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Hell's Kitchen

Hell's Kitchen

Titel: Hell's Kitchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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so ungefähr vor sechs Monaten, als es draußen noch warm war. Er treibt sich an den Eingängen rum, notiert sich auf einem Block, wer wo lebt und an welchem Ende und alles. Nachdem du es selbst gesehen hast, weißt du ja inzwischen, daß wir einen guten und einen schlechten Teil des Dschungels haben. Und als nächstes fängt Buddy-O an, mit einigen von uns zu reden, dann engagiert er ein paar von uns, um Sachen für ihn zu machen...«
    Lionel unterbrach sich und wartete auf meine Frage: »Welche Sachen?«
    »Ich behaupte nicht, daß alle von uns so korrumpiert sind und gekauft werden können, Hock. Okay? Ich, zum Beispiel, und die anderen von uns, die einen klaren Kopf behalten haben, was das Eigentum betrifft, wir nennen uns gern anständig...«
    »Okay. Aber wozu hat Buddy-O ein paar von den Bestechlichen unter euch engagiert?«
    »Tja, zunächst war’s nichts besonders Umwerfendes. Zuerst hat er sich zum Beispiel irgendeine üble Säufertruppe gekrallt, und bezahlt hat er sie mit Thunderbird oder Wild Irish, damit sie den ganzen Tag vor irgendeinem bestimmten Mietshaus rumhängen, in dem der Vermieter es seinen Mietern so unangenehm wie nur möglich machen will. Verstehst du, es würde mir nichts ausmachen, wenn das alles gewesen wäre, weil ich nicht besonders versessen auf jemanden bin, der es eklig findet - was ich tatsächlich mit eigenen Ohren eine Menge dieser Neuankömmlinge habe sagen hören -, wenn ein paar Typen nur rumsitzen und mehr oder weniger aussehen wie... tja, aussehen wie du, Hock. Weißt du, für so ein Gesindel habe ich keinerlei Sympathien, und ich denke, vielleicht verdienen sie es ja sogar, aus ihren Wohnungen geekelt zu werden...
    Aber dann höre ich, daß sich Buddy-O mit diesem fetten rosa Widerling Griffiths zusammentut, und dann überspannen die zwei bei ihrem kleinen Spielchen bei weitem den Bogen.«
    Ich fragte: »Wie das?«
    »Tja, zuerst mal, um das wirklich richtig verstehen zu können - du erinnerst dich doch, daß Buddy-O schon immer seine kleinen miesen Betrügereien abgezogen hat?«
    Ich nickte.
    »Vielleicht hat er angefangen, auf uns herumzuhacken, weil er den Kleinscheiß allmählich satt war, den er sonst immer abgezogen hat«, sagte Lionel. »Und vielleicht, da er ja ein Bursche war, der am Rande der Midlife-crisis taumelte und dabei trotzdem immer noch wehmütig an seine unschuldigen Jugendtage dachte, damals, als die Westies hier in der Gegend noch stark und mächtig waren...
    Und, Hock, das ist jetzt wirklich nur mein Gefühl, okay? Aber ich bin ein alter Knabe, der schon eine Menge gesehen hat und der jede Menge Zeit hat, um nachzudenken und zwischen den Lügen zu lesen, wie ich ja schon sagte - also, wer weiß, vielleicht liege ich ja absolut richtig. Jedenfalls, was ich glaube, ist: Buddy-O hat versucht, eine neue Art von Gang für eine neue Art von Gangster auf die Beine zu stellen. Kommst du noch mit?«
    Vielleicht, ja, doch das wollte ich in diesem Augenblick noch nicht zugeben. Also sagte ich: »Wieso buchstabierst du es mir nicht haarklein und ganz langsam?«

22

    Lionel legte zwei weitere Kohlestücke in den Herd.
    »Nun, Sir, hier ist meine Theorie«, sagte er. »Ich glaube, Buddy-O ist rumgezogen, wie ein Makler, weißt du, und hat eine Reihe der übelsten Elemente unseres Dschungels engagiert - und dann hat er die Jungs für deinen Widerling Griffiths losgeschickt, der zufälligerweise die Leitung des Flanders Hotel hatte. Schon kapiert?«
    Ich sagte nichts.
    »Griffiths brachte dann diese miesen Typen, die wir hier haben, im Flanders unter«, sagte Lionel. »Und er sorgte dafür, daß sie jede Menge Stoff und Alkohol und so weiter bekamen, um sie fügsam zu halten. Außerdem standen sie auf diese Weise auf Abruf bereit, bis sich speziellere Jobs ergaben...«
    »Du willst damit sagen...«
    »Ho-ho, dann siehst du womöglich also endlich doch noch die Zusammenhänge, Detective Hockaday?«
    Ich hatte nicht beabsichtigt, laut zu sprechen. »Vielleicht, aber laß dich von mir nicht unterbrechen.«
    »Okay. Ich wollte gerade zu dem Teil mit dem >den Bogen überspannen< kommen...
    Weißt du, die Vermieter-Widerlinge dieser Stadt - mit denen ich hier die wirklich großen Jungs meine, nicht die kleinen Fieslinge und Dummköpfe wie Griffiths und Buddy-O, und auch nicht die kleinen Fische mit ein oder zwei kleinen Mietshäusern, die in ihrem eigenen Gebäude wohnen -, die gehen jeden Abend schlafen mit Träumen von unanständig dicken Bündeln Kohle. Aber wenn sie

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