Heldin wider Willen
aktivierte. »… 8264
ASAC-32-Module. Aber sie lagern auf mindestens acht
verschiedenen Regalen, und ich wette, dass jemand wenigstens ein paar davon beim Auffüllen anderer Posten verschoben und sich nicht die Mühe gemacht hat, die Datei zu aktualisieren.«
»Sorgt dafür nicht Ihr automatisches System?«
»Naja.« Der Chief wedelte mit der Hand, eine Geste, die
Zeitalter überdauert hatte. »Hochsicherheitsgeräte sind mit einem Signalgeber ausgestattet, der Alarm schlägt, wenn man sie aus dem Lagerraum entfernt, aber nicht, falls sie um ein paar Meter verschoben werden. Wir müssten sonst ständig die
Signalgeber neu einstellen – denn wir müssen ständig Posten aus den Regalen nehmen und wieder hineinlegen.«
»Sie wissen also, dass sie dort gelagert sind, und kennen von den meisten wahrscheinlich auch die genaue Stelle, aber…«
»Aber nicht von allen. Deshalb ist es ja auch so eine dumme Idee, von jemandem ausgeheckt, der noch nie ein großes
Ersatzteillager gesehen hat.« Der Chief grinste. »Ich hoffe, man bezahlt Sie nach Arbeitstagen, nicht nach Stückzahl, oder Sie bleiben für immer hier und verdienen gar nichts.«
Arhos war sich nicht sicher, ob diese Variante dem Chief etwas ausgemacht hätte, aber sie machte ihm selbst ganz gewiss etwas aus. Ursprünglich hatte er sich Sorgen gemacht, die Arbeit dauerte womöglich nicht lange genug – und sie müssten alles in die Länge ziehen –, oder sie würden nicht weit genug im Schiff herumkommen, um die Selbstzerstörungsanlage zu
finden. Stattdessen … würden sie nun viel zu lange hier sein, und obwohl sie umfassenden Zutritt zu den Sektionen hatten, waren sie womöglich zu beschäftigt, um das auszunutzen.
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»Ich frage mich, ob jemand diese Information an Burrahn, Hing & Co hat durchsickern lassen und sie deshalb nicht an der Ausschreibung teilgenommen haben«, sagte er und behielt dabei das Gesicht des Chiefs im Auge. Nichts zuckte dort, aber …
Aber jemand musste es den anderen gesteckt haben. Verdammte Bluthorde! »Zumindest bezahlt man uns nach Zeit… aber es wird eine verflucht harte Arbeit.«
Arhos musterte seine Partner und bedachte den grauen Zylinder, der auf dem Tisch zwischen ihnen stand, mit einem
bedeutungsvollen Blick. Sicher erwartete man bei der Flotte, dass sie die simpleren Abhöranlagen in ihrem Abteil außer Gefecht setzten; demzufolge hatte Arhos dieses Gerät nicht getarnt. Jetzt schaltete er es ein. Die Anzeigen blinkten hitzig; es hatte Signale geortet, die es nicht abschirmen konnte. Das hatte er erwartet. Derzeit war es wichtig, dass die Flotte glaubte, ihre feineren Scanner würden hier funktionieren. Was noch
innerhalb der altbekannten Zylinderform versteckt lag, unter dem Siegel der Morin Co., war zur späteren Verwendung und für privatere Gespräche gedacht. Seine Partner wussten das und würden seine Worte im Lichte der Vorsicht deuten, die derzeit angebracht war. »Wir haben ein Problem«, leitete er seine Ausführungen ein, als sich das Team versammelt hatte. Kurz wiederholte er die Erläuterungen des Chiefs, wie
Geschützlenksysteme an Bord der Koskiusko gelagert wurden.
»Es wird viel länger dauern, als wir ursprünglich erwartet hatten. Vielleicht wäre es besser, mit den Geschützen der Kriegsschiffe anzufangen, da wir dort den Aufbau kennen …«
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»Aber unser Vertrag stellt ausdrücklich fest, dass wir mit dem DSR anfangen sollen«, warf Losa ein und spielte damit ihre Rolle ganz wunderbar.
»Ja, aber sie haben uns nicht die ganze Geschichte erzählt.
So, wie die Dinge liegen, müssen wir mit einer Menge
Ausfallzeit rechnen … Wir werden herumstehen und warten, während die sich überlegen, wo einige der Waffen zu finden sind. Ich überlege mir, ob wir nicht über eine Neustrukturierung der ganzen Arbeit diskutieren sollten.« Das würde sich als schwierig erweisen, da schon ein Vertrag unterschrieben war; er würde der Flotte nachweisen müssen, dass sie ihm wichtige Informationen vorenthalten hatte. Er war nicht überzeugt, dass Chief Furlow zu ihren Gunsten aussagen würde, falls es dazu kam.
»Ich habe da einen Vorschlag …«, meldete sich Gori.
»Nur zu.«
»Warum teilen wir das Team nicht und schicken einige zu
den größeren Kriegsschiffen hinüber? Dann häufen sich nicht so viele Ausfallzeiten pro Person an.«
»Möglicherweise … Tatsächlich ist das sogar eine gute Idee.
Dann brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen, dass sie
…« … etwas bemerken;
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