, was da passiert ist …«
Frank grunzte. »Wie können wir sicher sein, dass es nicht wieder passiert?«
Leos Finger wurden heiß, als ob sie gleich Feuer fangen würden. Eine seiner Fähigkeiten als Sohn des Hephaistos war, dass er Flammen herbeirufen konnte, aber er musste sich alle Mühe geben, das nicht aus Versehen zu tun, vor allem in einem mit Sprengstoff und brennbaren Dingen gefüllten Schiff.
»Bei mir ist alles wieder in Ordnung«, sagte er und wünschte, das sicher wissen zu können. »Vielleicht sollten wir das Kumpelsystem anwenden. Niemand geht allein irgendwohin. Wir können Piper und Trainer Hedge mit Jason hier an Bord lassen, ein Team zum Teerholen in die Stadt schicken und ein weiteres Team kann Bronze und Kalk besorgen.«
»Uns aufteilen?«, fragte Percy. »Das klingt nach einer richtig schlechten Idee.«
»Es würde aber schneller gehen«, wandte Hazel ein. »Außerdem gibt es einen Grund, warum eigentlich immer nur drei Halbgötter zu einem Einsatz ausziehen, oder?«
Annabeth hob die Augenbrauen, als ob sie Hazels Vorzüge noch einmal neu bewertete. »Du hast Recht. Das ist der Grund, warum wir die Argo II brauchten … Außerhalb des Camps würden sieben Halbgötter auf einmal viel zu viele Monster auf sich aufmerksam machen. Das Schiff wurde entworfen, um uns zu verstecken und zu beschützen. An Bord sind wir einigermaßen sicher; aber wenn wir es verlassen, sollten wir das nicht in Gruppen von mehr als dreien machen. Es bringt nichts, Gaias Aufmerksamkeit noch stärker zu erregen als nötig.«
Percy sah noch immer nicht glücklich über diese Entscheidung aus, nahm aber Annabeths Hand. »Solange ich dein Kumpel bin, ist mir das recht.«
Hazel lächelte. »Ach, das ist einfach. Frank, das war umwerfend, wie du dich in einen Drachen verwandelt hast. Könntest du das noch mal machen und Annabeth und Percy zum Teerholen in die Stadt fliegen?«
Frank öffnete den Mund, wie um zu widersprechen. »Ich … Ich denke schon. Aber was ist mit dir?«
»Ich werde auf Arion reiten, zusammen mit Sa… mit Leo.« Sie fummelte an ihrem Schwertgriff herum, was Leo unruhig machte. Sie besaß noch mehr nervöse Energie als er. »Wir holen die Bronze und den Kalk. Und bei Einbruch der Dunkelheit treffen wir uns alle wieder hier.«
Frank sah verärgert aus. Es passte ihm offenbar nicht, dass Leo mit Hazel losziehen würde. Aus irgendeinem Grund sorgte Franks Ärger dafür, dass Leo unbedingt loswollte. Er musste beweisen, dass sie ihm vertrauen konnten. Er würde nicht wieder einfach so die Geschütze abfeuern.
»Leo«, sagte Annabeth. »Wenn wir das Material haben, wie lange brauchst du, um das Schiff zu reparieren?«
»Wenn ich Glück habe, nur ein paar Stunden.«
»Schön«, beschloss sie. »Wir sind so bald wie möglich wieder hier, aber sorg dafür, dass euch nichts passiert. Ein bisschen Glück könnten wir brauchen. Aber das bedeutet nicht, dass wir es auch kriegen werden.«
VI
Leo
Auf Arion zu reiten war das Beste, was Leo an diesem Tag bisher passiert war – was nicht viel hieß, denn es war ein mieser Tag gewesen. Die Pferdehufe verwandelten die Seeoberfläche in salzigen Nebel. Leo legte die Hand auf die Flanke des Pferdes und spürte die Muskeln arbeiten wie gut geölte Maschinen. Zum ersten Mal begriff er, warum Automotoren in Pferdestärken gemessen wurden. Arion war ein vierbeiniger Maserati.
Vor ihnen lag eine Insel mit einem so weißen Sandstreifen, dass es sich auch um reines Salz handeln könnte. Dahinter ragte eine Reihe von mit Gras bewachsenen Dünen und verwitterten Felsbrocken auf.
Leo saß hinter Hazel und hatte einen Arm um ihre Taille gelegt. Der enge Kontakt war ihm ein wenig peinlich, aber
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