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Hell's Angels (German Edition)

Hell's Angels (German Edition)

Titel: Hell's Angels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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dann müssen wir nur dafür sorgen, dass ein Anwalt mit ihr spricht und ihr sagt, was alles vor Gericht rauskommen wird, und schon zieht sie die Anzeige zurück. Bei unseren Vergewaltigungssachen kommt’s meist nicht mal zu ’nem Verfahren.«
    Sogar in Polizeiakten kann man von jungen Frauen lesen, die offen zugaben, es mit zwei oder drei Angels getrieben und dann vergeblich versucht zu haben, der Sache Einhalt zu gebieten. Was fangen die Geschworenen mit einer Aussage an, die darauf hinausläuft, dass es bei der ersten Nummer um Liebe, bei den nächsten beiden um den Kick und bei allen übrigen um Vergewaltigung ging? Ein angebliches Vergewaltigungsopfer aus Oakland kam eines Abends mit einem Angel, den sie am Abend zuvor kennen gelernt hatte, in eine Bar und bumste dann mit
ihm auf einem Billardtisch in einem Hinterzimmer. Ein anderer kam herein, sah, was geschah, und machte sich selbstverständlich bereit, den Nachschlag zu liefern. Das Mädchen protestierte, aber als ihre große Liebe drohte, sie zu schlagen, hatte sie ein Einsehen. Nach der dritten Runde wurde ihr klar, worauf sie sich da eingelassen hatte, und sie wurde hysterisch, woraufhin der Barkeeper die Polizei rief.
    Eine andere junge Frau kam auf einem Motorrad aus Los Angeles angefahren und bestand darauf, dem Club beizutreten. Das könne sie gern, sagten die Angels, aber erst müsse sie ihre Klasse unter Beweis stellen. »Mann, war das ein durchgeknalltes Weib«, sagte einer. »Am nächsten Abend kam sie mit einem großen Bernhardiner zur Party, und was sie mit dem für eine Show abgezogen hat, Mann, das hat mich umgehauen.« Er lächelte versonnen. »Und anschließend hat sie dann alle rübergelassen. O Mann, das war echt ’ne Fickerin. Die ist ausgerastet, als ihr klar wurde, dass wir sie nicht aufnehmen. Die hat uns alle möglichen Beschimpfungen an den Kopf geworfen, und dann ist sie zu einer Telefonzelle und hat die Bullen angerufen. Wir wurden alle wegen Vergewaltigung festgenommen, aber dann haben wir von der Sache nichts mehr gehört, und die Alte ist am nächsten Tag abgehauen. Die hat seitdem keiner mehr gesehen.«
    Wenn das Wort »Vergewaltigung« fällt, erzählt Terry the Tramp gern die Geschichte von dem »durchgeknallten« Weib, das eines Abends in einem Taxi vor dem El Adobe vorgefahren kam – eine richtig gut aussehende Tussi. Sie hat das Taxi bezahlt und stand dann da nur ’ne Minute lang und hat uns angeguckt. Und dann, Mann, kommt sie über den Parkplatz geschlendert, so als ob ihr der Laden gehört, und fragt uns, was wir denn so glotzen.
Dann hat sie gelacht. ›Also gut!‹, hat sie gerufen. ›Ich ficke, ich blase und ich kiffe gern! Dann legen wir mal los!‹< Wow! Wir konnten es kaum glauben. Aber bei Gott, sie hat nicht gelogen. Wir haben sie hinten in den alten Lieferwagen gepackt, den wir damals hatten, und nicht zu glauben, aber sie hat immer noch nicht genug gehabt, als die Kneipe dichtmachte. Wir mussten mit ihr raus aufs Land fahren.«
    Die Angels erzählen oft und gern von Frauen, die aus freien Stücken zu ihnen kommen. Sie neigen dazu, die Geschichten auszuschmücken und zu übertreiben, aber die meisten dieser Geschichten haben einen wahren Kern. Nach Dutzenden langen Nächten mit den Outlaws erinnere ich mich nur an wenige, in denen nicht mindestens ein Mädchen der ganzen Mannschaft oder wem gerade der Sinn danach stand, einen blies. Meist waren das »Mamas«, aber hin und wieder tauchte auch das auf, was die Angels als »fremdes Mädchen« oder »neue Tussi« bezeichnen. Die meisten dieser Frauen gingen anscheinend davon aus, dass sie mit einem der Angels »zusammen« waren, und manchmal lief es tatsächlich so. Die neue Tussi tanzte ein wenig, trank ein paar Bier und brauste dann mit ihrem Shane in die Nacht davon. Andere Frauen hingegen nahm man mit in den Lieferwagen, und dann wurden sie stundenlang nicht mehr gesehen. In den allermeisten Fällen erregt es kein großes Aufsehen, wenn auf dem Parkplatz, sei’s in einem Lieferwagen oder auf der Rückbank eines Autos, ein Rudelbums abgeht. Von den gut dreißig Outlaws, die am Wochenende abends im El Adobe auftauchen, würde sich nicht einmal jeder zweite die Mühe machen, über den Parkplatz zu gehen, um irgendeine gerade verfügbare Möse mitzuficken. Manchmal wird ein Girl stundenlang gestoßen, aber nur, wenn
eine Gruppe von etwa zehn Männern sie reihum nacheinander rannimmt. Ein Outlaw, dessen old Lady in der Nähe ist, wird eine solche Fickerei

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