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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Bestandsaufnahme.«
    »Wo ist die Genehmi…«
    »Ach? Unsere Genehmigung willst du sehen?« Nobby lachte höhnisch. »Ha! Sicher willst du nur Zeit schinden. Damit deine Kumpel durch den Hinterausgang schlüpfen können, um die ans Leihhaus verhökerten Sachen zurückzuholen, wie?«
    »Ich wollte keineswegs…«
    »Oder probieren deine Komplizen gerade den Tausendschwertertrick, hm? Fünfzig aufeinandergestapelte Kisten. Und in den unteren vierzig sind nur Steine.«
    »Ich…«
    »Wie heißt du?«
    »Ich…«
    »Mach sofort die Tür auf!«
    Die Klappe wurde geschlossen, anschließend deuteten charakteristische Geräusche darauf hin, daß jemand Riegel beiseite schob – jemand, der nicht gerne die Tür öffnete. Und der gleich einige Fragen stellen würde.
    »Hast du einen Zettel dabei, Fred? Schnell!«
    »Ja, aber…«, erwiderte Feldwebel Colon.
    »Ich brauche
irgendeinen
Zettel! Und zwar
sofort

    Colon kramte in der Tasche und reichte Nobby die letzte Quittung vom Lebensmittelhändler. Eine Sekunde später schwang das kleine Portal auf. Nobby trat energisch vor und ließ den Mann auf der anderen Seite des Zugangs hastig zurückweichen.
    »Lauf nicht weg!« rief er. »Es scheint alles in Ordnung zu sein…«
    »Ich wollte gar nicht weg…«
    »…BISHER!«
    Karottes Blick glitt durch einen großen Raum mit komplexen Schatten. Abgesehen von dem Mann, der dicker war als Colon, befanden sich noch zwei Trolle an diesem Ort. Sie arbeiteten an einem großen Schleifstein. Das Arsenal schien bisher von den jüngsten Ereignissen in der Stadt verschont geblieben zu sein. Vielleicht wegen der dicken Mauern des Gebäudes.
    »Also gut, keine Panik, laßt einfach alles stehen und liegen. Ich bin Korporal Nobbs vom Stadtamt für Inspektion, Revision…« Er hob den Zettel vor die Augen des Mannes und wedelte so schnell damit, daß nicht einmal der flinkste Leser irgendwelche Buchstaben erkennen konnte. Nobby suchte etwa eine halbe Sekunde nach einem geeigneten Ende für den begonnenen Satz. »… und dem Büro… für Kontrolle… und inspizierende Revision. Wie viele Personen arbeiten hier?«
    »Nur ich…«
    Nobby deutete auf die beiden Trolle.
    »Was ist mit ihnen?«
    Der Mann spuckte auf den Boden.
    »Deine Frage bezog sich auf
Personen

    Reflexartig hob Karotte die Hand und preßte sie auf Detritus’ Brustharnisch.
    »Na schön«, sagte Nobby. »Mal sehen, was wir hier haben…« Er ging so schnell an den Regalen und Gestellen entlang, daß sich die anderen beeilen mußten, um mit ihm Schritt zu halten. »Was ist das hier?«
    »Äh…«
    »Du weißt es nicht, wie?«
    »Doch, doch. Es ist…«
    »Eine mit drei Sehnen und verstärkter Winde ausgestattete, zweitausend Pfund starke, fahrbare Sturmarmbrust?«
    »Ja.«
    »Und dies hier? Eine klatschianische Repetierarmbrust mit spezieller Spannvorrichtung und ausziehbarem Bajonett?«
    »Äh. Ja.«
    Nobby betrachtete das Ding kurz und legte es dann beiseite.
    Die übrigen Wächter staunten. Ihr Kollege Nobbs war immer nur mit einem Messer bewaffnet gewesen.
    »Hast du hier eine herschebianische Zwölfschußarmbrust mit Fallspeisung?« fragte er.
    »Wie bitte? Hier gibt es nur das, was du siehst.«
    Nobby griff nach einer für die Jagd bestimmten Armbrust. Auf seinen dünnen Armen zeichneten sich deutlich die Sehnen ab, als er den Hebel spannte.
    »Die Bolzen für dieses Ding sind vermutlich verscherbelt worden, wie?«
    »Sie liegen hier!«
    Nobby nahm einen und schob ihn in die dafür vorgesehene Öffnung. Dann peilte er über den Schaft – und drehte sich um.
    »Ich
mag
dieses Arsenal«, sagte Nobby. »Wir nehmen alles.«
    Der Mann sah von der anderen Seite durch das Visier und bemerkte das Glitzern in Nobbys Augen. Zu Anguas großer Überraschung fiel er nicht in Ohnmacht.
    »Das kleine Ding erschreckt mich nicht«, sagte er.
    »Es erschreckt dich nicht?« vergewisserte sich Nobby. »O nein. Natürlich nicht. Ist wirklich eine recht kleine Armbrust. Eine so kleine Armbrust kann einen Mann wie dich nicht beeindrucken. Eine wesentlich größere Armbrust ist nötig, um einen Mann wie dich zu erschrecken.«
    Angua hätte einen Monatssold gegeben, um das Gesicht des Quartiermeisters zu sehen. Sie beobachtete, wie Detritus die Sturmarmbrust nahm, sie mit einer Hand und einem kaum hörbaren Ächzen spannte und dann vortrat. Sie stellte sich vor, wie der Mann die Augen verdrehte, als er kühles Metall im heißen Nacken spürte.
    »Nun, das
hinter
dir ist eine
große
Armbrust«,

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