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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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um. Piper begriff, dass das hier Charme-Sprech war. Sie hatte so etwas schon einmal erlebt, als Drew am Lagerfeuer mit ihr gesprochen hatte, aber das hier war tausendmal mächtiger. Kein Wunder, dass ihre Freunde wie betäubt waren. Ging es anderen wohl auch so, wenn Piper zu Charme-Sprech griff? Ein Gefühl von Schuld machte sich in ihr breit.
    Sie nahm all ihre Willenskraft zusammen. »Nein, jeden Preis würde ich nicht bezahlen. Aber einen fairen Preis vielleicht schon. Danach müssen wir weiter. Oder, Jungs?«
    Für einen Moment schienen ihre Worte eine gewisse Wirkung zu haben. Die Jungs sahen verwirrt aus.
    »Weiter?«, fragte Jason.
    »Du meinst … nach dem Einkaufen?«, fragte Leo.
    Piper hätte schreien mögen, aber die Prinzessin legte den Kopf schräg und musterte sie mit neuem Respekt.
    »Beeindruckend«, sagte sie. »Nicht viele können meinen Vorschlägen widerstehen. Bist du ein Kind der Aphrodite, meine Liebe? Ach, ja – das hätte ich gleich sehen müssen. Aber egal. Vielleicht sollten wir uns noch ein wenig umsehen, ehe du dich zu einem Kauf entschließt?«
    »Aber die Phiole …«
    »Was meint ihr, Jungs?« Sie drehte sich zu Jason und Leo um. Ihre Stimme war so viel mächtiger als Pipers, so voller Selbstvertrauen, dass Piper keine Chance hatte. »Möchtet ihr noch mehr sehen?«
    »Sicher«, sagte Jason.
    »Klar«, sagte Leo.
    »Hervorragend«, sagte die Prinzessin. »Ihr werdet alle Hilfe brauchen, die ihr bekommen könnt, wenn ihr es bis in die Bay Area schaffen wollt.«
    Pipers Hand griff zu ihrem Dolch. Sie dachte an ihren Traum oben auf dem Berg – an die Szene, die Enceladus ihr gezeigt hatte, an einem Ort, den sie kannte, wo sie in zwei Tagen ihre Freunde verraten sollte.
    »In die Bay Area?«, fragte Piper. »Wieso in die Bay Area?«
    Die Prinzessin lächelte. »Na, da werden sie doch sterben, oder?«
    Dann führte sie sie zur Rolltreppe und Jason und Leo schienen noch immer im Kaufrausch zu schweben.

XXVIII
    Piper
    Piper nahm sich die Prinzessin allein vor, als Jason und Leo loszogen, um sich die lebendigen Pelzmäntel genauer anzusehen.
    »Sie wollen, dass sie für ihren Tod einkaufen?«, fragte Piper.
    »Mmm.« Die Prinzessin blies Staub von einer Vitrine, die Schwerter enthielt. »Ich bin Seherin, meine Liebe. Ich kenne dein kleines Geheimnis. Aber wir wollen jetzt nicht darüber reden, oder? Den Jungs macht es ja solchen Spaß.«
    Leo lachte, als er einen Hut aufprobierte, der aus verzaubertem Waschbärenfell gemacht zu sein schien. Der geringelte Schwanz zuckte und die kleinen Beine zappelten hektisch, als Leo weiterging. Jason schaute sich die Sportkleidung für Herren an. Jungen, die Klamottenkaufen toll fanden? Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie unter einen bösen Zauber geraten waren.
    Piper starrte die Prinzessin wütend an. »Wer sind Sie?«
    »Das habe ich doch schon gesagt, meine Liebe. Ich bin die Prinzessin von Kolchis.«
    »Wo liegt Kolchis?«
    Die Miene der Prinzessin wurde ein wenig traurig. »Wo hat Kolchis gelegen, meinst du. Mein Vater herrschte am anderen Ufer des Schwarzen Meeres, so weit im Osten, wie in jenen Tagen ein griechisches Schiff segeln konnte. Aber Kolchis gibt es nicht mehr – es ist seit Äonen verschwunden.«
    »Äonen?«, fragte Piper. Die Prinzessin schien nicht älter als fünfzig zu sein, aber Piper hatte ein unbehagliches Gefühl – sie erinnerte sich an etwas, das König Boreas in Quebec erwähnt hatte. »Wie alt sind Sie?«
    Die Prinzessin lachte. »Eine Dame sollte diese Frage niemals stellen oder beantworten. Sagen wir einfach, der, ähm, Einwanderungsprozess in euer Land hat eine ganze Weile gedauert. Meine Beschützerin hat mich schließlich hergebracht. Sie hat das hier ermöglicht.« Die Prinzessin ließ ihre Hand durch das Kaufhaus schweifen.
    Pipers Mund schmeckte nach Metall. »Ihre Beschützerin …«
    »Genau. Sie holt nicht alle ins Land, weißt du – nur die mit besonderen Begabungen, so wie ich. Und wirklich, sie verlangt so wenig – einen Eingang zum Kaufhaus, der unter der Erde ist, damit sie, äh, meine Kundschaft überwachen kann, und ab und zu einen Gefallen. Im Austausch gegen ein neues Leben? Wirklich, das war der beste Handel, den ich in vielen Jahrhunderten gemacht habe.«
    Weg hier, dachte Piper. Wir müssen weg hier.
    Aber ehe sie ihre Gedanken in Worte fassen konnte, rief Jason: »He, seht euch das mal an!«
    Von einem Ständer mit dem Schild »Strapazierte Kleidung« hob er ein lila T-Shirt hoch,

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