Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hell's Kitchen

Hell's Kitchen

Titel: Hell's Kitchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
Vom Netzwerk:
einer alten Lady tatsächlich gelang, einen Mob dazu zu bringen, das Büro der Grundstücksverwaltung kurz und klein zu schlagen.
    Und Empire Properties hatte, wie sich eindeutig zeigte, eine Gang ihrer freischaffenden Schläger alarmiert, um Mary Rooneys Mob zum Schweigen zu bringen, bevor dieser Gelegenheit hatte, die Grenzen des Parkes zu verlassen.
    Da ich wußte, welche Vorstellungen Howie Griffiths von den Handlangern hatte, die den Zielen der Firma entsprachen, hegte ich auch keine Zweifel, daß Empire Properties ein besseres Berufsethos als Howie besaß und daß praktisch jeder in ihrem Büro in der Lage war, den Nachschub an Schlägern und allen anderen Arten von zweifelhaften Maßnahmen zur Steigerung des Profits zu gewährleisten.
    Konnte irgend etwas davon bewiesen werden? Und wenn, spielte es eine Rolle? Und wer würde jemals für die Tragödie von Mary Rooneys gerechtem Aufstand zahlen müssen außer Mary selbst?
    Hatte es irgendeinen Sinn?
    Da die Party inzwischen endgültig vorbei und der Park wieder zur Tagesordnung zurückgekehrt war, waren auch
    die jungen Männer in ihren Kapuzen-Sweatshirts und Basketballschuhen wieder auf ihren Posten... Yo, zieh dir Crack rein, Mann, zieh dir Crack rein... Yo, geh vorbei, und du wirst nicht high...

    Ich erinnere mich nicht mehr, wie ich vom Revier zum Pigalle kam. Vielleicht hatte ich mich von einem Streifenwagen mitnehmen lassen, vielleicht hatte ich auch ein Taxi genommen. Vielleicht ging ich zu Fuß, da ich noch nicht nach Flause wollte. Vielleicht ging ich vorher auch auf ein paar Gläser ins Ebb Tide.
    Ich wußte nur, daß es halb ein Uhr nachts war und daß ich an einem Tisch am Rand der Tanzfläche saß. Und eine Kerze brannte in einer Glasschale, und vor mir stand ein doppelter Johnnie Walker Red, und auf der Tanzfläche bewegten sich Typen langsam und unbeholfen zur Musik, und da waren »Mädchen«, die belangloses Zeug redeten.
    Die traurige kleine Band neben dem Laufsteg der Bühne machte ihre Sache gar nicht mal so schlecht, Labeija, im blauen Scheinwerferlicht und ganz in Schwarz und Silber, bei ihrer guten, langsam und mit durch den Rauch weicher und belegter Stimme gesungenen Version von »Easy Living« zu begleiten.
    Mädchen plazierten ihre Partner an die Tische um die Tanzfläche oder auf den Bänken an der hinteren Wand. Und eine Parade von Stripperinnen fing an, und die Stimmung im Raum wurde vergnügt, und Mona Morgan wartete in der Garderobe mit ihren lackierten Zehen, und ich hoffte, daß sie nicht trank.
    Und Labeija kam an meinen Tisch. Sie sagte: »Wie geht’s dem Patienten?« Ich rieb meinen Hinterkopf. Irgendwann während der letzten Stunden war der Verband verschwunden, und dort, wo der Arzt mich rasiert hatte, fühlte ich nackte Haut.
    Ich sagte: »Ach, du meinst... Das ist jetzt nicht mehr weiter wichtig.«
    »Wie in aller Welt konnte das nur passieren?« erkundigte sich Labeija.
    »Ich hatte gehofft, das würdest du mir sagen.«
    Labeija holte tief Luft und sagte: »Ich weiß nur, daß Mona voll war - sie besäuft sich manchmal, wie ich leider sagen muß -, und dann höre ich, wie sie die Treppe runterbrüllt, daß du vor den Garderoben niedergeschlagen worden bist...«
    »Ist so was früher auch schon mal passiert?«
    »Noch nie, nein!«
    »Okay. Aber Tatsache ist doch, daß da oben im Dunkeln jemand gewesen ist und mir ein ordentliches Ding übergezogen hat. Jetzt lautet die Frage, ist er denselben Weg runtergekommen, den ich raufgegangen bin? Oder gibt es noch einen anderen Zugang?«
    »Es gibt eine Tür zum Notausgang, der sich, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, dort oben befindet. Jeder könnte aus dem Club durch diese Tür gehen und von dort auf die Straße hinter dem Haus kommen.«
    »Und wie steht’s damit, von der Straße in den Club hineinzukommen?«
    Labeija dachte einen Moment nach. »Von der Straße aus... ich vermute, jemand könnte wahrscheinlich über die untere Plattform der Feuerleiter raufkommen, wenn er gut klettern kann. Aber trotzdem müßte ihm dann noch jemand von innen die Tür öffnen. Weißt du, man kann die Tür nur von innen aufmachen, und es ist einfach unmöglich, von draußen reinzukommen - es sei denn, du hast Dynamit dabei, was wir aber vermutlich bemerkt hätten, oder man hat jemanden hier drinnen, der einem die Tür aufmacht.«
    Und natürlich erinnerte ich mich an genau die gleiche Art Tür oben im Healing Stream Deliverance Temple. Die Tür aus dem Keller, am Kopfende einer Treppe, die

Weitere Kostenlose Bücher