Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Sie das nicht sind, dann frage ich mich, was zum Teufel mit Ihnen los ist?«
Kadohata war drauf und dran, im Zorn zu antworten, doch sie unterdrückte den Impuls. Sie hob die Hände ans Gesicht, zwang sich zur Ruhe und sagte dann: »Also schön … so wird es laufen. Wir werden niemanden foltern. Genauso wenig werden alle wieder auf freien Fuß gesetzt. Aber da wir schon mal hier sind, sollten wir wenigstens versuchen, aus unserer Anwesenheit etwas zu machen. Schicken Sie ein Sicherheitsteam zum Arrestbereich.« Sie ging auf den Turbolift zu. »Sie haben die Brücke, Stephens.«
»Was haben Sie vor?«, fragte Leybenzon, der ein wenig verärgert klang, weil er nicht gefragt worden war, mitzukommen.
»Ich versuche, unsere Welt zu retten«, gab Kadohata zurück, als sich die Turbolifttüren zischend hinter ihr schlossen.
– IV –
Das Sicherheitsteam wartete bereits, als Kadohata eintraf. Picard und seine Leute waren alle auf den Beinen. Sie schienen zu ahnen, dass irgendetwas bevorstand. Picard stellte noch immer den gleichen, unerträglich selbstgefälligen Ausdruck zur Schau wie zuvor, so als wüsste er, dass sich alles genau so entwickeln würde, wie er es wollte und er nichts weiter würde tun müssen, als darauf zu warten, dass es geschah.
Zunächst sagte Kadohata nichts, dann drehte sie sich zur nächsten Wache um, streckte die Hand aus und sagte: »Ihren Phaser, bitte.«
Der Mann schenkte ihr einen verwunderten Blick, aber reichte ihr ohne zu zögern seinen Phaser.
»Wir haben Epsilon Sigma V erreicht«, informierte sie die Anwesenden. »Der Planeten-Killer schwebt zwanzigtausend Klicks backbordseitig. Die Computersperre um die Navigationssysteme wurde noch immer nicht aufgehoben. Ich nehme an, dass Sie dafür verantwortlich sind, Botschafter?«
Spock neigte den Kopf.
»Schön«, sagte Kadohata, die diese Antwort natürlich geahnt hatte. »Wir werden nun Folgendes tun: Wir werden das Kraftfeld senken. Botschafter Spock, Commander La Forge und Seven of Nine werden freigelassen. Es wird ihnen erlaubt, ein Shuttle zu nehmen und zur Maschine des Jüngsten Gerichts überzusetzen, um zu schauen, ob sie sie aktivieren können. Wenn die drei beabsichtigen, das Shuttle in irgendeine andere Richtung zu steuern, als auf den Planeten-Killer zu, werden wir den Traktorstrahl einsetzen, um sie zurück an Bord zu holen und wieder in die Arrestzelle zu stecken, und dann sitzen wir alle hier und warten darauf, davon zu hören, dass die Erde zerstört wurde. Und keiner von uns wird sich dann besonders gut fühlen. Also … wenn wir dieses Kraftfeld senken, erwarte ich von Ihnen allen, dass Sie genau da bleiben, wo Sie sind, mit Ausnahme der drei Genannten. Jeder, der versucht, auf uns zuzustürmen, wird von den Sicherheitswachleuten betäubt, bevor er auch nur einen halben Schritt getan hat. Und was Sie betrifft, Mr. Worf …« Mit einer demonstrativen Geste erhöhte Kadohata die Stärke des Phasers in ihrer Hand. »… Wenn Sie sich auch nur einen Zentimeter vom Fleck rühren, werde ich Sie erschießen.« Sie richtete den Phaser direkt auf ihn und ergriff ihn mit beiden Händen. »Als Offizier, der vorübergehend das Kommando über dieses Schiff innehat, möchte ich nicht, dass irgendjemand anders dafür verantwortlich ist als ich. Ihre klingonische Haut mag erstaunlich widerstandsfähig gegenüber Betäubungseinstellungen sein, vor allem wenn Sie sich im Kampfesrausch befinden. Ich nehme allerdings an, dass sich Ihre Moleküle unter vollem Phaserbeschuss genauso schnell auflösen, wie die jedes anderen auch.« Sie versuchte, ruhig zu klingen, aber es gelang ihr nicht ganz, ihre Gefühle zu unterdrücken, und sie erstickte beinahe an ihren Worten, als sie fortfuhr: »Ich schwöre Ihnen, Worf, ich scherze nicht. Wenn ich dieses Ding hier einsetzen muss, wird es mich all meine Selbstbeherrschung kosten, den Phaser danach nicht auf mich selbst zu richten und abzudrücken. Aber dann würde Leybenzon das Kommando übernehmen, die Dinge würden weiter ihren gegenwärtigen Lauf nehmen und sie würden dennoch tot sein. Also bitte, ich flehe Sie an, behalten Sie Ihre großen Füße, wo sie sind.«
Nach all den Worten fühlte sie sich ausgelaugt. Doch obwohl diese Drohung in der Luft hing, blickte Worf trotzdem zu Picard hinüber, um zu schauen, ob dieser damit einverstanden war. Das Maß an Hingabe, das diese Leute ihm entgegenbrachten, war geradezu unnatürlich. Kadohata verspürte einen Anfall von Eifersucht, denn sie ahnte,
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