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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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löste. Er war gescheitert, genau wie sie es vorhergesehen hatte, so dass er sich nun an eine neue Aufgabe machen musste.
    Das Tal bot ein Bild der Verwüstung. Die von den Dämonen errichteten Deiche waren so häufig durchbohrt worden, dass sie zusammengebrochen waren. Die Bäume waren gesplittert, und viele von ihnen würden sterben. Das Wasser hatte sich ausgebreitet, war durch die Löcher gedrungen und hatte aus dem ganzen Tal ein schmutziges Sumpfland gemacht. Das ganze Gebiet war totenstill.
    Esk, der gerade dabei war, das Nichts zusammenzufalten, hielt inne. »Metria… fällt dir etwas auf?«
    Sie nahm ihre natürliche Gestalt an. »Mir fällt auf, dass du das Tal für die Wühlmäuse ebenso vernichtet hast wie für die Dämonen. Das wird mächtig viel Arbeit geben, diese Deiche wiederaufzubauen.«
    »Wozu sie wieder aufbauen?«
    »Natürlich, um die Summer loszuwerden.«
    »Hör doch mal, Metria. Was hörst du?«
    Sie lauschte. »Absolut gar nichts. Es ist gespenstisch.«
    »Und was ist mit den Summern?«
    Sie war so überrascht, dass sie sich sofort in Dampf auflöste und erst wieder verdichten musste. »Sie sind verschwunden!«
    Esk hatte rasend schnell nachgedacht. Nun kam ihm die Erleuchtung, so wie die Sonne aus einer sie erstickenden Wolke hervorbrach. »Verstehst du denn nicht, Dämonengesicht – es ist die Umwelt, die die Summer hervorbringt! Die Ausbreitung des Wassers unterdrückt sie anscheinend. Im Tal gab es früher sehr viel Wasser, weil der Küssmichfluss in solch zahlreichen Windungen verlief. Dann habt ihr ihn begradigt, und das Land ist ausgetrocknet, worauf die Summerplage schlimmer wurde. Vielleicht brauchen sie stehende Gewässer, wie ihr sie an den Stellen zurückgelassen habt, wo der Fluss einfach abgeschnitten wurde. Strömendes Wasser jedenfalls spült sie davon. Ich weiß zwar nicht genau, wie das vor sich geht, aber ich bin mir jetzt ganz sicher, dass es damit zu tun hat, dass ihr den natürlichen Flusslauf verändert habt. Jetzt sind die Summer fort – aber sobald ihr den Fluss wieder begradigt, werden sie schlimmer denn je zurückkehren! Das ist die Lösung eures Problems – nämlich den Küssmichfluss wiederherzustellen, und zwar mit allen Windungen!«
    Sie wirkte völlig verblüfft, was für eine Dämonin höchst ungewöhnlich war. »Als wir den Fluss begradigt haben – da verschlimmerte sich die Summerplage. Jetzt sind sie fort. Aber wir können das Tal nicht in einem solchen Durcheinander belassen. Dann könnten es ja nicht einmal die Wühlmäuse mehr benutzen. Dämonen und Wühlmäuse brauchen nun einmal trockenes Land zum Leben.«
    »Das trockene Land könnt ihr ja auch haben«, meinte Esk. »Solange es natürliches Land ist. Lasst der Natur ihren freien Lauf. Das bedeutet einen mäandernden Fluss und gelegentliche Überschwemmungen. Es mag zwar unbequem für euch werden, muss dafür aber vernichtend für die Summer sein, die wahrscheinlich stehendes, totes Gewässer brauchen, um darin zu brüten, während sie auf Trockenland jagen, genauso, wie es im Tal ja auch geschehen ist, als ihr es dazu gemacht habt. Lasst den Fluss doch seine Höhe selbst bestimmen, lasst das Land gelegentlich überschwemmt werden und austrocknen, dann solltet ihr zumindest weniger Summerprobleme haben. Natürlich ist das jetzt eine reine Vermutung meinerseits, aber leuchtet es dir nicht ein?«
    Sie horchte noch einmal und vernahm wieder keinen einzigen Summer. »Es leuchtet mir ein, Sterblicher. Lass mich mit meinem Volk beraten.« Sie löste sich in Dampf auf.
    Esk faltete sorgfältig das Nichts zusammen und machte daraus einen faustgroßen Ball. Sie würden es in den Kürbis zurückbringen müssen, doch das würde einer von ihnen tun können, der den Pfadfinderzauber noch nicht aktiviert hatte, vielleicht Mark. Er, Esk, würde hier bleiben müssen, bis die Dämonen mit seiner Lösung des Summerproblems zufrieden waren, aber das war schon in Ordnung so; er hatte sonst nichts Dringendes vor.
    Während er im Tal wartete, erschien Metria aufs neue. »Wir werden es versuchen, Sterblicher. Wir werden den Wühlmäusen sogar dabei helfen, den Fluss wiederherzustellen. In der Zwischenzeit werden wir die Geiseln freilassen; die sind uns sowieso nur lästig.«
    Und da standen sie auch schon am Waldesrand – Mark und Bria. Das Messingmädchen lief auf ihn zu, warf sich ihm in die Arme. »Ich habe ja solche Angst gehabt, dass du vielleicht abgestürzt und ertrunken sein könntest!« rief sie. »Die

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