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Hello Kitty muss sterben

Hello Kitty muss sterben

Titel: Hello Kitty muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Choi
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Wellensittich, Pepito.« Weil das kein bisschen wie mein Name klang.
    »Oh, ich hasse Vögel. Laute und schmutzige Viecher.«
    Ich starrte nur. Starrte den Vögel hassenden unförmigen Klumpen von einem Mann an.
    Fahr zur Hölle, Mann. Fahr zur Hölle und stirb. Pepito kannst du sowieso nicht das Wasser reichen. Pepito hat einen Fußfetisch. Er pult an meinen Zehen herum, beknabbert sie, scheißt auf sie. Er bereitet mir reichlich Fußschmerzen in schnabelgroßen Bissen, du Scheißkerl. Geh nach Hause und friss die gottverdammte Wan-Tan-Suppe deiner Mutter. Und fall tot um.
    Freddie schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich muss auf die Toilette. Und eine vor der Tür rauchen.«
    Ein Raucher noch dazu. Wie reizend.
    Freddie ging auf den rückwärtigen Teil des Restaurants zu.
    Zwanzig Minuten.
    Noch immer kein Freddie. Zurück ließ er nur einen öligen Teller und die Rechnung. Wahrscheinlich hatte sich der Mistkerl zum Hinterausgang hinausgeschlichen.
    Ich warf einen Zwanzigdollarschein auf den Tisch und verließ das Restaurant. Draußen nieselte es. Ich wickelte den langen Wollmantel enger um mich und wünschte mir, ich hätte mir die Wettervorhersage angesehen, bevor ich aus dem Haus gegangen war.
    Jemand hupte, und ich drehte mich um. Ich sah Sean, der mir aus seinem Wagen zuwinkte. Gott segne Sean. Perfektes Timing. Sean schien immer das perfekte Timing rauszuhaben. Wie an dem Tag, an dem wir einander kennenlernten. Gerade rechtzeitig, um eine Jungfrau in Nöten zu retten.
    »Kann ich dich mitnehmen, Fi?«
    »Ja. Herrgott, ja.«
    »Ich dachte, du hättest ein Date. Wo steckt er?«
    »Ekelhaft, erinner mich bloß nicht daran. Jemand sollte ihn zum Oberloser krönen. Hat gesagt, er wolle kurz eine rauchen gehen. Ist nie zurückgekommen. Was für ein Arschloch.«
    »Tja, ist sein Verlust. Du siehst hübsch aus.«
    »Danke, Sean.«
    Sean setzte mich zu Hause ab. An dem Abend dankte ich Jesus dafür, dass er Sean einfach so vor dem Restaurant hatte aufkreuzen lassen. Ich fragte mich nicht, warum Sean dort gewesen war. Vor allem aber war es mir gleichgültig.
    Am nächsten Morgen kam mein Vater in mein Zimmer.
    »Wie war dein Date?«
    Mit getrübten Augen und schlaftrunken spähte ich unter der Bettdecke hervor. »Hä?«
    »Fiona, wie war dein Date?«
    »Dad, hättest du einen noch größeren Loser auftreiben können?«
    »Du bist zu wählerisch.«
    »Sein Gesicht ist narbenübersät. Sein Lebensantrieb ist Final Fantasy. Ich wäre lieber tot.«
    »Fiona, was habt ihr beiden gemacht?«
    »Gemacht? Ich habe ihm dabei zugesehen, wie er seine Nudeln runtergeschlürft hat. Dann ist er gegangen.«
    »Du musst etwas Unverschämtes gesagt haben.«
    Ja, klar, ich. Unverschämt.
    »Dad, wieso rufst du nicht bei Freddies Mutter an und fragst sie? Ich bin mir sicher, dass er ihr einen vollständigen Bericht erstattet hat. Es ist Montag. Ich muss mich für die Arbeit fertig machen.«
    Mein Vater stand auf und ging. Ich hörte ihn draußen am Telefon.
    »Was? Nein, Fiona ist hier. Es geht ihr gut …« Die Stimme meines Vaters verlor sich. Ich drehte mich um, weil ich noch fünf Minuten Schlaf stehlen wollte, bevor meine Neunzig-abrechenbare-Stunden-Woche begann.
    Doch der Luxus war mir nicht vergönnt.
    »Mrs Kong hat gesagt, Freddie sei gestern Abend nicht nach Hause gekommen.«
    »Vielleicht ist er endlich von zu Hause ausgezogen und hat beschlossen, sein Leben zu leben.«
    »Fiona, das ist nicht witzig. Was hast du getan? Hast du etwas gesagt, was Freddie aus der Fassung gebracht hat?«
    »Dad, bitte. Ich? Was hätte ich denn schon sagen können?«
    »Wahrscheinlich hast du ihn verschreckt. Ich hab dir doch gesagt, du sollst Lippenstift tragen.«
    »Ja, Dad. Das hätte bestimmt einen großen Unterschied gemacht.«
    »Als ich Mrs Kong dein Foto gezeigt habe, hat sie gesagt, dass du zu dunkel bist. Du musst dir die Haut bleichen und Lippenstift tragen. Dann siehst du damenhafter aus. Und weißer.«
    Herrgott. Jemand sollte Mrs Kong einen großen Einlauf verpassen.
    »Dad, ich gehe in die Arbeit.«
    »Erst, wenn du mir sagst, wohin Freddie verschwunden ist.«
    »Ich weiß es nicht, Dad. Er hat mich im Restaurant sitzen lassen, obendrein mit der Rechnung. Ja, ich musste selbst für mein Essen bezahlen.«
    »Was?«
    »Jep.«
    »Du musstest zahlen?«
    »Jep.«
    Mein Vater erhob sich.
    »Dann zur Hölle mit ihnen. Ich werde Mrs Kong sagen, sie soll zur Hölle fahren. Und ihren knickrigen Sohn gleich mitnehmen.«
    Nur zu,

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