Helden-Maus
Dämonen wollten uns überhaupt nichts sagen!«
»Die sind wirklich sehr dämonisch«, bestätigte er. »Aber ich glaube, ich habe ihr Summerproblem gelöst. Sie werden dabei behilflich sein, den Küssmichfluss wieder in seinen Urzustand zurückzuversetzen.«
Und dann gab es sehr viel zu besprechen, bis alles ins rechte Lot gerückt worden war. Wilda Zappler, die nun ihren Fortpflanzungszyklus hinter sich gebracht hatte, war bereit, sich mit einem männlichen Partner zum Vergnügen und aus Lust an der Gesellschaft niederzulassen, und sie mochte Volney noch immer. Die beiden unterhielten sich am zerstörten Flussufer, und es hatte den Anschein, als hätte der Fluss wieder etwas von seiner liebesspendenden Natur zurückgewonnen, denn sie berührten einander mit der Nase auf eine Weise, die doch mit Sicherheit ein Wühlmauskuss sein musste.
Mark wollte das Nichts zurückbringen und sich dann überlegen, was er noch tun könnte, um wirklich zu werden; er glaubte, dass die Leute auf Schloss Roogna möglicherweise seine Dienste bei der Suche nach dem Guten Magier würden gebrauchen können. Latia wollte zu ihrem Volk zurückkehren, nachdem sie ihre Mission beendet hatte; dieser Erfolg würde ihr zum gebührenden Respekt im Alter verhelfen. Xap und Knacks zogen sich gemeinsam zurück, offensichtlich waren sie jetzt zu Freunden geworden. Und Chex…–
»Ich glaube, ich habe noch eine Verabredung mit einem geflügelten Zentauren«, sagte sie und spreizte die Schwingen. »Ich glaube nicht, dass ich mir noch länger Sorgen darüber machen muss, ob mein Volk mich akzeptiert. Ich glaube, ich werde mein eigenes Volk hervorbringen.« Sie peitschte leicht mit dem Schweif gegen ihre eigene Flanke, dann hob sie ab, und ihr Glücksgefühl schien sich bogenförmig auszubreiten.
Am Himmel erschien eine Gestalt. Einen Augenblick glaubte Esk, dass es die wiederkehrende Chex sei, doch tatsächlich war es ihr Vater Xap. Er setzte vor Esk auf und krächzte.
Esk verstand die Sprache der Flügelungeheuer zwar nicht, konnte sich aber einiges zusammenreimen. »Du sagst, du hast eine Nachricht von meinem Großvater, Knacks Oger, dass ich nämlich einen Akt ogerhafter Vernichtung vollbracht habe, indem ich das Tal völlig ruiniert habe, und dass ich deshalb nun unter den Ogern als erwachsen gelte?«
Xap krächzte zustimmend und schwang sich wieder davon. »Sage ihm, dass ich seine Nachricht zu schätzen weiß!« rief Esk ihm nach. »Sonst hätte ich sie auch nie erraten!«
Xaps letztes Krächzen klang fast wie Gelächter. Offensichtlich hatte der Hippogryph einen ausgeprägteren Sinn für Humor als sein Zentaurenfohlen.
»Ich werde eine Weile hier bleiben müssen«, sagte Esk zu Bria. »Ich habe es den Dämonen versprochen, und außerdem möchte ich natürlich zusehen, dass das Tal der Wühlmäuse wieder so schön wird wie früher. Wenn du also…«
»Da wir doch gerade von Schönheit sprechen«, murmelte sie, »lass uns doch mal irgendwohin gehen, wo wir ungestört sind, um diesen Anpassungszauber auszuprobieren. Jetzt, da dein Großvater meint, du wärst erwachsen, müsstest du eigentlich auch eine Erwachsenenbeziehung vertragen.«
»Äh, ich meine, wenn du jetzt meine halbe Seele haben willst…«
»Die auch«, bestätigte sie. Und dann umarmte sie ihn, und er wusste, dass es keine Rolle spielte, was sie jetzt zuerst tun würden, denn sie würden so oder so zusammenbleiben.
ENDE
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