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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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einen Gefallen tun.«
    »Danke, Mellie«, sagte Jason. »Ich hoffe, du findest einen neuen Job.«
    Sie lächelte, löste sich auf und hüllte sie in eine warme sanfte Brise. Dann wurden sie von den Winden getroffen und schossen so schnell in den Himmel, dass Jason das Bewusstsein verlor.

XXXIX
    Piper
    Piper träumte, sie stehe auf dem Wohnheimdach der Wüstenschule.
    Die Wüstennacht war kalt, aber sie hatte Decken mitgebracht, und da Jason neben ihr stand, war ihr warm genug.
    Die Luft roch nach Salbei und brennendem Mesquiteholz. Am Horizont ragten die Spring Mountains auf wie unregelmäßige schwarze Zähne und dahinter konnte man die Lichter von Las Vegas erahnen.
    Die Sterne waren so hell, dass Piper befürchtet hatte, sie würden den Meteorschauer nicht sehen können. Jason sollte schließlich nicht denken, sie hätte ihn unter einem Vorwand hergeschleift. (Auch wenn der Vorwand durch und durch ein Vorwand gewesen war.) Aber sie wurden nicht enttäuscht. Fast jede Minute jagte ein Meteor über den Himmel – eine Linie aus weißem, gelbem oder blauem Feuer. Piper war sicher, dass ihr Opa Tom das mit einem Cherokee-Mythos erklärt hätte, aber für den Moment war sie damit beschäftigt, sich ihre eigene Geschichte auszudenken.
    Jason nahm ihre Hand – endlich! – und zeigte auf zwei Meteore, die durch die Atmosphäre huschten und ein Kreuz bildeten.
    »Meine Güte«, sagte er. »Ich kann nicht fassen, dass Leo sich das nicht ansehen wollte.«
    »Ehrlich gesagt habe ich ihn gar nicht gefragt«, sagte Piper gelassen.
    Jason lächelte. »Ach, echt?«
    »M-hmmm. Hast du nie das Gefühl, dass drei einer zu viel sind?«
    »Doch«, gab Jason zu. »Jetzt zum Beispiel. Du weißt aber, was wir für einen Ärger kriegen, wenn wir hier erwischt werden?«
    »Ach, ich würde mir schon etwas ausdenken. Ich kann sehr überzeugend sein. Willst du tanzen oder so?«
    Er lachte. Seine Augen waren umwerfend und sein Lächeln sah im Sternenlicht noch besser aus. »Ohne Musik. Mitten in der Nacht. Auf einem Dach. Klingt gefährlich.«
    »Ich bin ein gefährliches Mädchen.«
    »Das glaube ich gern.«
    Er stand auf und hielt ihr die Hand hin. Sie tanzten einige langsame Schritte, aber der Tanz wurde bald zum Kuss. Piper konnte den Kuss fast nicht erwidern, sie war zu sehr mit Lächeln beschäftigt.
    Dann änderte sich ihr Traum – oder vielleicht war sie tot und in der Unterwelt –, denn sie fand sich in Medeas Kaufhaus wieder.
    »Bitte, mach, dass das ein Traum ist«, murmelte sie. »Und nicht meine ewige Strafe.«
    »Nein, Liebes«, sagte eine honigsüße Frauenstimme. »Keine Strafe.«
    Piper drehte sich um und fürchtete, Medea zu sehen, aber vor ihr stand eine andere Frau, die den Ständer mit Waren zum halben Preis durchsuchte.
    Die Frau sah großartig aus – schulterlanges Haar, schlanker Hals, perfekte Züge und eine umwerfende Figur in Jeans und einem schneeweißen Top.
    Piper hatte schon eine Menge Schauspielerinnen gesehen – die meisten, mit denen ihr Dad ausging, waren hinreißend schön –, aber diese hier war anders. Sie war elegant, ohne sich Mühe zu geben, ganz von selbst modisch, umwerfend ohne Schminke. Nachdem sie Aeolus mit seinem albernen geschminkten und gelifteten Gesicht gesehen hatte, fand Piper diese Frau noch hinreißender. Sie hatte überhaupt nichts Künstliches an sich.
    Aber dann änderte sich vor Pipers Augen das Aussehen der Frau. Piper konnte die Farbe ihrer Augen oder ihre genaue Haarfarbe nicht erkennen. Die Frau wurde immer schöner, als passe ihr Bild sich Pipers Gedanken an – als wolle es Pipers Schönheitsideal so nahe wie möglich kommen.
    »Aphrodite«, sagte Piper. »Mom?«
    Die Göttin lächelte. »Das ist nur ein Traum, Süße. Falls jemand fragt, dann war ich nicht hier. Okay?«
    »Ich …« Piper wollte tausend Fragen stellen, aber sie wirbelten in ihrem Kopf wild durcheinander.
    Aphrodite hob ein türkises Kleid hoch. Piper fand es fantastisch schön, aber die Göttin verzog das Gesicht. »Eigentlich ist das nicht meine Farbe, oder? Schade, es ist ein hübsches Kleid. Medea hat hier wirklich ein paar schöne Sachen.«
    »Dieses – dieses Gebäude ist explodiert«, stammelte Piper. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    »Ja«, sagte Aphrodite zustimmend. »Ich nehme an, deshalb ist alles so billig. Ist jetzt nur noch eine Erinnerung. Und es tut mir leid, dass ich dich aus deinem anderen Traum gezerrt habe. Der war viel angenehmer, das weiß ich.«
    Pipers

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