Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
…« Dann: »Ich weiß nicht mehr, wer das sagte, aber eines der Opfer fragte: ›Was habt ihr mit uns vor? ‹ , und Tex antwortete: ›Ihr werdet alle sterben.‹ Und da fingen sie alle an, um ihr Leben zu flehen.«
F: »Was passierte dann?«
A: »Dann befahl mir Tex, Frykowski zu töten.«
Als sie das Messer erhoben hatte, war Frykowski, der seine Hände befreit hatte, aufgesprungen und »stieß mich zu Boden, und ich habe ihn, so gut ich konnte, gepackt, und dann habe ich um mein Leben gekämpft, so wie er um seines.
Irgendwie hat er es geschafft, mich an den Haaren zu packen, und er hat sehr fest daran gezogen. Ich habe nach Tex oder sonst jemandem um Hilfe geschrien, und Frykowski, der schrie auch.
Irgendwie kam er dann hinter mich. Ich hatte das Messer in der rechten Hand, und ich war ... ich war ... ich weiß auch nicht, wo ich war, ich habe nur wie wild mit dem Messer ausgeholt, und ich erinnere mich, dass ich vier-, fünfmal nacheinander hinter mir etwas getroffen habe. Ich konnte nicht sehen, auf was ich da einstach.«
F: »Aber hatten Sie den Eindruck, dass es ein Mensch war?«
A: »Ich hatte noch nie auf einen Menschen eingestochen, ich weiß einfach nur, dass die Klinge in irgendetwas eindrang.«
F: »Könnte es Frykowski gewesen sein?«
A: »Es könnte Frykowski gewesen sein oder auch ein Sessel, ich weiß nicht, was es war.«
Susan hatte ihre Geschichte abgeändert. In meinem Verhör mit ihr hatte sie zugegeben, Frykowski »drei- oder viermal ins Bein gestochen« zu haben. Falls die Version, die sie Virginia Graham erzählt hatte, stimmte, dann wusste sie auch ganz genau, wie es sich anfühlte, auf jemanden einzustechen, zum Beispiel auf Gary Hinman.
Frykowski war zur Haustür gerannt »und schrie in Todesangst um Hilfe«. Tex hatte ihn eingeholt und ihm mehrfach auf den Kopf geschlagen, »ich glaube, mit einem Pistolenkolben«. Später hatte Tex zu ihr gesagt, dass dabei die Waffe zerbrochen sei und sie nicht mehr funktioniere. 41 Offenbar hatte Tex auch ein Messer gezückt, mit dem er, »so gut es ging«, auf Frykowski einstach, »weil sich Frykowski immer noch wehrte«. Inzwischen »hatte sich Abigail Folger aus dem Strick befreit und kämpfte mit Katie, Patricia Krenwinkel …«
Der Sprecher der Geschworenen: »Wir haben einen Geschworenen, der ein paar Minuten Pause braucht.«
Es wurde eine Unterbrechung anberaumt. Auf der Geschworenenbank gab es allerdings nicht nur ein blasses Gesicht.
Wir fingen da wieder an, wo Susan abgebrochen hatte. Jemand habe gestöhnt, sagte sie. Tex war zu Sebring gerannt, »beugte sich vor und stach ihm brutal viele Male in den Rücken …«
»Sharon Tate – ich erinnere mich, wie ich bemerkte, dass sie sich aus dem Strick zu winden versuchte.« Tex hatte Susan dann befohlen, sich um sie zu kümmern. Susan hatte Sharon den Arm um den Hals gelegt und sie gezwungen, sich wieder auf das Sofa zu setzen. Sie hatte um ihr Leben gefleht. »Ich sah sie an und sagte: ›Ich hab kein Erbarmen mit dir.‹ Dabei wusste ich, dass ich das zu mir selbst sagte und nicht zu ihr …«
F: »Hat Sharon in dem Moment etwas über das Baby gesagt?«
A: »Sie hat gesagt: ›Bitte lasst mich gehen, ich will doch nur mein Baby bekommen. ‹
Es gab ein ziemliches Durcheinander … Tex kam Katie zu Hilfe, und ich sah, wie Tex das Messer gegen Abigail Folger erhob, und kurz bevor er zustach – vielleicht eine Sekunde bevor er sie traf –, sah sie ihn an, ließ die Arme sinken, sah uns alle an und sagte: ›Ich gebe auf. Macht mit mir, was ihr wollt.‹«
Ich fragte Susan, wie viele Stiche Tex Abigail zugefügt habe. »Nur einen«, erwiderte Susan. »Sie fasste sich an den Bauch und fiel zu Boden.«
Tex war daraufhin nach draußen gelaufen. Susan hatte Sharon losgelassen, sie aber weiterhin bewacht. Als Tex zurückgekommen war, hatte er Susan befohlen: »Töte sie!« Doch laut der Version, die Susan jetzt erzählte, hatte sie es nicht über sich gebracht. »Ich konnte es nicht.« Stattdessen: »Als eine Art Ablenkungsmanöver, damit Tex nicht merkt, dass ich es nicht kann, habe ich ihre Hand gepackt und ihre Arme gehalten, und dann habe ich gesehen, wie Tex ihr in der Herzgegend in die Brust gestochen hat.« Sharon war dann vom Sofa auf den Boden gefallen. (Laut dieser Darstellung stach Tex nur einmal auf Sharon ein. Dem Autopsiebericht zufolge hatte sie aber 16 Stichwunden. Ronnie Howard gegenüber hatte Susan gestanden: »Ich habe immer weiter auf sie eingestochen, bis
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