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Heldenstellung

Heldenstellung

Titel: Heldenstellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Glubrecht
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in die Hand. Ben sieht ihn misstrauisch an, dann steckt er es sich in den Mund.
    »Gar nicht so übel, der Job«, sagt Thomas. Ich nicke.
    An der Garderobe bekommt jeder Anwärter ein goldenes Bändchen. Darauf steht »Open Bar«. Es fühlt sich an, als wäre ich in das Musikvideo zu »I like to move it« eingestiegen.
    Im Club tanzt Greg hinter Money, es sieht aus, als würden sie Liebe machen. Beim Gin Tonic versuche ich Jessica davon zu überzeugen, dass ich genauso cool bin wie mein Vater und dazu auch noch jünger. Jay fragt mich, ob ich Ecstasy will, Money habe welches dabei, aber ich lehne ab. Thomas hält in der einen Hand eine Dose Energy-Drink, in der anderen eine Flasche Wodka. Securityleute kommen auf Jay zu, Jessica geht dazwischen, Jay sagt, er würde nie Drogen nehmen, er sei Unternehmensberater und würde eher sie rausschmeißen als umgekehrt. Ich versuche, den Arm um Jessica zu legen, aber sie schüttelt ihn ab. Thomas schenkt mir Wodka aus seiner Flasche ein: »Es gibt eine 20,3-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass sich Jessica in dich verliebt«, meint er.
    »Woher weißt du das?«
    »Klassischer Dreisatz.«
    Dann schwingt er sich auf die Tanzfläche und beweist, dass er nicht nur rechnen, sondern auch tanzen kann. Greg und Money sind verschwunden. Ich kann nicht mehr genau verstehen, was mir Ben erzählt. Ein paar weibliche Gäste tanzen auf der Theke. Jay steht zwischen ihnen. Er hat sein Hemd ausgezogen und tanzt den Harlem Shake. Allein. Jessica kommt zu mir und will wissen, warum ich plötzlich doch Berater werden will. Ich sage ihr, dass ich für sie alles sein kann. Sie grinst, wenn auch nur kurz.
    Auf dem Weg zu den Toiletten finde ich Greg und Money wieder. Greg steht vor, Money sitzt auf einem Geländer, ihre Beine um seine Hüften geschlungen. Gregs Hose hängt ihm in den Knöcheln. Am Pissoir treffe ich Thomas, dem vor Schreck der Joint in die Keramik fällt. Jay ist inzwischen von der Theke gestürzt und eingeschlafen. Thomas schreibt ihm mit Kugelschreiber »Computer-Inder« auf die Stirn. Jessica wird von einem Partygast plump angebaggert und scheuert ihm eine. Der Typ holt aus. Ich sehe seine Hand, nehme Anlauf und remple ihn um. Der Clubbesitzer trennt das Gerangel. Er meint, die Party sei vorbei. Sieht allerdings nicht danach aus.
    Jay ist wieder aufgewacht und gibt sein goldenes Bändchen für einen Kuss an hübsche Frauen weiter. Ben steht hinter dem DJ-Pult und legt auf. Thomas ist offenbar auch Weltmeister in Lambada. Greg und Money kommen zurück, Greg fragt sie, ob noch Ecstasy da ist. Aber wenn ich mir Ben so ansehe, bezweifle ich das. Nachdem der Club-DJ ihn von seinem Arbeitsplatz vertrieben hat, weicht er mir nicht mehr von der Seite und faselt die ganze Zeit davon, wie dankbar er ist, dass er nicht mehr im BBBC arbeiten muss. Ich nutze die Gelegenheit, ihm meinen Diebstahl zu beichten. Als ich damit fertig bin, nimmt er mich in den Arm und sagt mir, dass er mich liebt.
    Jessica tanzt jetzt auch, allein, verlockend. Ich stelle mich hinter sie. Wir rücken näher. Sie sagt, mein Schweiß rieche wie der meines Vaters. Ich versuche, sie zu küssen, aber sie wendet den Kopf ab. In dem Moment sprüht uns Thomas mit Schaum aus dem Feuerlöscher ein. Jay schreit »Schaumparty« und macht vom Tresen einen Kopfsprung in die Menge. Die anderen Anwärter fangen ihn auf. »Das ist Teambuilding«, kreischt er. Plötzlich ist die Musik aus und das Licht an.
    Im Bus zählt Jessica die Anwesenden durch wie eine Lehrerin auf dem Schulausflug. Zurück im Schloss sind wir zu aufgekratzt, um zu schlafen. Aber die Bars haben schon zu. Niemand will uns noch Alkohol geben. Greg erzählt irgendwas von »Nächstenliebe«, weshalb er und Money jetzt Nanni wecken müssten. Jessica meint, wir sollten auch ins Bett gehen. Thomas, Jay und ich sind sofort einverstanden. So habe sie das nicht gemeint, sagt sie und zieht allein los. Wir müssen ihr versprechen, keinen Blödsinn zu machen. Als sie weg ist, schlägt Jay den Spirituosenschrank in der Bar mit einem »Notausstieg«-Hammer ein, den er aus dem Bus geklaut hat.
    Eine halbe Stunde später wollen wir eigentlich nur ausprobieren, ob man durch die Visiere der Ritterhelme Tequila trinken kann, aber dann beweist Jay, dass er tatsächlich in die Ritterrüstung vor dem Konferenzraum passt. Kurz darauf fordert er mich zum Duell und haut mir mit seinem Schwert fast die Hand ab. Jay will sofort Money bei Greg aus dem Zimmer holen, damit sie als Ärztin

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