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Hell's Angels (German Edition)

Hell's Angels (German Edition)

Titel: Hell's Angels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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gleiche eingeschnappte Feindseligkeit Fremden gegenüber, die gleichen Extreme, was Launen und Verhalten angeht, und sogar die gleichen Namen, die gleichen kantigen Gesichter und langknöchrigen Körper, die nie so ganz natürlich aussehen, es sei denn, sie stützten sich irgendwo auf.
    Die meisten Angels sind offensichtlich Angelsachsen, aber die Linkhorn-Einstellung ist ansteckend. Die wenigen Outlaws mit einem mexikanischen oder italienischen Namen verhalten sich nicht nur wie die anderen, sondern sehen irgendwie auch so aus. Selbst der Chinese Mel aus Frisco und Charley, ein junger Schwarzer aus Oakland, haben den Gang und die Manierismen eines Linkhorns an sich.

14
    Die sind im Grunde wie die Neger. Alleine machen sie nicht mehr Ärger als andere Leute auch – aber sobald sie in einer Gruppe zusammen sind, rasten sie voll aus. – Polizist, San Francisco
    Kurz bevor es an diesem ersten Abend dämmerte, machte sich im Camp mit einem Mal Unruhe breit. Die Leute kamen und gingen seit Stunden, aber ohne Eile. Der freundliche Empfang beim Biereinkauf hatte den Befehl des Sheriffs, sich von den Touristen fern zu halten, untergraben, und viele Outlaws fuhren hinüber, um die unerwartete Gastfreundschaft zu genießen. In Willow Cove herrschte eine festliche Atmosphäre. Neuankömmlinge wurden mit Rufen, Küssen, Tacklings und Bierfontänen begrüßt. Die Hilfssheriffs knipsten Fotos. Erst dachte ich, sie sammelten Beweismaterial, doch als ich sah, wie sie die Angels aufforderten, sich in Pose zu werfen oder in voller Montur in den See zu springen, wurde mir klar, dass die Polizisten so fasziniert waren wie jemand, der zum ersten Mal den Zoo in der Bronx besucht. Einer von ihnen sagte später zu mir: »Mann, ich wünschte, ich hätte eine Filmkamera, das ist ja das Unglaublichste, was ich je gesehen habe. Das glaubt einem doch keiner, wenn man keine Bilder davon hat. Warten Sie nur, wenn ich das meinen Kindern zeige!«
    Kurz vor dem Mittagessen änderte sich die Atmosphäre schlagartig, und das ohne erkennbaren Grund. Barger und ein paar andere steckten mit zwei Hilfssheriffs die Köpfe zusammen, und dann sprangen sie auf ihre Maschinen und brausten den Feldweg hinauf. Eine Gruppe von etwa zehn Outlaws verließ das Camp, und alle guckten sie grimmig. Kurz darauf fuhren zwei Streifenwagen weg. Die meisten Outlaws gaben sich anscheinend damit zufrieden, dass Barger alles regelte, aber etwa zwanzig von ihnen versammelten sich mitten im Camp rund um Tiny und murmelten finster vor sich hin wegen einer Meldung über einen »Angriff auf einen Motorradfahrer«, die per Polizeifunk gekommen war. Sie wussten nicht, um wen es ging, ja, nicht einmal, ob es einer der ihren war. (Am nächsten Tag sollte in der Nähe des Yosemite-Nationalparks ein Hillclimb und Motocrossrennen stattfinden, und es waren viele Biker in der Gegend unterwegs. Jemand erzählte, in der Nähe von Mariposa sei eine Gruppe gesichtet worden, die Seventh-Son-Colours trug, aber keiner der Angels hatte je von diesem Club gehört, und niemand wusste, ob es Outlaws waren.)
    Wenn eine Versammlung von Angels erfährt, dass »ein Motorradfahrer« angegriffen worden sei, so gilt das als drohendes Anzeichen dafür, dass da draußen irgendwo ein Feind unterwegs ist. Barger und seine Begleitmannschaft waren schon seit fast einer Stunde fort, und viele der anderen wären jetzt losgefahren, um nach ihnen zu suchen, wenn Tiny nicht darauf bestanden hätte, dass man weitere Anweisungen abwarte. Ich erinnere mich, dass jemand über die strategisch ungünstige Position des Lagers fluchte: »Scheiße, guckt doch mal, wo wir hier sind! Die Schweine haben uns hier draußen in eine Falle
gelockt! Außer über den einen Feldweg kommt man hier nicht raus!«
    Willow Cove war ein natürliches Dünkirchen. Ich beobachtete die beiden noch verbliebenen Hilfssheriffs. Wenn sie aufbrachen, würde auch ich die Biege machen. Ihr Aufbruch konnte nur bedeuten, dass anderswo die Dinge außer Kontrolle geraten waren, und dass der Angel-Campingplatz als Nächstes dran war. Ich wollte nicht dabei sein, wenn die Bürgerwehr mit Kriegsgeheul aus dem Wald gestürzt kam.
    Doch die Deputys brachen nicht auf, und kurz bevor es dunkel wurde, kehrte Bargers Patrouille bestens gelaunt zurück. Dirty Ed, so schien es, war friedlich am See entlanggefahren, als fünf freundlich wirkende Jugendliche ihn durch Winken angehalten hatten. Immer um Öffentlichkeitsarbeit bemüht, hatte er gehalten, um mit ihnen zu

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