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Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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war dazu in der Lage, alle Aufwertungen zu deaktivieren und nach einer bestimmten Zeitspanne aufzulösen. Das Aerosol wurde durch die Luft verbreitet und Lukas hatte den typischen Minzgeruch sofort wahrgenommen, als Sládek ihn angegriffen hatte.
    "Sie haben mich reingelegt", sagte der Assassine. Ein Blutfaden rann aus seinem Mund, einige Zähne waren abgebrochen. "Und dabei wurde ich extra vor Ihnen gewarnt. Das Aerosol wirkt bei Ihnen nicht. Warum?"
    "Mir wurde von anderer Seite Hilfe zuteil."
    Sládek stöhnte auf. "Sie waren auf CORE I! Natürlich! Die Warnungen waren also berechtigt."
    "Sie hätten auf die anderen hören sollen."
    "Genau genommen war es Ihr Bruder, der mich warnte. Er riet mir, Sie in der gleichen Sekunde zu töten, in der Sie das Angebot ablehnen." Sládek lachte. "Er kennt Sie nur allzu gut."
    Es war wie ein Schlag vor den Kopf. Lukas konnte einfach nicht zuordnen, ob der Mann ihn nur provozieren wollte oder es mit seinen Andeutungen ernst meinte. Oh, wie gerne er diesen verdammten Mistkerl ...
    "In der aktuellen Situation sehe ich keinen Sinn darin, über meinen Bruder zu diskutieren. Mich persönlich interessiert etwas ganz anderes. Und wenn ich die Zeichen richtig deute - wozu auch Ihr Hiersein zählt -, läuft uns die Zeit davon. Also: Ich will, dass Sie mir alles über die Eltern von Tess Kensington sagen, was Sie wissen. Jetzt. Sofort."
    "Sie glauben nicht wirklich, dass ich das tun werde, oder?"
    "Nein."
    "Und da ist diese Seite von Ihnen, die genau das erhofft. Fast unsichtbar, seit Jahren nicht gehört, die nach Blut lechzt. Ob Sie es zugeben oder nicht, Ihr Killerinstinkt ist noch immer da. Er wartet nur darauf, wieder hervorzukommen."
    Nun war es an Lukas, zu lächeln. "Was das betrifft, irren Sie sich. Ich hasste jeden einzelnen Auftrag." Er ging in die Knie, bis sein Mund direkt neben dem Ohr von Sládek war, und flüsterte: "Ich habe sogar ein paar verschont."
    "Sie lügen."
    "Nein. Wie ich schon sagte, ich habe es von Anfang an gehasst."
    "Wie konnten Sie die Ausbilder in die Irre führen? Das Psychoprofiling hätte das doch ans Licht gebracht."
    Lukas schüttelte den Kopf. "Wir werden heute nicht mehr über mich sprechen. Ich benötige Antworten. Dringend. Ein letztes Mal: Reden Sie!"
    "Nein."
    "Dann sollten Sie wissen, dass ich das, was jetzt kommt, ebenfalls verabscheue."
    Sládek lächelte. "Sie wissen gar nichts, Akoskin. Sie stochern im Trüben herum. Kämpfen für eine aussichtslose Sache und haben keine Ahnung von den wirklich wichtigen Dingen. Der Bund ist von großer Bedeutung, auch wenn Sie das heute noch nicht erkennen. Eines Tages werden Sie es tun. Doch vermutlich ist es dann zu spät."
    Ein fast lautloser "Ping" ertönte. Blut rann aus der Nase von Sládek, seine Augen blickten ins Leere. Die Infrarotsicht sagte Lukas alles, was er wissen musste. Der Assassine hatte sich selbst umgebracht, damit er nicht zum Reden gebracht wurde. Die Sprengladung in dem winzigen Chip, den jeder Killer normalerweise in sich trug, war detoniert.
    "Es tut mir leid", flüsterte Lukas.
    Mit einer bedächtigen Handbewegung schob er die Lider über die Augen des Toten. Die bionischen Implantate und künstlichen Nerven wurden nun von winzigen Nano-Destruktoren zerlegt. Nichts würde mehr auf die wahre Identität des Mannes hindeuten.
    Sein verstärktes Gehör trug den Laut von Pulserschüssen heran. Der Kampf um die Station war in vollem Gange.
     
    *
     
    Tess sprang durch das offene Schott direkt hinter das nächststehende Shuttle. Niemand hatte sie bemerkt. Die übrigen Marines warteten im Gang, jederzeit dazu bereit, einzugreifen. Doch der Aufmarsch einer bewaffneten Truppe mochte genau der Vorwand sein, den die Offiziere benötigten, um sich ihres Gefangenen zu entledigen oder ihn als Geisel zu benutzen, um ihre Freiheit zu erpressen. Ein Risiko, das Tess nicht einzugehen bereit war. Sie wollte verdammt noch mal endlich, dass diese ständige Angst vorbei war. Die Angst, Zev zu verlieren; die Angst, dass seine Identität offenbar wurde; die Angst, sich in dem Netz aus Lügen zu verstricken, das sie selbst gewoben hatten.
    Auf ihrem Head Up Display erschienen immer mehr grüne Punkte als Teil der stilisierten, halb durchsichtigen Karte der NOVA-Station. Jeder grüne Punkt stand für einen ankommenden Marine, dessen subkutaner ID-Marker ihn im taktischen Netzwerk der Servosuits zeigte. Das Transmittertor spie immer weitere Punkte aus. Ihr Schlupfloch funktionierte. Lange konnten die

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