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Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt

Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt

Titel: Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herder
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solche Diskussionen unbegrenzt Raum bietet, eine heftige Debatte. „Minitman“ schrieb: „Wo würden wir denn da hinkommen, wenn jeder dahergelaufene Ex-Bundeskanzler in der Öffentlichkeit rauchen würde? Nicht auszudenken, was das für gewaltige destruktive Auswirkungen auf das Zusammenleben hier in Deutschland hätte.“
    „Minitmans“ Meinung wurde prompt erwidert. „Lars74“ hielt dagegen: „Es gibt genügend Nichtraucher, die ein Auto fahren, und mit ihren Abgasen genauso meine Gesundheit gefährden, wie dies umgekehrt ein Raucher mit einem Nichtraucher macht. Vielleicht verzichtet Minitman aufs Auto und fährt zum Ausgleich fürs Rauchen mit Bus und Bahn …?“
    „Fiedde“ fand: „Typisch deutsch, alles muss reglementiert werden. Alle müssen ans Gängelband. Und die, die am wenigsten davon betroffen sind, schreien am lautesten! Wie dieser obskure Verein aus Wiesbaden. Nicht dabei gewesen, nicht davon betroffen, aber Anzeige erstatten. Ein wenig mehr Gelassenheit würde allen gut zu Gesicht stehen.“
    „Der WeisseWal“ setzte seine Teilnahme an der Diskussion in eine aktive Handlung um. „Ich gehe jetzt ausnahmsweise eine rauchen, möge der nichtrauchende Mob mich verschonen.“
    „Oxnox“ gab nicht zu erkennen, ob er Raucher ist. Zum Verhalten von Helmut Schmidt beim Neujahrsempfang im Theater hatte er eine dezidierte Meinung: „Die Gesetze gelten für alle Bürger. Alle haben sich daran zu halten – auch wenn es nicht gefällt oder unangenehm ist.“ Weiter bekennt er, er hätte „diesen Mann sicher nicht angezeigt – nicht, weil er es nicht verdient hätte (das hat er), sondern weil ich ihn nicht dadurch aufwerten will, dass ich sein sozial unverträgliches Rauchverhalten beachte.“
    Im selben Sinn argumentiert „Heinz D. Trost“, der findet, die Schmidts sollten den Eindruck vermeiden, „was Besseres sein zu wollen als der ganz normal durch acht Stunden an der Werkbank schuftende Malocher“. Sollte das Strafverfahren ohne eine Verurteilung eingestellt werden, würde auch er Beschwerde einreichen.
    Der schon genannte Vorsitzende des Anzeige erstattenden Wiesbadener Vereins, Horst Keiser, sagte dem „Hamburger Abendblatt“ weiter: Die Schmidts „rauchen immer wieder im Beisein Unbeteiligter“. Im Gespräch mit der „taz“ fragte er, wie Kinder und Jugendliche in Deutschland dazu gebracht werden sollen, Gesetze einzuhalten, „wenn ein ehemaliger Bundeskanzlerin der Öffentlichkeit raucht“. Er bezeichnete Loki und Helmut Schmidt als „zwei alte störrische Menschen“ und nannte ihr Verhalten im Hamburger Theater „eine Schande“.
    Das gerichtliche Verfahren gegen die Schmidts ging aus wie das sprichwörtliche Hornberger – hier: Hamburger – Schießen: Eine Verurteilung von Loki und Helmut Schmidt wegen Körperverletzung blieb aus. „Wir werden die Bearbeitung der Anzeige in kurzer Zeit abschließen und die Sache einstellen“, ließ sich Behördensprecher Rüdiger Bagger vernehmen. Die Grenze von der Belästigung zur Körperverletzung sei durch den Zigarettenrauch der Schmidts nicht überschritten.
    Mochte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft mit der Anzeige zusammenhängen, die ein Kläger in Saarbrücken gegen die Nichtraucher-Initiative Wiesbaden angestrengt hatte? Es gehe darum, schreibt Gegenkläger Mirko Welsch im Internet, dass diese Initiative mit ihrer zweifelhaften Hetze gegen Raucher und humane Nichtraucher gegen das Grundgesetz sowie gegen das damals sogenannte Antidiskriminierungsgesetz zu verstoßen scheine. Weiter brachte Welsch zur Anzeige, dass die Internetpräsenz der Nichtraucher-Initiative nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben, über ein Impressum verfüge.
    Die Anzeige gegen Loki und Helmut Schmidt beschäftigte in der deutschen Presse auch prominente Geister, Hellmuth Karasek meldete sich zu Wort. In der „Welt online“ wies er mit schöner Ironie darauf hin, die im Hamburger Theater „von der Körperverletzung Bedrohten hätten sich ja durch Selbstschutz (Mundbinden oder Flucht) dem schädlichen Einfluss des Altkanzler-Paares Schmidt entziehen können“. Tatsächlich hätten auch nicht die Theaterbesucher die Schmidts verklagt, sondern der Nichtraucher-Aktivist aus Wiesbaden.
    Karasek beruhigte aufgeregte Leserinnen und Leser mit dem Hinweis, Helmut Schmidt, „bekennender Kettenraucher“, werde der Gesundheitskasse aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zur Last fallen. Außerdem gebe es bis dato „keine Nachweise, dass sich Nikotin und

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