Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
innehalten ließ, und betrat dann den Bereitschaftsraum.
Sie hatte erwartet, Kadohata hinter Picards Schreibtisch vorzufinden, und war entsprechend gelinde überrascht, festzustellen, dass das nicht der Fall war. Doch im Nachhinein erschien es ihr nur logisch. Kadohata stand da, hatte ihre Hände auf dem Schreibtisch abgestützt und starrte ihn an, als erwarte sie, dass sich eine tiefere Wahrheit in der glänzenden Oberfläche widerspiegle.
»Was?«, fragte Kadohata mit matter Stimme. »Sehe ich so aus, als bräuchte ich Beistand?«
»Ja«, sagte T’Lana ohne zu zögern.
Kadohata blickte sie nicht an. Stattdessen fuhr sie damit fort, den Schreibtisch anzustarren.
» Verdammt! «, explodierte sie unvermittelt und schlug mehrmals auf den Schreibtisch. T’Lana war erschüttert, aber sie ließ sich nichts anmerken. Innerhalb von Sekunden war der Wutanfall vorbei, und Kadohata hatte sich wieder unter Kontrolle. Mit sehr leiser Stimme, die im vollkommenen Gegensatz zu dem Zorn nur wenige Momente zuvor stand, sagte sie: »Was habe ich nur getan?«
»Was nötig war. Daran sollten Sie niemals zweifeln.«
»Mein vorgesetzter Offizier befindet sich meinetwegen in der Arrestzelle. Ein Offizier, dessen Strategien zur Pflichtlektüre an der Akademie gehören. Wie soll ich nicht daran zweifeln?«
»Nun gut«, sagte T’Lana. »Zweifeln Sie, wenn Sie es müssen. Aber denken Sie daran, dass Sie taten, was getan werden musste, und zwar während jene, denen er vertraute, dieses Vertrauen verrieten, indem sie nicht taten, was notwendig war.«
»Und was geschieht jetzt?« Sie machte eine vage Handbewegung. »Dieses Schiff fliegt nach Trophy World. Wir befinden uns auf dieser … dieser Don Quijot’schen Mission des Captains, ganz gleich, ob wir es wollen oder nicht. Wenn wir dort eintreffen, was dann?«
»Vielleicht können wir dann die Kontrolle über das Schiff zurückerlangen. Das Schiff wird seinen Zielort erreicht haben …«
»Glauben Sie wirklich, dass das der Fall sein wird?« Kadohata klang sarkastisch, und T’Lana war klar, dass sie die Antwort auf diese Frage genauso gut kannte, wie sie selbst.
»Nein«, gestand T’Lana. »Der Botschafter hat sicher so weit vorausgedacht. Es sind zweifellos weitere Schritte nötig, um die Kontrolle über die Enterprise zurückzuerlangen, und so lange der Captain oder der Botschafter uns ihre Kooperation verweigern, werden wir uns wahrscheinlich in der gleichen misslichen Lage befinden wie jetzt auch.«
»Das ist verrückt«, sagte Kadohata. Sie schüttelte ihre Hand aus, die während ihres kurzen emotionalen Ausbruchs offensichtlich in Mitleidenschaft gezogen worden war. »Wir sind ein Raumschiff. Wie konnte so etwas passieren.«
»Wenn Botschafter Spock in die Angelegenheit involviert ist, ist alles möglich.«
»Danke«, sagte sie verbittert. »Das ist genau das, was ich hören wollte.«
»Ich habe viele Talente«, erwiderte T’Lana, »aber den Leuten das zu sagen, was sie hören wollen, gehört nicht dazu. Ich kann ihnen nur sagen, was ich glaube, dass sie hören sollten. Und in den meisten Fällen … gefällt es ihnen nicht.«
Kadohata dachte darüber nach und sagte dann: »Also schön. Was glauben Sie, dass ich hören sollte?«
T’Lana sagte es ihr.
Es gefiel ihr nicht.
– II –
Verärgert rieb sich Worf die Schulter. Beverly Crusher fragte mitfühlend: »Möchten Sie, dass ich einen Blick darauf werfe?« Der ungehaltene Blick, den er ihr daraufhin schenkte, sprach Bände und veranlasste sie, sich umgehend irgendeine andere Beschäftigung innerhalb der Arrestzelle zu suchen.
Picard, La Forge, Spock und Seven of Nine hatten sich locker in der Zelle verteilt, wobei sie je nach persönlicher Vorliebe standen oder saßen. Es gab nicht genug Sitzplätze für alle in der Arrestzelle, sodass sie sich abwechselten. Der Einzige, der sich niemals hinsetzte, der kein Bedürfnis danach zu haben schien, war Spock. Er stand einfach an einer Seite und blickte in den Raum, die Hände entspannt vor dem Körper verschränkt.
Der Klingone wandte sich Spock zu und sagte: »Dieser Paralysegriff … gibt es einen Konter dagegen?«
»Einen Konter?«
»Zu jedem Schlag existiert eine Gegenbewegung, um diesen zu verhindern. Gibt es irgendeine Möglichkeit, der vulkanischen Paralysetechnik zu begegnen?«
»Ja.«
»Und die wäre …?«
»Erlauben Sie einem Vulkanier nicht, seine oder ihre Hand auf Ihre Schulter zu legen.«
Worf warf ihm einen finsteren Blick zu. »Danke«,
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