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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Teekuchenstraße«, sagte er.
    »Die Fährte wird immer undeutlicher. Sie verliert sich in zu vielen anderen Dingen.«
    Angua schnupperte eine Zeitlang. Jemand hatte diesen Ort aufgesucht, aber auch andere Personen. Der scharfe Geruch war zwar noch da, aber nur noch ein Hauch in einem Durcheinander aus zahllosen Düften.
    Nach einer Weile empfing sie eine Aromabotschaft, die andeutete, daß sich ihr ein ganzer Berg Seife näherte. Als Frau hatte sie diesen Geruch eher unterbewußt zur Kenntnis genommen. Jetzt schien er ihre ganze Wahrnehmungswelt zu füllen.
    Korporal Karotte wanderte nachdenklich über die Straße. Er achtete nicht darauf, wohin er ging; das brauchte er auch gar nicht: Die Leute wichen beiseite, wenn er sich näherte.
    Zum erstenmal sah ihn Angua mit
diesen
Augen. Bei allen Göttern! Wieso merkten es die Menschen nicht? Er schritt durch Ankh-Morpork wie ein Tiger durch hohes Gras, wie ein mittländischer Bär durch hohen Schnee. Er trug die Umgebung wie eine zweite Haut…
    Gaspode sah zur Seite. Angua saß auf den Hinterläufen und starrte.
    »Dir hängt die Zunge raus«, sagte er.
    »Was? Wie? Na und? Ist doch ganz normal. Ich hechele.«
    »Har, har.«
    Karotte bemerkte sie und blieb stehen.
    »Ach, das ist doch die kleine Promenadenmischung«, sagte er.
    »Wuff, wuff«, erwiderte Gaspode, und sein verräterischer Schwanz schwang von einer Seite zur anderen.
    »Wie ich sehe, hast
du
eine Freundin gefunden.« Karotte klopfte ihm auf den Kopf und wischte sich dann instinktiv die Hand ab.
    »Oh, und was für eine prächtige Hündin, jawohl«, fuhr er fort. »Ein Wolfshund aus den Spitzhornbergen, wenn ich mich nicht irre.« Er streichelte Angua geistesabwesend freundlich. »Aber ich muß jetzt weiter.«
    »Wuff, jaul, gib dem Hündchen einen Keks«, sagte Gaspode.
    Karotte richtete sich auf und suchte in seinen Taschen. »Ich glaube, ich habe irgendwo einen Keks. Seltsam, man könnte meinen, du verstehst jedes Wort…«
    Gaspode machte Männchen und fing den Keks mühelos.
    »Wuff, wuff.« Wedel, wedel.
    Karotte runzelte die Stirn und sah mit der gleichen Verwirrung auf Gaspode hinunter wie die meisten Leute, die ein »Wuff« von ihm hörten und kein richtiges Bellen. Einige Sekunden später nickte er Angua zu, setzte den Weg über die Teekuchenstraße fort und ging in Richtung Lady Käsedicks Haus.
    Gaspode ließ sich den Keks geräuschvoll schmecken. »Da geht ein sehr netter Junge. Er mag einfach und schlicht sein, aber er ist sehr sympathisch.«
    »Einfach und schlicht, ja«, sagte Angua. »Das fiel mir sofort auf. Er ist einfach. Und alles andere hier ist sehr kompliziert.«
    »Vor einer Weile hat er dir schöne Augen gemacht«, erwiderte Gaspode. »Was nicht heißen soll, daß ich was gegen schöne Augen habe. Ich mag sie sogar sehr gern, wenn sie frisch sind.«
    »Du bist abscheulich.«
    »Ja, aber wenigstens habe ich den ganzen Monat über die gleiche Gestalt, wenn du mir diese Bemerkung gestattest.«
    »Du forderst einen ordentlichen Biß heraus.«
    »Oh, ja«, stöhnte Gaspode. »Ja, beiß mich. Oooh. Jetzt krieg ich’s
wir
k
lich
mit der Angst zu tun. Ich meine, denk mal darüber nach. Ich habe so viele Hundekrankheiten, daß ich nur deshalb noch lebe, weil die verschiedenen Bakterien dauernd gegeneinander kämpfen. Ich leide sogar an der Wollfäule, die sonst nur schwangere Schafe heimsucht. Na los. Beiß mich. Verändere mein Leben. Dann muß ich demnächst bei Vollmond damit rechnen, daß mir Haare und gelbe Zähne wachsen und ich auf allen vieren durch die Gegend laufe. Das wäre eine völlig neue und ungewohnte Situation für mich. Da fällt mir ein… Das mit den Haaren hat einen gewissen Reiz. Habe in der letzten Zeit die eine oder andere lichte Stelle bekommen. Wenn du dort nicht richtig zubeißen, sondern nur ein wenig knabbern würdest…«
    »Sei still. Karotte meinte, daß
du
eine Freundin gefunden hast. Das klang so, als…«
    »Schon ein kurzes Lecken würde mir genügen.«
    »Klappe.«
     
    »Die allgemeine Unzufriedenheit ist allein Lord Vetinaris Schuld«, sagte der Herzog von Eorle. »Der Mann hat keinen Stil! Wegen ihm leben wir nun in einer Stadt, in der Kaufleute ebensoviel Einfluß haben wie Barone. Er hat sogar zugelassen, daß sich die
Klempner
in einer Gilde zusammenschließen! Meiner bescheidenen Meinung nach ist das gegen die Natur.«
    »Es wäre nicht so schlimm, wenn er ein gesellschaftliches Beispiel gäbe«, verkündete Lady Omnius.
    »Oder wenn er endlich

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