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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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dein sechzehnter Geburtstag, oder?«
    Frank nickte. Er wusste nicht, woher Vitellius das wusste, da Frank es nur Hazel erzählt hatte, aber die Geister hatten so ihre Methoden. In unsichtbarem Zustand zu lauschen war vermutlich eine davon.
    »Deshalb bist du so ein übellauniger Gladiator«, sagte der Lar. »Kann man verstehen. Der sechzehnte Geburtstag ist der Tag, an dem du zum Mann wirst. Dein göttlicher Elternteil hätte sich zu erkennen geben müssen, zweifellos, und sei es nur mit einem kleinen Omen. Vielleicht hat er dich für jünger gehalten, du siehst jünger aus, weißt du, mit deinem molligen Babygesicht.«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst«, murmelte Frank.
    »Ja, ich erinnere mich an meinen sechzehnten«, sagte Vitellius glücklich. »Wunderbares Omen. Ein Küken in meiner Unterhose.«
    »Bitte?«
    Vitellius blies sich vor Stolz auf.
    »Genau. Ich wollte mich am Fluss für meine Liberalia umziehen. Das Ritual für den Übergang ins Mannesalter, weißt du. Damals haben wir das alles noch gemacht, wie es gehört. Ich hatte meine Kindertoga abgelegt und wollte mich waschen, um die für Erwachsene anzulegen. Plötzlich kam ein knallweißes Küken aus dem Nirgendwo gelaufen, schnappte sich meinen Lendenschurz und rannte damit weg. Ich hatte ihn gerade nicht an.«
    »Wie gut«, sagte Frank. »Und darf ich kurz sagen: Zu viel Information?«
    »Mm.« Vitellius hatte nicht zugehört. »Das war das Zeichen dafür, dass ich von Aesculapius abstamme, dem Gott der Medizin. Ich nahm mein Cognomen, meinen dritten Namen, Reticulus, an, der Untergewand bedeutet, um mich immer an den gesegneten Tag zu erinnern, an dem ein Küken meinen Lendenschurz gestohlen hat.«
    »Also … dein Name bedeutet Herr Unterwäsche?«
    »Die Götter seien gelobt! Ich wurde Feldscher bei der Legion, und der Rest ist Geschichte.« Er breitete großzügig die Arme aus. »Nicht aufgeben, Junge. Vielleicht hat dein Vater sich nur verspätet. Die meisten Omen sind natürlich nicht so dramatisch wie ein Küken. Ich kannte einmal einen, der bekam einen Mistkäfer …«
    »Danke, Vitellius«, sagte Frank. »Aber ich muss jetzt diese Rüstung polieren …«
    »Und das Gorgonenblut?«
    Frank erstarrte. Er hatte niemandem davon erzählt. Soviel er wusste, hatte nur Percy am Fluss gesehen, wie er die Gefäße eingesteckt hatte, und sie hatten noch nicht darüber reden können.
    »Komm schon«, tadelte Vitellius. »Ich bin heilkundig. Ich kenne die Sagen über Gorgonenblut. Zeig mir die Gefäße.«
    Widerstrebend zog Frank die beiden Tongefäße hervor, die er aus dem Kleinen Tiber gefischt hatte. Oft blieb Kriegsbeute zurück, wenn ein Monster sich auflöste, manchmal ein Zahn oder eine Waffe oder sogar der ganze Kopf des Monsters. Frank hatte sofort gewusst, was das für Gefäße waren. Dem Brauch nach gehörten sie Percy, der die Gorgonen getötet hatte, aber Frank konnte den Gedanken nicht unterdrücken: Was, wenn ich sie benutzen könnte?
    »Ja.« Vitellius musterte die Gefäße wohlwollend. »Blut aus der rechten Seite eines Gorgonenkörpers kann jede Krankheit heilen oder sogar die Toten zum Leben erwecken. Die Göttin Minerva hat einst meinem göttlichen Ahnen Aesculapius eine Phiole geschenkt. Aber Blut aus der linken Seite einer Gorgo – unmittelbar tödlich. Also, was ist hier was?«
    Frank sah die beiden Gefäße an. »Ich weiß nicht. Sie sehen genau gleich aus.«
    »Ha! Aber du hoffst, die richtige Phiole könnte dein Problem mit dem verbrannten Stock beheben, oder? Und vielleicht deinen Fluch lösen?«
    Frank war so verdutzt, dass er kein Wort hervorbrachte.
    »Ach, mach dir keine Sorgen, Junge.« Der Geist schmunzelte. »Ich sage das schon nicht weiter. Ich bin ein Lar, ein Beschützer der Kohorte. Ich würde dich doch niemals in Gefahr bringen.«
    »Du hast mir das Schwert durch die Brust gebohrt.«
    »Vertrau mir, Junge! Du hast mein Mitgefühl, wo du doch den Fluch des Argonauten trägst.«
    »Den … was?«
    Vitellius wischte die Frage beiseite. »Sei nicht so bescheiden. Du hast uralte Wurzeln. Griechische und römische. Kein Wunder, dass Juno …« Er legte den Kopf schräg, wie um einer Stimme von oben zu lauschen. Sein Gesicht verzog sich. Seine Aura flackerte und wurde grün. »Aber ich habe genug gesagt. Du kannst dir ja überlegen, wer das Gorgonenblut bekommt. Ich nehme an, dieser Neuling Percy könnte es auch brauchen, bei seinem Gedächtnisproblem.«
    Frank hätte gern gewusst, was Vitellius hatte sagen wollen

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