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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Hüttenältesten auftauchen, und Jason brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Seine Träume in der Nacht zuvor waren so schlimm gewesen, dass er nicht darüber sprechen wollte – nicht einmal mit Piper. Seine Erinnerung war noch immer undeutlich, aber immer wieder kamen Bruchstücke dazu. Die Nacht, in der Lupa ihn im Wolfshaus getestet hatte, um festzustellen, ob er Welpe oder Futter war. Dann die lange Wanderung nach Süden zu … er konnte sich nicht erinnern, aber er hatte Momente aus seinem alten Leben gesehen. Den Tag, an dem er tätowiert worden war. Den Tag, an dem er auf einen Schild gehoben und zum Praetor ausgerufen worden war. Die Gesichter seiner Freunde: Dakota, Gwendolyn, Hazel, Bobby. Und Reyna. Ganz bestimmt hatte es ein Mädchen namens Reyna gegeben. Er wusste nicht genau, was sie ihm bedeutet hatte, aber bei dieser Erinnerung fragte er sich, was er für Piper empfand … und ob er hier gerade einen Fehler machte. Das Problem war, dass er Piper sehr gernhatte.
    Jason brachte seine Habseligkeiten in den Alkoven in der Ecke, wo seine Schwester einmal geschlafen hatte, und pinnte Thalias Foto wieder an die Wand, weil er sich dann nicht so allein fühlte. Er starrte an der stirnrunzelnden Statue des Zeus hoch, der so mächtig und stolz war, aber die Statue machte ihm keine Angst mehr. Sie machte ihn nur traurig.
    »Ich weiß, dass du mich hören kannst«, sagte Jason zu der Statue.
    Die Statue schwieg. Ihre gemalten Augen schienen ihn anzustarren.
    »Ich wünschte, ich könnte persönlich mit dir sprechen«, sagte Jason. »Aber ich weiß ja, dass das nicht geht. Die römischen Götter wollen nicht so viel mit den Sterblichen zu tun haben, und – na ja, du bist immerhin der König. Du musst ein Vorbild sein.«
    Weiterhin Schweigen. Jason hatte auf irgendetwas gehofft – ein lauteres Donnergrollen als sonst, ein helles Licht, ein Lächeln. Nein, das lieber doch nicht. Ein Lächeln wäre unheimlich gewesen.
    »Ich kann mich an einige Dinge erinnern«, sagte er. Je mehr er redete, umso weniger befangen fühlte er sich. »Ich weiß noch, dass es hart ist, ein Sohn des Jupiter zu sein. Dauernd erwarten alle, dass ich die Führung übernehme, aber immer fühle ich mich allein. Ich vermute, so geht es dir auch da oben auf dem Olymp. Ständig kritisieren die anderen Götter deine Entscheidungen. Manchmal ist es schwer, das Richtige zu tun, und die anderen mäkeln an dir herum. Und du kannst mir nicht zu Hilfe kommen, wie andere Götter das vielleicht könnten. Du musst mich auf Distanz halten, damit es nicht aussieht, als ob du Günstlinge hättest. Ich glaube, ich will damit nur sagen …«
    Jason holte tief Luft. »Ich verstehe das alles. Das ist schon in Ordnung. Ich werde versuchen, mein Bestes zu tun. Ich hoffe, du kannst dann stolz auf mich sein. Aber ich könnte wirklich einen guten Rat brauchen, Dad. Wenn es irgendetwas gibt, was du tun kannst – dann hilf mir, damit ich meinen Freunden helfen kann. Ich habe Angst, dass ich sie in den Tod führe. Ich weiß nicht, wie ich sie beschützen soll.«
    Sein Nacken prickelte. Jason spürte, dass jemand hinter ihm stand. Er drehte sich um und sah eine Frau in einem schwarzen Gewand mit Kapuze, mit einem Umhang aus Ziegenfell über den Schultern und einem römischen Schwert in den Händen – einem Gladius , das noch in der Scheide steckte.
    »Hera«, sagte er.
    Sie streifte die Kapuze ab. »Für dich war ich immer schon Juno. Und dein Vater hat dir bereits Hilfe gesandt, Jason. Er hat dir Piper und Leo geschickt. Das sind nicht nur Menschen, für die du verantwortlich bist. Sie sind auch deine Freunde. Hör auf sie und alles wird gut gehen.«
    »Hat Jupiter Euch hergeschickt, um mir das zu sagen?«
    »Niemand schickt mich irgendwohin, Heros«, sagte sie. »Ich bin keine Botin.«
    »Aber Ihr habt mir das alles eingebrockt. Warum habt Ihr mich in dieses Camp geschickt?«
    »Ich glaube, das weißt du«, sagte Juno. »Die Anführer mussten ausgetauscht werden. Nur so konnte der Abgrund überbrückt werden.«
    »Ich habe mich aber nicht einverstanden erklärt.«
    »Nein. Aber Zeus hat mir dein Leben gegeben und ich helfe dir, deine Bestimmung zu erfüllen.«
    Jason versuchte, seinen Zorn zu unterdrücken. Er schaute auf sein orangefarbenes Camp-T-Shirt und die Tätowierung auf seinem Arm und wusste, dass beides nicht zusammengehörte. Er war zu einem wandelnden Widerspruch geworden – einer Mischung, die so gefährlich war, dass nur Medea sie zusammenbrauen

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