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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich alle sehr«, brummte Gaspode.
    »Du hast doch erzählt, daß du bei der Unsichtbaren Universität schläfst«, sagte Angua, als sie die Rauhreifstraße erreichten.
    Ein oder zwei Sekunden lang wirkte Gaspode ratlos, doch er faßte sich schnell.
    »Ja, genau«, entgegnete er. »Nu-un, du weißt ja, wie das ist mit Familien. Die Kinder wollen einen dauernd streicheln und hochheben. Geben einem ständig Kekse und was weiß ich. Das kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Deshalb ziehe ich mich oft zur Universität zurück, um dort in aller Ruhe zu schlummern.«
    »Klar.«
    »Sogar noch öfter als oft.«
    »Ja?«
    Gaspode jaulte leise.
    »Du solltest vorsichtig sein. Eine junge Hündin wie du könnte in dieser Stadt erhebliche Probleme bekommen.«
    Sie verharrten am hölzernen Pier hinter Hammerhocks Werkstatt.
    »Wie…«, begann Angua unschlüssig.
    Verschiedene Gerüche wehten ihr entgegen, doch einer davon war so scharf wie eine Säge.
    »Feuerwerkskörper?«
    »Und Furcht«, fügte Gaspode hinzu. »Jede Menge Furcht.«
    Er beschnüffelte die Planken. »Menschliche Furcht, nicht die eines Zwergs. Zwergenfurcht kann man leicht erkennen. Es liegt an der Ernährung. Zuviel Rattenfleisch, weißt du. Puh! Es muß enorme Angst gewesen sein, wenn sie immer noch so stark riecht.«
    »Ich wittere einen männlichen Menschen und einen Zwerg«, sagte Angua.
    »Ja. Einen toten Zwerg.«
    Gaspodes schrumpelige Schnauze strich an der Tür entlang; er schnüffelte lautstark.
    »Hier ist noch mehr«, sagte er. »Aber durch den nahen Fluß lassen sich die Gerüche kaum auseinanderhalten. Öl und… Fett und… sonst noch was und… wohin gehst du?«
    Gaspode lief hinter Angua her, die in Richtung Rauhreifstraße zurückging, die Schnauze dicht am Boden.
    »Ich folge der Fährte.«
    »Wieso denn? Er wird dir nicht dafür danken.«
    »Wer?«
    »Dein junger Mann.«
    Angua blieb so plötzlich stehen, daß Gaspode gegen sie stieß.
    »Meinst du Korporal Karotte? Er ist nicht mein junger Mann!«
    »Ach, wirklich nicht? Ich bin ein Hund, erinnerst du dich? Mit einem guten Riecher. Und Gerüche lügen nicht. Es sind diese Pheromondinger. Die sexuelle Alchimie und so.«
    »Ich kenne ihn doch erst seit ein paar Nächten.«
    »Na bitte!«
    »Was soll das heißen?«
    »Oh, nichts, nichts. Alles in bester Ordnung. Äh…«
    »
Natürlich
ist alles in bester Ordnung!«
    »Ja, na schön. Es wäre selbst dann in Ordnung, wenn etwas nicht in Ordnung wäre. Ich meine, alle mögen Korporal Karotte.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Angua. Ihr Nackenfell glättete sich wieder. »Er ist sehr… nett.«
    »Selbst der Große Fido hat Karotte nur dann in die Hand gebissen, als er versuchte, ihn zu streicheln.«
    »Der Große Fido?«
    »Chefbeller der Hundegilde.«
    »Hunde haben eine Gilde?
Hunde?
Das glaubst du doch selbst nicht…«
    »Im Ernst. Die Hundegilde bestimmt, wer an welchem Ort als erster Abfalleimer plündern darf. Sie verteilt Plätze zum Dösen im Sonnenschein, entscheidet über Bellpflichten, Paarungsrechte, Jaulquoten… die ganze Schose.«
    »Hundegilde«, wiederholte Angua. Es klang skeptisch und sarkastisch. »Meine Güte.«
    »Versuch mal, in der falschen Straße eine Ratte zu jagen… Anschließend kämst du bestimmt nicht mehr auf den Gedanken, mich Lügner zu nennen. Kannst von Glück sagen, daß ich in der Nähe bin. Erspart dir eine Menge Unannehmlichkeiten. Ein Hund, der nicht Mitglied der Hundegilde ist, könnte in dieser Stadt in erhebliche Schwierigkeiten geraten.« Gaspode holte tief Luft. »Du kannst froh sein, daß du mir begegnet bist.«
    »Ich nehme an, du bist ein… hohes Tier in der Hundegilde.«
    »Ich gehöre nicht zu den Mitgliedern«, erwiderte Gaspode selbstgefällig.
    »Und wie überlebst du?«
    »Bin flink auf den Pfoten. Außerdem läßt mich der Große Fido in Ruhe, weil ich die Macht habe.«
    »Welche Macht?«
    »Nun, begnügen wir uns mit folgender Feststellung: Der Große Fido ist ein Freund von mir.«
    »In die Hand eines Mannes zu beißen, der einen streicheln möchte… Das ist nicht sehr freundlich.«
    »Ach, glaubst du? Vom letzten Burschen, der das versucht hat, haben wir nur den Gürtel wiedergefunden.«
    »Tatsächlich?«
    »Und zwar in einem Baum.«
    »Wo sind wir jetzt?«
    »Hier sind überhaupt keine Bäume in der Nähe. Äh, wie bitte?«
    Gaspode schnüffelte. Seine Nase hatte einen ähnlichen Orientierungssinn entwickelt wie Hauptmann Mumms Stiefel.
    »Wir sind hier in der Nähe der

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