Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
erklärt, müssten sie vielleicht auch Kinder töten.
Sie hatten dann vor einem anderen Haus gehalten, hatten jedoch in der Nähe Leute gesehen und waren im Wagen sitzen geblieben, nach einigen Minuten waren sie dann weggefahren. Irgendwann sei sie eingeschlafen, sagte Susan. Als sie wieder aufgewacht war, seien sie in einer ihr bekannten Gegend in der Nähe eines Hauses gewesen, in dem sie, Charlie und etwa 15 andere vor etwa einem Jahr bei einer LSD-Party gewesen waren. Das Haus war zu der Zeit von einem »Harold« bewohnt gewesen, an dessen Nachnamen sie sich nicht erinnern könne.
Charlie war ausgestiegen, aber nicht zur Einfahrt dieses Hauses gegangen, sondern zu dem nebenan. Susan war dann wieder eingeschlafen. Sie war aufgewacht, als Charlie wiederkam. »Er sagte: ›Tex, Katie, Leslie, geht in das Haus. Ich habe die Leute gefesselt. Sie sind ganz ruhig. ‹ «
»Er erklärte, dass Tex die Leute letzte Nacht in Panik versetzt hätte, weil er ihnen gesagt hatte, dass sie getötet würden, und Charlie meinte, er beschwichtige die Leute mit einem Lächeln und verschaffe ihnen durch seine ruhige Art den Eindruck, dass ihnen nichts passieren würde … Dann stiegen Tex, Leslie und Katie aus.«
Susan identifizierte anhand von Fotos Tex, Leslie und Katie, außerdem das Haus der LaBiancas, die lange Einfahrt und das Haus nebenan.
Ich fragte Susan danach, was Charlie noch zu dem Trio gesagt hatte. Sie antwortete, dass sie »glaube«, es sich vielleicht aber auch nur einbilde, dass Charlie sie »anwies, hineinzugehen und sie zu töten«. Sehr gut erinnerte sie sich noch daran, dass er sagte, sie sollten »eine so schaurige Szenerie hinterlassen, wie die Welt sie noch nie gesehen hat«. Außerdem hatte er ihnen befohlen, nach der Tat per Anhalter zur Ranch zurückzufahren.
Als Charlie wieder zum Auto gekommen war, hatte er ein Damenportemonnaie bei sich. Dann waren sie »in einem überwiegend farbigen Viertel herumgefahren«.
F: »Was passierte als Nächstes?«
Susan sagte, sie hätten an einer Tankstelle gehalten. Dann »gab Charlie Linda Kasabian das Portemonnaie der Frau und trug ihr auf, sie in die Damentoilette der Tankstelle zu legen, weil er hoffte, jemand würde sie dort finden, die Kreditkarten benutzen und dann des Mordes verdächtigt werden …«
Ich hätte gerne gewusst, wo das Portemonnaie geblieben war. Bis jetzt hatte noch niemand Rosemary LaBiancas Kreditkarten verwendet.
Nachdem sie die Tankstelle verlassen hatten, sagte Susan, sei sie wieder eingeschlafen. »Es war, als stünde ich unter Drogen«, obwohl »ich zu der Zeit keine Drogen nahm«. Als sie wieder aufwacht war, waren sie wieder auf der Ranch.
(Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass Susan Atkins bei ihrer Zeugenaussage vor dem Geschworenengericht einige bedeutsame Fakten ausgelassen hatte – einschließlich drei weiteren Mordversuchen in dieser Nacht. Hätten wir davon gewusst, hätten wir wahrscheinlich Anklage gegen Clem erhoben. So wie die Dinge jetzt lagen, hatten wir aber gegen ihn nichts weiter in der Hand als Susans Aussage, dass er im Wagen gewesen war. Und wir hatten noch die kleine Chance, dass sein Bruder, mit dem wir an der Akademie der Autobahnpolizei Kontakt aufgenommen hatten, ihn zur Kooperation mit uns überreden würde.)
Susan hatte das Haus der LaBiancas nicht betreten, doch am nächsten Morgen hatte sie von Katie erfahren, was dort passiert war.
A: »Sie hat mir erzählt, dass sie, nachdem sie im Haus waren, die Frau ins Schlafzimmer gebracht und dort aufs Bett gelegt hatten, während Tex im Wohnzimmer bei dem Mann blieb … Und dann sagte Katie, dass die Frau gehört habe, wie im Wohnzimmer ihr Mann getötet wurde, und sie hätte geschrien: ›Was macht ihr mit meinem Mann?‹ Und Katie sagte, dass sie dann angefangen habe, auf die Frau einzustechen …«
F: »Hat sie auch erzählt, was Leslie machte, während ...«
A: »Leslie half Katie, sie festzuhalten, denn die Frau hat sich gewehrt, bis sie starb …«
Später erzählte Katie Susan, dass die Worte »Was macht ihr mit meinem Mann?« die letzten Gedanken gewesen waren, die die Frau mit in die Unsterblichkeit genommen hatte.
Danach, erfuhr Susan von Katie, hatten sie »death to all pigs« – Tod allen Schweinen – an die Kühlschranktür oder die Haustür geschrieben, »und ich glaube, sie sagte, sie hätten auch ›helter skelter‹ und ›arise‹ geschrieben.«
Danach sei Katie von der Küche mit einer Gabel in der Hand ins Wohnzimmer
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