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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Beweis dafür, dass sie jemand auf dem Kieker hatte; Esmay folgte in diesem Punkt der allgemeinen Stimmung, wenn schon in
    keinem anderen, und stufte den Vorfall als Beweis dafür ein, dass ihre Entlastung durch das Kriegsgericht irgendjemanden nicht von ihrer Unschuld überzeugt hatte. Sie suchte sich die nächste Verbindung nach Station Sierra heraus; und da sie 24
    Stunden vor Urlaubsende auf Comus eingetroffen war, konnte sie noch einen Platz auf einem Versorgungsschiff der Flotte ergattern, das nach Sierra ging … Und sie hatte keine gute Ausrede, es nicht zu nehmen, da sie automatisch wieder im aktiven Dienst war, seit sie sich eingeloggt und ihre Befehle abgerufen hatte.
    Esmay fragte nach; das Versorgungsschiff hatte einen Platz frei, und ihr blieben zwei Stunden, um sich an Bord zu melden.
    Ein gelangweilter Büromensch stempelte ihre ursprünglichen und die veränderten Befehle ab und setzte sie damit in Kraft, und er aktualisierte Esmays Hardcopy-ID und ihre Dateien. Sie schneite noch kurz bei der Marketenderei hinein, um die neuen Rangabzeichen abzuholen –der Büromensch hatte sie informiert, dass ihre Beförderung zum Lieutenant während ihres Urlaubs durchgekommen war – und sich einen Schiffszettel der
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    Koskiusko für ihre Reisetasche zu besorgen. Das war zwar nicht unbedingt nötig, da sie sich noch nicht an Bord eingetragen hatte, aber die Reisetasche hatte mit einem Schiffszettel größere Chancen, das richtige Ziel zu erreichen, als wenn sie nur mit Namen und Nummer gekennzeichnet gewesen wäre. Als Esmay
    die Andockbucht des Versorgungsschiffs erreichte, fand sie sich in einer Schlange aus einem halben Dutzend Flottenangehörigen wieder, die alle auf den Transfer warteten. Niemand starrte sie an; niemand schien zu wissen, wer sie war, oder sich darum zu scheren. Die Gespräche drehten sich vor allem um ein
    Parpaunspiel, das kürzlich zwischen den Besatzungen zweier im Dock liegender Schiffe ausgetragen worden war – anscheinend hatte jemand alle drei in einem Spiel möglichen Tore
    geschossen –, aber Esmay hatte Parpaun nie richtig verstanden.
    Warum zwei Bälle? Warum drei verschieden gefärbte Tore?
    Und oft fragte sie sich, ohne es laut auszusprechen: Wozu die Mühe? Jetzt war sie froh, die anderen so voller Begeisterung für etwas so Banales zu erleben, und sie hoffte, dass die Zeitspanne der eigenen Berühmtheit schon vorüber war.
    Das Versorgungsschiff transportierte Ersatzteile für die Laderäume der Koskiusko; dem ersten Offizier waren Esmays Befehle aufgefallen, und er schickte sie gleich an die Arbeit; sie sollte den Bestand kontrollieren. Sechzehn Tage, um Impeller zu zählen, Dichtungen, Rohrstücke, Verschlüsse jeder Art, Klebstofftuben, aktualisierte Versionen von Handbüchern
    (sowohl gedruckte wie Datenwürfel) … Esmay entschied, dass jemand beim Oberkommando sie wirklich hassen musste.
    Sie war gut in diesen Dingen; es fiel ihr nicht schwer, die Konzentration aufrechtzuerhalten. Am vierten Tag bemerkte sie, dass von den 562 Kisten, die eigentlich 85-mm-Sternverschlüsse 198
    mit einem Gewinde von 1/10 Schräge und einem Intervall von 3
    mm enthalten sollten, eine laut Etikett stattdessen 85-mm-Sternverschlüsse mit einem Gewinde von 1/12 Schräge und 4-mm-Intervallen enthielt. Zwei Tage später fand sie drei undichte Klebstofftuben, die inzwischen in ihrem Behälter an
    benachbarten Tuben klebten; der Verfärbung der Etiketten konnte man entnehmen, dass sie von Anfang an schadhaft
    gewesen waren; Esmay notierte das. Sie sah ja ein, dass ihre Arbeit nötig war – jemand entdeckte die Fehlbestände sowieso irgendwann, und besser jetzt als im Verlauf einer Notreparatur –
    , aber es war nicht die glanzvolle Arbeit, an die sie gedacht hatte, als sie davon träumte, Altiplano zu verlassen. Beide Male, die sie Altiplano verlassen hatte.
    Sie fragte sich, ob sie während ihr gesamten Dienstzeit an Bord der Koskiusko solche Dinge tun musste. Das versprachen dann zwei sehr lange Jahre zu werden. Sie war nicht direkt scharf auf traurige Berühmtheit, aber sie wünschte sich doch etwas Interessanteres als Erbsenzählerei.
    In ihrer Freischicht hörte sie den Sportfans zu und hoffte auf einen Themenwechsel, aber diese Leute schienen keine anderen Interessen zu haben. Anscheinend hatten sie alle irgendwann schon in einer Parpaunmannschaft gespielt, und nachdem sie über das zurückliegende Spiel diskutiert hatten, nahmen sie begeistert die Gelegenheit wahr, sich gegenseitig

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