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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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deine Geschichte! Und jetzt schaff endlich dein dämliches Gesicht von mir weg, damit ich mich ausruhen kann.«
    »Hör mal zu, Pastetengesicht, das hier ist mein Versteck!« sagte Esk und entwickelte einen Anflug von Temperament. »Gerade eben erst habe ich ein freches Kissen rausgeschmissen, und mit dir werde ich dasselbe tun! Besonders arm und bescheiden gibst du dich wahrhaftig nicht!«
    »Versuch bloß, mit dieser Torte herumzuwerfen, das wirst du schon noch bereuen, Bohnenhirn!«
    Das war zuviel. Esk trug die Pastete zur Tür, öffnete diese und schleuderte sie in den Wald hinaus! Dann ließ er sich auf sein Bett plumpsen, um ein Nickerchen zu halten.
    Es war ein recht kalter Tag, und wenngleich echte Oger kaltes Wetter liebten, war dies bei Esk nicht der Fall. Er suchte herum, bis er die zerfetzte alte Decke gefunden hatte, die er zu diesem Zweck aufbewahrte, und zog sie über sich.
    Die Decke begann zu zappeln und wickelte sich um seine Füße. Dann quetschte sie seine Beine und zog sich, immer höher kommend, um seinen Brustkasten zusammen.
    »Hoi!« rief Esk.
    »Selber Heu, Euterhirn!« sagte die Decke und zog eine Schnute. Doch hörte sie nicht damit auf, ihn zu quetschen; langsam wurde es Esks Beinen ungemütlich.
    Abrupt warf er die Beine auseinander, und die Ogerkraft durchströmte ihn. Die Decke zerriss – doch dann wurde sie plötzlich neblig und erhob sich wie ein Fluglebewesen vor ihm, blieb in der Luft schweben. »Hör mal zu, Dungkopf«, sagte ihr Mund, »jetzt wird es dir aber wirklich leid tun!«
    Doch inzwischen war Esks Ogertemperament geweckt. Er packte die Decke mit beiden Händen. »Das wollen wir doch einmal sehen, Nahtgesicht!« Dann zerriss er sie.
    Wieder löste die Decke sich im Nebel auf. Das ganze Ding verwandelte sich in Dampf. Diesmal nahm es die Gestalt einer Dämonin an. »Du bist kräftiger, als du aussiehst, Käferhirn. Aber wie lange, glaubst du, kannst du mir widerstehen?«
    »Was für ein Hirn?« fragte Esk, der schon wieder verwirrt war.
    »Flohhirn, Ameisenhirn, Wurmhirn…«
    »Ach so, Dunghirn!«
    »Wie auch immer, warum gibst du mir keine Antwort?«
    Endlich begriff Esk. »Das Kissen… die Pastete… das warst alles du! Du hast ihre Gestalt angenommen!«
    »Natürlich habe ich das, du Schlaumeier«, pflichtete sie ihm bei. »Ich habe nur versucht, dich auf die sanfte Weise loszuwerden. Aber jetzt ist Schluss mit der Nettes-Mädchen-Nummer. Jetzt verbiege ich dich zu einer Brezel und verfüttere dich an einen Drachen.« In ihrer natürlichen Gestalt besaß sie Arme und Hände, die sich nach ihm ausstreckten.
    »Drachen essen aber gar keine Brezeln«, sagte er und begriff, dass er in Schwierigkeiten steckte. Dämonen (oder Dämoninnen) waren berüchtigt; sie besaßen unmenschliche Kraft und keinerlei Gewissen, und sie konnten sogar durch Wände gehen. Hätte er vorher gewusst, womit er es zu tun gehabt hatte, so hätte er sie wohl in Ruhe gelassen. Jetzt aber war es zu spät dafür.
    »Ich werde ihm dich trotzdem ins Maul rammen«, sagte sie grimmig. »Vielleicht vergibt er mir das dann nach ein- bis zweihundert Jahren.« Die Hände schlossen sich um seinen Hals und drückten zu.
    Das aber brachte seine Ogerkraft zur vollen Entfaltung. Ganz im Gegensatz zur xanth-läufigen Auffassung mochten Oger es nicht sonderlich, wenn man sie zu Brezeln verformte, was immer sie auch mit anderen anfangen mochten. Esk packte ihre Handgelenke und riss sie auseinander. »Wer bist du?« verlangte er zu wissen.
    »Ich bin die Dämonin Metria«, erwiderte sie und wurde erneut zu Nebel. Ihre Arme und Hände erschienen wieder an seiner Kehle, während seine eigenen Hände plötzlich leer waren. »Kurz: DäMetria. Und wer bist du?«
    Esk packte erneut ihre Handgelenke und riss sie erneut auseinander. »Ich bin Eskil Oger, und ich lasse mich nicht von dir erwürgen.«
    »Das glaubst du, Sterblicher«, erwiderte sie. Ihre Körpersubstanz löste sich wieder in Nebel auf und formte sich ein weiteres Mal; diesmal waren ihre beiden Arme mit einem dünnen Seil verbunden, das sie ihm blitzschnell um den Hals warf. »Das kriegst du nicht mehr ab, bevor du erledigt bist.«
    »Nein!« keuchte Esk.
    Nun wirkte sie überrascht. »Nein?« Ihr Griff lockerte sich. Esk ballte eine Faust und ließ sie in ihr Gesicht krachen. Der Hieb war zwar nicht von schlechten Eltern, doch ihr Kopf klappte am Nacken einfach zurück wie auf einem Scharnier, um dann wieder empor zu schnellen, als er den Arm zurückzog. Sie

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