Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
dann dass das Miststück kaltblütig über Leichen ging. Die toten Körper von Baur und Redman kündeten davon.
    “Ich werde Ihnen den Aufenthaltsort der HYPERION nicht nennen”, sagte Jayden entschlossen. “Schicken Sie doch Ihre Sternenschiffe auf die Suche.”
    McCall ließ die Waffe sinken. “Gratulation, das war die richtige Entscheidung.” Sie ging zu einem der geleeartigen Kuben, die sich beim Näherkommen zu Stühlen umformten, und sank hinein. “Ich weiß doch längst, wo ihr Schiffchen ist, Captain. Das wusste ich schon, als die HYPERION in das System eingeflogen ist.
    Die Sternenschiffe kann ich leider nicht schicken, da sie an ihrer aktuellen Position benötigt werden. Aber das muss ich auch gar nicht. Die Waffen dieser Station haben eine ordentliche Reichweite. Bei der Schlacht um NOVA erhielten Sie und Ihre Leute einen kleinen Vorgeschmack.
    Wissen Sie, was Ihr Problem ist?”
    “Sie werden es mir sicher gleich sagen.”
    McCall grinste. “Sie denken zu geradlinig. Ich wette, niemand kam auf die Idee, dass ich durch den Anstieg der Fraktal-Strahlung eine Falle stellen könnte.”
    Jayden versuchte seinen Blick nicht allzu offensichtlich auf die Waffe zu richten, die McCall neben sich auf die Konsole gelegt hatte.
    Langsam ging er auf sie zu, die Hände in gespielter Wut zu Fäusten geballt. Seltsamerweise war sein Inneres leer. Er hatte es so satt von dieser verdammten Kreatur als Marionette benutzt zu werden.
    “Ich gebe zu: Mit Ihrem kranken Geist verblüffen Sie uns immer wieder aufs Neue. Also, wir sind hier und augenscheinlich kennen Sie die Position der HYPERION. Was jetzt?”
    McCall stand auf, glitt in einer geschmeidigen Bewegung zur Glasröhre im Zentrum des Raumes und berührte diverse Icons. Im Inneren manifestierte sich ein Bild, das den Interlink-Kreuzer zeigte. Vier Strahlenfinger lösten sich von der Station und ergriffen das Schiff.
    “Erst einmal sorgen wir dafür, dass sich niemand auf und davon macht. So können wir uns ungestört unterhalten.”
    Jayden biss die Zähne zusammen. Ein weiterer Schritt brachte ihn zur Konsole, auf der die Waffe lag. Mit einer flinken Bewegung krallte er sich das seltsame Teil und fuhr herum. McCall riss überrascht die Augen auf. Immerhin, auch sie machte also Fehler. Er zielte und schoss.
    Nichts geschah.
    McCall hielt sich die Brust auf Herzhöhe. “Argh, ich bin getroffen.” Sie kicherte. “Ach kommen Sie, Captain. Halten Sie mich für so dämlich? Das ist es, was ich vorhin meinte: Sie denken zu gradlinig. Eines Tages bringt Sie das noch ins Grab und das wollen wir doch nicht.”
    Janis trat zu Jayden. “Ich gebe zu, Sie bleiben auch mir ein Rätsel. Ich habe Sie in Ihrer Tarnidentität kennengelernt und trotz aller psychologischer Evaluationen konnten Sie mich täuschen.”
    “Also ich meinerseits fand unsere gemeinsamen Sitzungen immer sehr erhellend, Doktor.” Noch vor wenigen Sekunden hatte Jayden geglaubt, sie wolle Janis töten, jetzt grinste sie ihn schelmisch an. “Obwohl Sie etwas seltener auf meinen Ausschnitt hätten gaffen können.”
    “Ich habe nie …”
    “Nur ein Scherz. Seien Sie doch nicht so prüde. Das ist ja furchtbar!”
    “Bevor Sie uns weiterhin mit Ihrer kleinen Scharade unterhalten: Warum haben Sie uns hierher gelockt?”
    “Ich benötigte eine Waffe.”
    “Die Crew wird Ihnen niemals dabei helfen, das Schiff zu steuern. Wenn Sie hier also keine Tiefkühlcrew versteckt haben und die Sternenschiffe ihre Position halten müssen, bleiben nicht wirklich viele Optionen.”
    McCall verschränkte die Arme. Schweigend starrte sie mal zu Jayden, mal zu Janis. “Und was genau führt Sie zu der Annahme, dass ich die HYPERION will?”
    “Sie sagten doch gerade …”
    “… dass ich eine Waffe benötige, korrekt. Von Ihrem kleinen Schiffchen war nie die Rede.”
    “Herrgott noch mal, dann reden Sie doch endlich Klartext!” Jayden hatte endgültig genug. “Immer diese Andeutungen und Halbwahrheiten, das ist zum Kotzen!”
    Auf dem Monitor schwebte die HYPERION langsam auf die Station zu. Gegen den Multi-Traktorstrahl hatte das Schiff keine Chance. Vermutlich würde E.C. Johnston gerade mächtig fluchen und Akoskin als Nächstes den Einsatz der Waffen befehlen. Es blieb zu hoffen, dass der Lieutenant Commander die Nerven behielt und sich dem Executive Controller noch ein Weilchen wiedersetzen konnte.
    “Ich mag diese Spielchen, Captain.” McCalls Blick glitt für den Bruchteil einer Sekunde ins Nirgendwo.

Weitere Kostenlose Bücher