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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Leo schon kannte. Er bereitete sich darauf vor, Feuer zu speien.
    »Ganz ruhig, Junge«, murmelte Leo. Etwas sagte ihm, dass ich die Engel nur ungern versengen lassen würden.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Jason. »Die sehen aus wie Sturmgeister.«
    Zuerst glaubte Leo das auch, aber als die Engel näher kamen, sah er, dass sie viel solider waren als Venti. Sie sahen aus wie normale Teenager, abgesehen von den eisig weißen Haaren und den fedrigen lila Flügeln. Ihre Bronzeschwerter waren gezackt wie Eiszapfen. Die Engel sahen sich so ähnlich, dass sie Brüder sein könnten, Zwillinge aber auf keinen Fall.
    Einer war so groß wie ein Ochse und trug ein hellrotes Hockeytrikot, eine ausgebeulte Trainingshose und Stollenschuhe aus schwarzem Leder. Der Typ hatte einwandfrei zu viele Kämpfe mitgemacht, denn seine Augen waren beide blau und als er den Mund öffnete, sah man mehrere Zahnlücken.
    Der andere hätte geradewegs von einem LP-Cover aus den Achtzigern gestiegen sein können, wie Leos Mom sie gehabt hatte – Journey vielleicht oder Hall & Oates oder etwas noch Lahmeres. Seine weißen Haare trug er als strähnige Vokuhila-Frisur. Er hatte spitze rote Lederschuhe, eine viel zu enge Designerhose und ein grauenhaftes Seidenhemd, an dem er drei Knöpfe geöffnet hatte. Vielleicht bildete er sich ein, wie ein hinreißender Liebesgott auszusehen, aber der Typ wog garantiert nicht mehr als fünfzig Kilo und hatte üble Akne.
    Die Engel bremsten vor dem Drachen und schwebten dort mit gezückten Schwertern.
    Der Hockeyochse grunzte: »Keine Genehmigung.«
    »’tschuldigung?«, fragte Leo.
    »Euer Flugplan ist nicht gespeichert«, erklärte der hinreißende Liebesgott. Neben all seinen anderen Problemen hatte er einen so starken französischen Akzent, dass Leo ihn ganz sicher für nachgemacht hielt. »Das ist hier kein öffentlicher Luftraum.«
    »Vernichten?« Der Ochse zeigte sein zahnlückiges Grinsen.
    Der Drache stieß zischend Dampf aus und machte sich bereit, seine Menschen zu verteidigen. Jason beschwor sein goldenes Schwert herauf, aber Leo sagte: »Moment mal. Nie die guten Manieren vergessen, Jungs. Darf ich zumindest erfahren, wer die Ehre hat, mich zu vernichten?«
    »Ich bin Cal«, grunzte der Ochse. Er schien sehr stolz darauf zu sein, als hätte er lange gebraucht, um sich diesen Satz zu merken.
    »Das ist die Abkürzung von Calais«, sagte der Liebesgott. »Mein Bruder kann leider nur Wörter mit bis zu zwei Silben aussprechen …«
    »Pizza! Hockey! Kaputt!«, steuerte Cal bei.
    »… und dazu gehört auch sein eigener Name«, endete der Liebesgott.
    »Ich bin Cal«, wiederholte Cal. »Und das ist Zethes. Mein Bruder!«
    »Wahnsinn«, sagte Leo. »Das waren fast drei Sätze, Mann! Weiter so.«
    Cal grunzte und war offenbar sehr zufrieden mit sich.
    »Blöder Kraftprotz«, murrte sein Bruder. »Die machen sich lustig über dich. Aber egal. Ich bin Zethes, das ist die Abkürzung von Zethes. Und diese Dame dort …«, er zwinkerte Piper zu, aber das Zwinkern war eher wie ein Tic«, die kann mich nennen, wie sie will. Vielleicht würde sie gern mit einem berühmtem Halbgott zu Abend essen, ehe wir euch vernichten müssen?«
    Piper stieß ein Geräusch aus, als ob sie sich an einem Hustenbonbon verschluckt hätte. »Das ist … ein wirklich entgeisterndes Angebot.«
    »Kein Problem«, Zethes bewegte die Augenbrauen. »Wir sind sehr romantische Leute, wir Boreaden.«
    »Boreaden?«, fragte Jason sofort. »Meinst du die Söhne des Boreas?«
    »Ah, du hast also von uns gehört.« Darüber schien Zethes sich zu freuen. »Wir sind die Torhüter unseres Vaters. Also müsst ihr verstehen, dass wir keine Unbefugten auf einem quietschenden Drachen, vor dem die törichten Sterblichen sich fürchten, in seinen Luftraum lassen können.«
    Er wies nach unten, und Leo sah, dass die Sterblichen sie bemerkt hatten. Einige zeigten nach oben – aber noch nicht in Panik, eher verwirrt und verärgert, als sei der Drache ein zu niedrig fliegender Verkehrshubschrauber.
    »Und das ist der traurige Grund, warum wir euch auf schmerzhafte Weise vernichten müssen, falls das hier keine Notlandung ist«, sagte Zethes und strich sich die Haare aus seinem von Akne bedeckten Gesicht.
    »Kaputt!«, stimmte Cal zu, mit etwas mehr Begeisterung, als Leo für notwendig hielt.
    »Warte«, sagte Piper. »Das ist doch eine Notlandung.«
    »Ooooh!« Cal sah so enttäuscht aus, dass er Leo fast leidgetan hätte.
    Zethes musterte Piper,

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