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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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verpasst, die seine Hufe verbargen. Dazu trug er einen gelben breitkrempigen Hut, ein rosarotes Hemd, eine babyblaue Krawatte und eine blaue Nelke am Revers, die Hedge zuerst beschnupperte und dann verzehrte.
    »Na«, sagte Jason. »Zum Glück hat deine Mom mich vergessen.«
    Piper wusste, dass das nicht so ganz stimmte. Als sie ihn ansah, führte ihr Herz einen kleinen Stepptanz auf. Jason trug einfach Jeans und ein sauberes lila T-Shirt, wie am Grand Canyon. Er hatte neue Turnschuhe und seine Haare waren frisch geschnitten. Seine Augen hatten die Farbe des Himmels. Aphrodites Botschaft war klar: Hier gibt es nichts zu verbessern.
    Und Piper war ganz ihrer Meinung.
    »Wie auch immer«, sagte sie verlegen, »wie sind wir hergekommen?«
    »Ach, das war sicher Mellie«, sagte Hedge und kaute glücklich auf seiner Nelke herum. »Diese Winde haben uns durch das halbe Land geschossen, vermute ich. Wir wären bestimmt plattgemacht worden, aber Mellies letztes Geschenk – eine feine sanfte Brise – hat unseren Fall gepolstert.«
    »Und unseretwegen ist sie gefeuert worden«, sagte Leo. »Mann, was sind wir für Versager.«
    »Ach, der passiert schon nichts«, sagte Hedge. »Und sie kam eben nicht dagegen an. Ich habe immer diese Wirkung auf Nymphen. Ich werde mich bei ihr melden, wenn wir diesen Auftrag erledigt haben, und ihr helfen, eine Lösung zu finden. Das ist wirklich eine Aura, mit der ich mich häuslich niederlassen und eine Herde von Zicklein aufziehen könnte.«
    »Mir wird schlecht«, sagte Piper. »Möchte sonst noch jemand Kaffee?«
    »Kaffee!«, Hedges Grinsen war von der Blume blau gefleckt. »Ich schwärme für Kaffee!«
    »Äh«, sagte Jason. »Aber – Geld? Wo sind unsere Rucksäcke?«
    Piper schaute nach unten. Die Rucksäcke lagen zu ihren Füßen und alles schien noch vorhanden zu sein. Sie griff in die Tasche und fand zwei Dinge, mit denen sie nicht gerechnet hatte. Das eine war ein Stapel Banknoten. Das andere war eine Glasphiole – der Vergessenstrank. Sie ließ die Phiole in der Tasche und zog das Geld hervor. Leo stieß einen Pfiff aus. »Taschengeld? Piper, deine Mom ist super!«
    »Bedienung!«, rief Hedge. »Sechs doppelte Espresso und was immer die anderen möchten. Setzen Sie es auf die Rechnung dieser Dame hier.«
    Sie brauchten nicht lange, um festzustellen, wo sie sich befanden. Auf den Speisekarten stand »Café Verve, Walnut Creek, CA.«. Und von der Kellnerin erfuhren sie, dass es neun Uhr morgens am 21. Dezember war, am Tag der Wintersonnenwende, was ihnen bis zum Ende von Enceladus’ Frist noch drei Stunden gab.
    Sie brauchten auch nicht nach dem Mount Diablo zu fragen. Sie konnten ihn am Horizont sehen, gleich am Ende der Straße. Im Vergleich zu den Rockies sah er nicht gerade groß aus, und verschneit war er auch nicht. Er wirkte geradezu friedlich, die goldenen Felsspalten waren von graugrünen Bäumen bewachsen. Aber bei Bergen konnte die Größe täuschen, das wusste Piper. Aus der Nähe war er bestimmt viel größer. Und das Aussehen konnte auch täuschen. Hier saßen sie – wieder in Kalifornien, wo Piper angeblich zu Hause war –, mit sonnigem Himmel, mildem Wetter, gelassenen Leuten und einem Teller voll Scones mit Schokosplittern und Kaffee. Und nur wenige Meilen entfernt, auf diesem friedlichen Berg, machte ein supermächtiger, supergemeiner Riese sich bereit, Pipers Vater zum Mittagessen zu verzehren.
    Leo zog etwas aus der Tasche – die alte Buntstiftzeichnung, die Aeolus ihm gegeben hatte. Aphrodite hielt sie offenbar für wichtig, da sie sie auf magische Weise in seine neue Hose verpflanzt hatte.
    »Was ist das?«, fragte Piper.
    Leo faltete die Zeichnung vorsichtig wieder zusammen und steckte sie weg. »Nichts. Meine Kindergartenkunst interessiert dich sicher nicht.«
    »Das ist aber mehr«, vermutete Jason. »Aeolus hat gesagt, das sei der Schlüssel zu unserem Erfolg.«
    Leo schüttelte den Kopf. »Nicht heute. Er hat … später gemeint.«
    »Wie kannst du da so sicher sein?«, fragte Piper.
    »Glaub mir«, sagte Leo. »Und – wie ist unser Einsatzplan?«
    Trainer Hedge rülpste. Er hatte schon drei Espresso und einen Teller Donuts intus, dazu zwei Servietten und eine Blume aus der Vase auf dem Tisch. Fast hätte er auch das Besteck gegessen, aber Piper haute ihm auf die Finger.
    »Auf den Berg steigen«, sagte Hedge. »Alles umbringen, außer Pipers Dad. Wieder runterkommen.«
    »Danke sehr, General Eisenhower«, murmelte Jason.
    »He, war doch

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