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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Nachdem sie die so lange hatte ertragen müssen, kam ihr das fast zu schön vor, um wahr zu sein.
    Wie konnte Ella so sicher sein, dass damit Schluss war? Aber Hazel fühlte sich wirklich anders … mit mehr Bodenhaftung, als versuche sie nicht mehr, in zwei Zeitebenen zugleich zu leben. Jeder Muskel in ihrem Körper fing an, sich zu entspannen. Sie hatte das Gefühl, endlich einer Zwangsjacke entkommen zu sein, in der sie seit Monaten gesteckt hatte. Irgendwie hatte es geholfen, dass Frank in diesem Blackout bei ihr gewesen war. Jetzt brauchte sie sich nur noch über die Zukunft Sorgen zu machen – unter der Voraussetzung, dass sie eine hatte.
    Percy steuerte das Boot auf den Hafen zu. Im Näherkommen kratzte Ella nervös an ihrem Büchernest herum.
    Auch Hazel wurde jetzt nervös. Sie wusste nicht, warum. Es war ein sonniger Tag und Seattle sah wie eine schöne Stadt aus, mit Seen und Brücken. Bewaldete Inseln bildeten Tupfer in der Bucht und in der Ferne ragten verschneite Berge auf. Aber sie kam sich trotzdem überwacht vor.
    »Äh … warum halten wir hier?«, fragte sie.
    Percy zeigte ihnen den Silberring an seinem Halsband. »Reyna hat hier eine Schwester. Ich soll sie suchen und ihr den hier zeigen.«
    »Reyna hat eine Schwester?«, fragte Frank, als ob diese Vorstellung ihn in Schrecken versetzte.
    Percy nickte. »Offenbar glaubt Reyna, ihre Schwester könnte dem Camp Hilfe schicken.«
    »Amazonen«, murmelte Ella. »Amazonenland. Hmmm. Ella will lieber Büchereien suchen. Mag keine Amazonen. Wütend. Schilde. Schwerter. Spitz. Au.«
    Frank griff nach seinem Speer. »Amazonen? Also … Kriegerinnen?«
    »Das klingt logisch«, sagte Hazel. »Wenn Reynas Schwester auch eine Tochter der Bellona ist, dann kann ich mir vorstellen, dass sie sich den Amazonen angeschlossen hat. Aber … ist das hier nicht gefährlich für uns?«
    »Nix, nix, nix«, sagte Ella. »Lieber Bücher holen. Keine Amazonen.«
    »Wir müssen es versuchen«, sagte Percy. »Das habe ich Reyna versprochen. Außerdem macht es die Pax nicht mehr lange. Ich habe sie ganz schön angetrieben.«
    Hazel schaute auf ihre Füße. Zwischen den Bodenbrettern quoll Wasser hindurch. »Ach.«
    »Genau«, sagte Percy. »Wir müssen sie entweder reparieren oder uns ein neues Boot suchen. Im Moment halte ich sie vor allem mit meiner Willenskraft zusammen. Ella, hast du irgendeine Vorstellung, wo wir die Amazonen finden können?«
    »Äh«, sagte Frank nervös, »die bringen Männer doch nicht auf den ersten Blick um, oder?«
    Ella schaute zu den Anlegern hinüber, die nur wenige Hundert Meter entfernt waren. »Ella findet Freunde später wieder. Ella fliegt jetzt weg.«
    Und das tat sie dann auch.
    »Hmm …« Frank schnappte eine rote Feder aus der Luft. »Das war ja ermutigend.«
    Sie hielten an einer Landungsbrücke und konnten gerade noch ihre Vorräte ausladen, ehe die Pax erbebte und in Stücke zerfiel. Die meisten versanken, nur ein Brett mit einem aufgemalten Auge und eins mit dem Buchstaben P dümpelten noch auf den Wellen.
    »Ich vermute, wir können sie nicht mehr reparieren«, sagte Hazel. »Was jetzt?«
    Percy starrte die steilen Hügel der Innenstadt von Seattle an. »Hoffen wir, dass die Amazonen uns helfen.«
    Sie sahen sich stundenlang in der Stadt um. In einem Süßigkeitenladen fanden sie fantastische salzige Karamellschokolade. Sie kauften Kaffee, der so stark war, dass Hazels Kopf sich anfühlte wie ein vibrierender Gong. Sie machten in einem Straßencafé halt und aßen hervorragende Sandwiches mit gegrilltem Lachs. Einmal sahen sie Ella zwischen Wolkenkratzern hindurchjagen, wobei sie mit jedem Fuß ein dickes Buch umklammerte. Aber Amazonen fanden sie nicht. Und die ganze Zeit war Hazel bewusst, wie die Zeit verging. Es war jetzt der 22. Juni und Alaska war noch immer weit weg.
    Endlich fanden sie im Süden der Innenstadt einen Platz, der von kleineren Gebäuden aus Glas und Klinkern umstanden war. Hazels Nerven fingen an zu prickeln. Sie sah sich um und war sicher, dass sie überwacht wurden.
    »Da«, sagte sie.
    Auf dem Bürogebäude auf ihrer linken Seite war in die Glastüren ein einziges Wort eingebrannt: AMAZON.
    »Ach«, sagte Frank. »Öh, nein, Hazel. Das ist was Modernes. Das ist eine Firma, verstehst du? Die verkaufen Kram über das Internet. Das sind keine echten Amazonen.«
    »Außer …« Percy trat durch die Türen. Hazel hatte kein gutes Gefühl bei diesem Haus, aber sie und Frank liefen hinterher.
    Die

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