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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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das Plakat selbst hatte von der Wand nehmen wollen, war sie jetzt stocksauer.
    Als Drew sie entdeckte, applaudierte sie in falscher Bewunderung. »Sehr nett. Unsere kleine Ritterin jetzt wieder in Müllklamotten. Und jetzt los mit dir! Du brauchst nicht mit uns zu frühstücken. Viel Glück bei … egal wobei. Ciao.«
    Piper schulterte ihre Tasche. Sie spürte die Augen aller im Rücken, als sie zur Tür ging. Sie könnte einfach verschwinden und das alles hier vergessen. Das wäre das Einfachste. Was interessierten sie denn diese Hütte und diese oberflächlichen Leute?
    Nur hatten einige versucht, ihr zu helfen. Einige hatten sich ihretwegen sogar mit Drew angelegt.
    In der Tür drehte sie sich um. »Wisst ihr was, ihr braucht Drew eigentlich gar nicht zu gehorchen.«
    Die anderen traten von einem Fuß auf den anderen. Mehrere schauten zu Drew hinüber, aber die sah zu verblüfft aus, um zu reagieren.
    »Äh«, brachte jemand heraus. »Sie ist aber unsere Hüttenälteste.«
    »Sie ist eine Tyrannin«, korrigierte Piper. »Ihr könnt selbst denken. Aphrodite muss doch mehr zu bieten haben als das hier.«
    »Mehr als das hier«, wiederholte jemand.
    »Selbst denken«, murmelte jemand anderes.
    »Leute!«, kreischte Drew. »Seid nicht blöd. Sie beeinflusst euch mit Charme-Sprech.«
    »Nein«, sagte Piper. »Ich sagte einfach die Wahrheit.«
    Das glaubte Piper jedenfalls. Sie begriff nicht ganz, wie diese Sache mit dem Charme-Sprech funktionierte, aber sie hatte nicht das Gefühl, besondere Kraft in ihre Worte zu legen. Sie wollte keine Diskussion durch Tricks gewinnen. Dann wäre sie auch nicht besser als Drew. Piper meinte ganz einfach, was sie sagte. Außerdem hatte sie das Gefühl, wenn sie es wirklich mit Charme-Sprech versuchte, würde das bei einer anderen Charme-Sprecherin wie Drew nicht sehr gut wirken.
    Drew starrte sie spöttisch an. »Du magst vielleicht sogar ein bisschen Macht haben, Miss Filmstar. Aber du hast keine Ahnung von Aphrodite. Was hast du denn für tolle Vorstellungen? Was glaubst du denn, worum es in dieser Hütte geht? Sag es ihnen. Dann werde ich ihnen vielleicht auch etwas über dich erzählen. Na?«
    Piper hätte gern eine vernichtende Antwort gegeben, aber ihre Wut verwandelte sich in Panik. Sie war eine feindliche Spionin, genau wie Silena Beauregard es gewesen war. Eine Verräterin an Aphrodite. Wusste Drew davon oder bluffte sie? Unter Drews Blick brach Pipers Selbstvertrauen in Stücke.
    »Nicht darum «, brachte Piper heraus. »Bei Aphrodite geht es nicht darum .«
    Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stürzte davon, ehe die anderen sehen konnten, dass sie rot wurde.
    Hinter ihr prustete Drew los. »Nicht darum ? Habt ihr das gehört, Leute? Die hat doch keine Ahnung.«
    Piper schwor sich, niemals in diese Hütte zurückzukehren. Sie blinzelte ihre Tränen weg und rannte über den Rasen, ohne zu wissen, wohin – bis sie den Drachen sah, der vom Himmel herabgefegt kam.

XVI
    Piper
    »Leo?«, schrie sie.
    Und richtig, da war er, er saß auf einer riesigen Todesmaschine aus Bronze und grinste wie ein Wahnsinniger. Noch ehe er landete, wurde im Camp Alarm gegeben. Ein Muschelhorn erscholl. Alle Satyrn kreischten: »Bring mich nicht um!« Das halbe Camp kam in einer Kombination aus Schlafanzügen und Rüstungen angerannt. Der Drache landete mitten auf der Wiese und Leo rief: »Alles in Ordnung! Nicht schießen!«
    Zögernd ließen die Bogenschützen ihre Bögen sinken. Die Krieger wichen zurück, hielten aber weiterhin Schwerter und Speere bereit. Sie bildeten einen lockeren Ring um das Metallmonster. Andere Halbgötter versteckten sich hinter ihren Hüttentüren oder lugten aus den Fenstern. Niemand schien sich dem Drachen unbedingt nähern zu wollen.
    Piper konnte das gut verstehen. Der Drache war riesig. Er funkelte in der Morgensonne wie eine lebende Skulptur aus Münzen in lauter Kupfer- und Bronzetönen – eine zwanzig Meter lange Schlange mit Stahlkrallen, tödlich scharfen Zähnen und glühenden Rubinaugen. Er hatte Fledermausflügel, die zweimal so lang waren wie er, sich wie metallene Segel entfalteten und bei jedem Flügelschlag klangen wie aus einem Spielautomaten stürzende Münzen.
    »Er ist schön«, murmelte Piper. Die anderen Halbgötter starrten sie an, als ob sie an Pipers Verstand zweifelten.
    Der Drache warf den Kopf in den Nacken und schickte eine Feuersäule gen Himmel. Die Leute aus dem Camp wichen zurück und hoben ihre Waffen, Leo dagegen ließ sich

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