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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Vorhalle war wie ein leeres Aquarium – Glaswände, eine glänzende schwarze Tür, einige Alibipflanzen und ansonsten so gut wie nichts. An der Rückwand führte eine schwarze Steintreppe nach oben und nach unten. Mitten in der Halle stand eine junge Frau in einem schwarzen Hosenanzug, wie eine Sicherheitswächterin, mit langen kastanienbraunen Haaren und einem Freisprechgerät am Ohr. Auf ihrem Namensschild stand KINZIE. Sie lächelte zwar durchaus freundlich, aber ihre Augen erinnerten Hazel an die Polizisten in New Orleans, die nachts durch das French Quarter patrouilliert waren. Sie schienen immer durch sie hindurchzuschauen, als überlegten sie, wer sie als Nächstes angreifen könnte.
    Kinzie nickte Hazel zu und ignorierte die Jungen. »Kann ich dir helfen?«
    »Äh … ich hoffe«, sagte Hazel. »Wir suchen Amazonen.«
    Kinzie schaute Hazels Schwert an, dann Franks Speer, obwohl beide durch den Nebel eigentlich unsichtbar hätten sein müssen.
    »Das hier ist die Zentrale von Amazon«, sagte sie zurückhaltend. »Hast du einen Termin mit irgendwem oder …«
    »Hylla«, fiel Percy ihr ins Wort. »Wir suchen nach einer gewissen …«
    Kinzie bewegte sich so rasch, dass Hazels Augen ihr fast nicht folgen konnten. Sie versetzte Frank einen Tritt vor die Brust, der ihn rückwärts durch die Vorhalle fliegen ließ. Dann griff sie sich aus der Luft ein Schwert, schlug Percy mit der flachen Seite der Klinge die Füße unter dem Leib weg und hielt ihm die Spitze unter das Kinn.
    Zu spät griff Hazel nach ihrem Schwert. Ein Dutzend weitere schwarz gekleidete Mädchen stürmte mit gezogenen Schwertern die Treppe hoch und umringten sie.
    Kinzie starrte auf Percy hinab. »Erste Regel: Männliche Wesen reden nur, wenn sie gefragt werden. Zweite Regel: Unbefugtes Betreten unseres Territoriums wird mit dem Tode bestraft. Wir werden euch zu Königin Hylla bringen und sie wird über euer Schicksal entscheiden.«
    Die Amazonen beschlagnahmten ihre Waffen und führten sie so viele Treppen hinab, dass Hazel den Überblick verlor.
    Endlich erreichten sie eine so große Höhle, dass zehn Highschools mit Sportplätzen Platz darin gehabt hätten. Fließbänder zogen sich durch den Raum wie Wasserrutschen und transportierten in alle Richtungen Kartons. Gänge aus Metallregalen schienen kein Ende zu nehmen, und in den Regalen türmten sich Waren auf. Kräne brummten und Greifarme zitterten, sie falteten Kartons zusammen, packten Sendungen und legten sie auf die Laufbänder oder nahmen sie herunter. Einige Regale waren so hoch, dass sie nur mit Leitern und mit den Laufstegen zu erreichen waren, die sich wie Theatergerüste unter der Decke entlangzogen.
    Hazel fielen Wochenschauberichte ein, die sie als Kind gesehen hatte. Sie war immer beeindruckt gewesen von Bildern aus Fabriken, in denen Flugzeuge und Kanonen für den Kriegseinsatz gebaut wurden – Hunderte und Aberhunderte von Waffen, die jeden Tag die Fließbänder verließen. Aber das war nichts im Vergleich zu dem hier, und fast alle Arbeit wurde von Computern und Robotern geleistet. Die einzigen Menschen, die Hazel entdecken konnte, waren einige schwarz gekleidete Wächterinnen, die auf den Laufstegen Streife gingen, und einige Männer in orangefarbenen Overalls, wie Gefängnisuniformen, die Gabelstapler durch die Gänge fuhren und immer neue Stapel aus Kartons brachten. Die Männer trugen eiserne Halsreife. »Ihr haltet Sklaven?« Hazel wusste, dass es gefährlich sein könnte, etwas zu sagen, aber sie war so empört, dass sie nicht an sich halten konnte.
    »Die Männer?« Kinzie schnaubte. »Die sind keine Sklaven. Die wissen bloß, wo ihr Platz ist. Und jetzt weiter.«
    Sie gingen so weit, dass Hazels Füße wehtaten. Sie dachte schon, sie hätten endlich das Ende der Lagerhalle erreicht, als Kinzie eine riesige Doppeltür öffnete und sie in eine andere Höhle führte, die genauso groß war wie die erste.
    »Nicht mal die Unterwelt ist so groß«, beschwerte sich Hazel, was vermutlich nicht stimmte, aber für ihre Füße fühlte es sich so an.
    Kinzie lächelte selbstzufrieden. »Ihr bewundert unser Hauptlager? Ja, unser Vertriebssystem umspannt die ganze Welt. Wir haben viele Jahre und fast unser ganzes Vermögen gebraucht, um es aufzubauen. Und jetzt machen wir endlich Profit. Die Sterblichen haben keine Ahnung, dass sie das Amazonenreich finanzieren. Bald werden wir reicher sein als jegliche sterbliche Nation. Dann – wenn die schwachen Sterblichen in jeder

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