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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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und was ihm solche Angst eingejagt hatte, aber er hatte das Gefühl, dass der Lar ausnahmsweise den Mund halten würde.
    Er schaute wieder die beiden Gefäße an. Er hatte nicht einmal daran gedacht, dass Percy sie brauchen könnte, und fühlte sich schuldig, weil er das Blut für sich hatte benutzen wollen. »Ja. Natürlich. Der sollte sie bekommen.«
    »Ah, aber wenn dir an meinem Rat gelegen ist …« Vitellius schaute wieder nervös nach oben. »Ihr solltet beide mit diesem Gorgonenblut warten. Wenn meine Quellen Recht haben, werdet ihr es bei eurem Einsatz brauchen.«
    »Einsatz?«
    Die Türen der Waffenkammer wurden aufgerissen und Reyna kam mit ihren metallenen Windhunden hereingestürmt. Vitellius verschwand. Er mochte vielleicht Küken, aber für die Hunde der Prätorin hatte er nichts übrig.
    »Frank.« Reyna sah besorgt aus. »Das reicht jetzt mit der Waffenkammer. Such Hazel. Hol Percy Jackson her. Er war zu lange da oben. Ich will nicht, dass Octavian …« Sie zögerte. »Hol ihn einfach her.«
    Also musste Frank den ganzen Weg zum Tempelhügel rennen.
    Auf dem Rückweg hatte Percy tonnenweise Fragen über Hazels Bruder Nico gestellt, aber besonders viel wusste Frank auch nicht.
    »Der ist in Ordnung«, sagt Frank. »Er ist zwar nicht wie Hazel …«
    »Wie meinst du das?«, fragte Percy.
    »Ach, äh …« Frank hüstelte. Er hatte sagen wollen, dass Hazel besser aussah und netter war, aber er beschloss, das für sich zu behalten. »Nico ist irgendwie mysteriös. Er macht alle anderen nervös, wo er doch der Sohn des Pluto ist und überhaupt.«
    »Dich aber nicht?«
    Frank zuckte mit den Schultern. »Pluto ist cool. Es ist nicht seine Schuld, dass er die Unterwelt regieren muss. Er hatte einfach Pech, als die Götter die Welt aufgeteilt haben, weißt du? Jupiter hat den Himmel bekommen, Neptun das Meer und Pluto die Minen.«
    »Der Tod macht dir keine Angst?«
    Frank hätte fast lachen mögen. Nein, gar nicht. Hast du mal ein Streichholz?
    Stattdessen sagte er: »In den alten Zeiten, den griechischen Zeiten, meine ich, als Pluto Hades genannt wurde, war er eher ein Totengott. Als er Römer wurde, wurde er … ich weiß nicht, respektabler. Wurde auch zum Gott des Wohlstandes. Alles unter der Erde gehört ihm. Also kommt er mir nicht so richtig beängstigend vor.«
    Percy kratzte sich am Kopf. »Wie wird ein Gott denn zum Römer? Wenn er Grieche ist, warum bleibt er kein Grieche?«
    Frank ging ein paar Schritte weiter und dachte über diese Frage nach. Vitellius hätte Percy einen stundenlangen Vortrag über dieses Thema gehalten, vermutlich mit einer Power-Point-Präsentation, aber Frank äußerte einfach seine plausibelste Vermutung. »Die Römer sahen das so: Sie haben den griechischen Kram übernommen und perfektioniert.«
    Percy verzog verärgert das Gesicht. »Perfektioniert? Als ob daran etwas nicht gestimmt hätte?«
    Frank dachte daran, was Vitellius gesagt hatte: Du hast uralte Wurzeln. Griechische und römische. Seine Großmutter hatte sich ähnlich geäußert.
    »Ich weiß nicht«, gab er zu. »Rom war erfolgreicher als Griechenland. Sie haben ein riesiges Reich aufgebaut. Die Götter wurden in römischen Zeiten wichtiger – mächtiger und bekannter. Deshalb sind sie heute noch immer da. So viele Zivilisationen haben sich auf Rom gestützt. Die Götter wurden zu Römern, weil dort der Mittelpunkt der Macht lag. Jupiter war … na ja, er war als römischer Gott verantwortungsbewusster als vorher, als er noch Zeus war. Mars wurde viel wichtiger und disziplinierter.«
    »Und Juno wurde zu einer Hippie-Pennerin«, meinte Percy. »Du meinst also, die alten griechischen Götter – sie sind einfach auf Dauer zu römischen geworden? Von den griechischen ist nichts mehr übrig?«
    »Äh …« Frank schaute sich um, um sicherzugehen, dass keine Camper oder Laren in der Nähe waren, aber sie waren noch immer hundert Meter vom Haupttor entfernt.
    »Das ist eine brisante Frage. Einige meinen, dass es noch immer griechischen Einfluss gibt, dass er irgendwie noch immer ein Teil der Persönlichkeit der Götter ist. Ich habe von Halbgöttern gehört, die das Camp Jupiter manchmal verlassen. Sie lehnen das römische Training ab und halten sich an den älteren griechischen Stil – sie sind dann Solo-Helden, statt im Team zu arbeiten, wie die Legion. Und in den alten Zeiten, als Rom untergegangen ist, hat die Osthälfte des Imperiums überlebt – die griechische Hälfte.«
    Percy starrte ihn an.

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