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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Nasen, geschnitzte hölzerne Masken aus Afrika. Weinranken schlangen sich durch ihre Münder, so dass sie mit Blättern besetzte Zungen zu haben schienen. Bei einigen quollen rote Trauben aus den Augenlöchern.
    Aber das Seltsamste war der ausgestopfte Leopardenkopf über dem Kamin. Er sah so echt aus, seine Augen schienen Jason zu verfolgen. Dann fauchte er und Jason wäre fast das Herz stehengeblieben.
    »Aber, Seymour«, tadelte Chiron. »Jason ist ein Freund. Benimm dich.«
    »Das Ding lebt ja!«, sagte Jason.
    Chiron griff in die Seitentasche an seinem Rollstuhl und zog eine Packung Hundekekse hervor. Er warf dem Leoparden einen zu und der fing ihn auf und leckte sich die Lippen.
    »Du musst die Dekorationsstücke verzeihen«, sagte Chiron. »Das sind alles Abschiedsgeschenke unseres ehemaligen Direktors, als er auf den Olymp gerufen wurde. Er dachte, das würde uns helfen, die Erinnerung an ihn wachzuhalten. Mr D hatte einen seltsamen Sinn für Humor.
    »Mr D«, sagte Jason. »Dionysos?«
    »Hmm, hmm.« Chiron schenkte Limonade ein, aber seine Hände zitterten ein wenig. »Was Seymour betrifft – Mr D hat ihn von einem Flohmarkt auf Long Island gerettet. Der Leopard ist Mr Ds heiliges Tier, musst du wissen, und Mr D war entsetzt, dass jemand ein solch edles Wesen ausgestopft hatte. Er beschloss, ihm das Leben zu schenken, unter der Voraussetzung, dass ein Leben als Kopf an der Wand besser ist als gar kein Leben. Ich muss zugeben, es ist ein barmherzigeres Schicksal, als es Seymours früherem Besitzer zuteil wurde.«
    Seymour zeigte seine Reißzähne und schnupperte in der Luft herum, wie auf der Suche nach weiteren Leckerbissen.
    »Wenn er nur ein Kopf ist«, sagte Jason, »wo verschwindet das Essen, wenn er frisst?«
    »Frag lieber nicht«, sagte Chiron. »Bitte, setz dich.«
    Jason trank einen Schluck Limonade, obwohl er Schmetterlinge im Bauch hatte. Chiron lehnte sich in seinem Rollstuhl zurück und versuchte ein Lächeln, aber Jason sah, wie bemüht es war. Die Augen des alten Mannes waren tief und dunkel wie Brunnen.
    »Also, Jason«, sagte er. »Würde es dir etwas ausmachen, mir zu erzählen – äh – woher du kommst?«
    »Wenn ich das wüsste.« Jason erzählte ihm die ganze Geschichte, von dem Moment, wo er im Bus aufgewacht war, bis zu dem Beinahe-Absturz über Camp Half-Blood. Er sah keinen Grund, Details zu verschweigen, und Chiron war ein guter Zuhörer.
    Als Jason fertig war, nippte der alte Mann an seiner Limonade.
    »Ich verstehe«, sagte Chiron. »Und du hast sicher Fragen an mich.«
    »Nur eine«, erwiderte Jason. »Wie haben Sie das gemeint, als Sie gesagt haben, ich müsste tot sein?«
    Chiron musterte ihn voller Besorgnis, als erwarte er, Jason könne in Flammen aufgehen. »Mein Junge, weißt du, was dieses Zeichen auf deinem Arm bedeutet? Die Farbe deines Hemdes? Kannst du dich überhaupt an irgendetwas erinnern?«
    Jason schaute die Tätowierung auf seinem Unterarm an. SPQR, der Adler, zwölf gerade Striche.
    »Nein«, sagte er. »An nichts.«
    »Weißt du, wo du bist?«, fragte Chiron. »Hast du begriffen, was das hier für ein Ort ist und wer ich bin?«
    »Sie sind Chiron, der Zentaur«, sagte Jason. »Ich vermute, Sie sind der aus den alten Geschichten, der griechische Helden trainiert hat, wie Herkules. Das hier ist ein Camp für Halbgötter, die Kinder der olympischen Gottheiten.«
    »Du glaubst also, dass diese Götter noch existieren?«
    »Ja«, sagte Jason, ohne zu zögern. »Ich meine, ich glaube nicht, dass wir sie anbeten oder ihnen Hühner opfern sollen oder so, aber sie sind immer noch da, weil sie ein mächtiger Teil der Zivilisation sind. Sie wandern von Land zu Land, wenn das Zentrum der Macht sich verlagert – wie sie aus dem antiken Griechenland nach Rom gewandert sind.«
    »Das hätte ich nicht besser sagen können.« Etwas in Chirons Stimme hatte sich geändert. » Du weißt also schon, dass es die Götter gibt. Du bist schon anerkannt worden, oder?«
    »Kann sein« , antwortete Jason. »Das weiß ich ja eben nicht.«
    Seymour der Leopard fauchte.
    Chiron wartete und Jason begriff, was soeben passiert war. Der Zentaur war in eine andere Sprache übergewechselt und Jason hatte ihn verstanden und automatisch in derselben Sprache geantwortet.
    »Quis erat –«, Jason geriet ins Stocken und machte dann einen bewussten Versuch, Englisch zu sprechen. »Was war das denn?«
    »Du kannst Latein«, stellte Chiron fest. »Die meisten Halbgötter verstehen ein paar

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