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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Sturmgeister reden – und über den eures Satyrn.«
    Leo wurde im zweiten Stock von den technischen Geräten abgelenkt. »Wahnsinn«, sagte er. »Ist das eine Rüstungsschmiede?«
    Ehe Piper ihn aufhalten konnte, sprang er von der Rolltreppe und rannte zu einem riesigen ovalen Ofen, der aussah wie ein Grill auf Steroiden.
    Als sie ihn einholten, sagte die Prinzessin: »Du hast einen guten Geschmack. Das ist der H-2000, entworfen von Hephaistos persönlich. Heiß genug, um himmlische Bronze oder kaiserliches Gold zu schmelzen.«
    Jason zuckte zusammen, als ob dieser Begriff ihm bekannt sei. »Kaiserliches Gold?«
    Die Prinzessin nickte. »Ja, mein Lieber. Wie diese Waffe, die sich so geschickt in deiner Tasche versteckt. Um richtig geschmiedet werden zu können, musste kaiserliches Gold im Tempel des Jupiter auf dem Kapitol in Rom geweiht werden. Ein überaus mächtiges und seltenes Metall, aber wie die römischen Kaiser sehr flüchtig. Pass auf, dass du diese Klinge niemals brichst …« Sie lächelte liebenswürdig. »Rom war natürlich nach meiner Zeit, aber ich höre so dies und das. Und seht mal, hier drüben – dieser goldene Thron gehört zu meinen exklusivsten Luxusartikeln. Hephaistos hat ihn als Strafe für seine Mutter Hera geschmiedet. Wer sich hineinsetzt, ist sofort gefangen.«
    Leo fasste das offenbar als Befehl auf. Er ging wie in Trance auf den Thron zu.
    »Leo, nicht!«, warnte Piper.
    Er blinzelte. »Wie viel für beides?«
    »Ach, den Thron könnte ich dir für fünf große Taten lassen. Die Schmiede für sieben Jahre Knechtschaft. Und für nur einen kleinen Teil deiner Kraft …« Sie führte Leo zu einem Ausstellungstresen und nannte die Preise verschiedener Artikel.
    Piper wollte ihn eigentlich nicht mit ihr allein lassen, aber sie musste versuchen, Jason zur Vernunft zu bringen. Sie zog ihn zur Seite und schlug ihm energisch ins Gesicht.
    »Au«, murmelte er schläfrig. »Was sollte das denn?«
    »Komm zu dir!«, fauchte Piper.
    »Was meinst du?«
    »Sie hat dich mit Charme-Sprech eingewickelt. Spürst du das nicht?«
    Er runzelte die Stirn. »Sie scheint in Ordnung zu sein.«
    »Sie ist nicht in Ordnung! Sie dürfte gar nicht am Leben sein! Sie war vor dreitausend Jahren mit Jason verheiratet – dem anderen Jason. Weißt du noch, was Boreas gesagt hat – dass die Seelen nicht mehr im Hades bleiben müssen? Nicht nur Monster können untot werden. Sie ist aus der Unterwelt zurückgekehrt.«
    Jason schüttelte verwirrt den Kopf. »Sie ist kein Geist.«
    »Nein, sie ist etwas Schlimmeres. Sie ist …«
    »Kinder«, die Prinzessin war mit Leo im Schlepptau wieder da. »Wenn ihr wollt, sehen wir uns jetzt das an, weshalb ihr gekommen seid. Das möchtet ihr doch, oder?« Piper unterdrückte einen Schrei. Am liebsten hätte sie ihren Dolch gezogen und die Hexe angegriffen, aber sie ging davon aus, keine großen Chancen zu haben – nicht mitten im Kaufhaus Ihrer Hoheit, während ihre Freunde unter einem Zauber standen. Piper war ja nicht einmal sicher, dass die beiden in einem Kampf auf ihrer Seite sein würden. Sie musste sich einen besseren Plan ausdenken.
    Sie fuhren mit dem Fahrstuhl hinab zum Brunnen. Erst jetzt bemerkte Piper zwei riesige bronzene Sonnenuhren – jede so groß wie ein Trampolin –, die in den Marmorboden nördlich und südlich vom Brunnen eingelassen waren. Die überdimensionalen vergoldeten Vogelbauer standen im Osten und Westen und der weiter entfernte enthielt die Sturmgeister. Sie waren so dicht zusammengedrängt und wirbelten herum wie ein so konzentrierter Tornado, dass Piper nicht sagen konnte, wie viele es waren – jedenfalls Dutzende.
    »He«, sagte Leo. »Trainer Hedge sieht doch okay aus!«
    Sie liefen zum nächstgelegenen Vogelbauer. Der alte Satyr schien in dem Moment zu Stein geworden zu sein, als er in den Himmel über dem Grand Canyon gesaugt worden war. Er war mitten im Gebrüll erstarrt und schwang die Keule über dem Kopf, wie um die Klasse aufzufordern, auf den Boden zu fallen und fünfzig Liegestütze zu machen. Seine lockigen Haare standen in alle Richtungen ab. Wenn Piper sich auf gewisse Details konzentrierte – das orangefarbene Polohemd, den schütteren Kinnbart, die Pfeife um seinen Hals –, konnte sie sich Trainer Hedge als sein gutes altes nerviges Selbst vorstellen. Aber es war schwer, die kurzen Hörner auf seinem Kopf zu ignorieren und die Tatsache, dass er bepelzte Ziegenbeine und Hufe hatte statt Trainingshose und

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