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Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Dieser Raum ist ein Teil der ursprünglichen Forschungsstation, die sich zuvor an dieser Stelle befand. Die neue Einrichtung wurde darüber errichtet.
    Vermutlich ist es ein sehr altes Projekt, das schon seit einigen Jahrzehnten hier schlummert. Die Projektnummer deutet darauf hin. Die aktuellen Projekte haben eine fünfstellige Nummer, die alten waren noch bei vier Stellen. Aber das ist auch schon alles, was uns Chen dazu sagen konnte.”
    Irina betrachtete das Schott. Das letzte große Rätsel, das sie hatte lösen wollen, hatte sie überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht. Gemeinsam mit Admiral Juri Michalew hatte sie das Rätsel um die Parliden lösen wollen. Vor vielen Jahren hatte Captain Stark eine Beobachtung gemacht, die niemand für ernst genommen hatte - außer Irina.
    Und heute ist das Rätsel gelöst, was uns an den Vorabend eines neuen Krieges gebracht hat und mich hierher, dachte sie.
    Trotzdem musste sie schließlich irgendetwas tun. Und dass sie bei der Sichtung der Unterlagen etwas fand, was allen anderen entgangen war, hielt sie nicht für sehr wahrscheinlich.
    “Na schön. Zeigen Sie mir meine zukünftige Wirkungsstätte und danach würde ich mich gerne ein wenig hinlegen”, sagte sie nach kurzem Zögern. “Nach dieser Hetzjagd bin ich verdammt müde.”

    *

    IL HYPERION, Algethi-System, Maschinenraum, 19. Juni 2266, 23:45 Uhr

    Das Schott fuhr zur Seite und er trat ein. Noch während Will mit offenem Mund auf Doktor Janis Tauser starrte, hob Lieutenant Tim Cahill die Waffe.
    “Nicht schießen”, sagte der Psychodoc. “Bitte. Ich komme, um zu reden.”
    “Doktorchen, es gibt nix zu reden”, stellte Tim klar. “Wenn dieser Idiot, der sich Captain nennt, das nicht begreift, muss er nur so weitermachen. Ein Toter geht bereits auf sein Konto.”
    “Womit Sie auch eine Geißel verloren haben. Betrachten Sie mich einfach als Ersatz.”
    “Willst du mich verarschen! Zieh Leine …”
    “Kommen Sie herein, Doktor”, sagte Will. “Und du reiß dich zusammen, Tim. Der Doc will reden, lass ihn. Uns kann das nur recht sein. Wenn Cross es versaut, wird ihn irgendwer da oben schon ablösen.”
    “Das sind doch alles Speichellecker.” Tim verzog abschätzig das Gesicht, ließ die Waffe jedoch sinken. “Aber von mir aus.”
    Doktor Tauser betrat den Maschinenraum und blickte sich um. Als er die Chefingenieurin und ihren Stellvertreter erblickte, lächelte er. “Es freut mich zu sehen, dass an der Lösung unseres Problems gearbeitet wird.”
    “Wir sind keine Idioten, Doc”, sagte Will. “Wir wollen nur nach Hause. Dass die HYPERION nicht mit aktiviertem Interlink in den Phasenraum eintreten sollte, ist uns auch klar. Das ändert aber nichts an unseren Forderungen.”
    Tauser kam vorsichtig näher. Etwa drei Schritte vor Will blieb er stehen, die Arme hingen entspannt herab. Mit seinem weißen Rauschebart und den Lachfalten um die Augen erweckte der Doc sofort Vertrauen. Eine nette Taktik, die bei seinen Patienten vielleicht funktionierte, nicht aber bei ihm. Will ließ sich nicht aufs Glatteis führen. Cross schickte den Psychologen nicht, um Small Talk zu machen.
    “Und was werden Sie tun, wenn der Captain sein Kommando niederlegt? Admiral Pendergast wird die HYPERION niemals zurück zur Erde schicken.”
    “Dann werfen wir die Schlampe einfach aus der nächsten Luftschleuse”, sagte Tim.
    Ein paar der Anderen lachten bei diesen Worten, wieder andere verzogen jedoch abschätzig die Mundwinkel. Will verdrehte innerlich die Augen. Lieutenant Tim Cahill war ein dummes Arschloch, das aber bedauerlicherweise auf seiner Seite stand. “Ein Problem nach dem anderen, Doktor. Wir kümmern uns um die Admiralin, wenn es so weit ist.”
    “Ist Ihnen eigentlich klar, was für ein Gebilde die I.S.P. wirklich ist?”
    “Jetzt geht das los.” Tim verdrehte die Augen.
    “Doktor”, sagte Will, “ersparen Sie sich und uns derartige Grundsatzdiskussionen. Wir haben unsere Entscheidung getroffen, unsere Seite gewählt. Davon wird keiner von uns abweichen. Wir haben Familie und Freunde auf der Erde und in der Space Navy. Ich für meinen Teil möchte diese alle wiedersehen.
    Nur weil Captain Cross die Entscheidung trifft, die Space Navy, den Präsidenten und die Solare Union zu verraten, müssen wir diese Aktion nicht mitmachen.”
    “Dem stimme ich zu, Lieutenant”, sagte Tauser mit einem bedächtigen Nicken. “Und es freut mich immer wieder, wenn kritische Befehle auch einmal hinterfragt

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