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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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aber ich traute mich nicht, etwas zu sagen.«
    »Letzte Nacht war alles viel zu chaotisch«, hatte Manson der Gruppe, die sich in der Baracke versammelt hatte, erklärt. »Diesmal zeige ich euch, wie ihr es machen sollt.«
    Tex hatte sich beklagt, dass die Waffen, die sie die Nacht zuvor benutzt hatten, nicht effektiv genug gewesen seien.
    Linda hatte in der Baracke zwei Säbel entdeckt, einer davon war der von den Straigt Satans. Sie hatte zwar nicht mitbekommen, dass jemand sie an sich nahm, hatte jedoch später den Säbel der Motorradgang zusammen mit zwei kleineren Messern unter dem Vordersitz des Wagens entdeckt. Bei meiner Befragung von DeCarlo hatte ich erfahren, dass er – etwa um diese Zeit – eines Abends festgestellt hatte, dass jemand diesen Säbel mitgenommen hatte.
    Wieder hatte sich die Gruppe in Swartz ’ kleinen Ford gezwängt, diesmal mit Manson hinter dem Lenkrad. Linda hatte direkt neben ihm gesessen, Clem auf dem Beifahrersitz, Tex, Sadie, Katie und Leslie hinten. Außer Clem, der einen blassoliv­farbenen Army-Parka trug, waren laut Linda alle dunkel gekleidet. Wie so oft hatte Manson einen Lederriemen um den Hals, den er über dem Brustbein zu einer Schlinge geknotet hatte. Meine Frage, ob irgendjemand sonst einen solchen Riemen getragen habe, verneinte Linda.
    Bevor sie losgefahren waren, hatte Manson Bruce Davis um Geld gebeten. So wie DeCarlo für die Waffen der Family zuständig war, fungierte Davis als »Finanzverwalter« der Gruppe, der sich um gestohlene Kreditkarten, gefälschte Ausweise und dergleichen kümmerte.
    Als sie schließlich gestartet waren, hatte Manson ihnen erklärt, dass sie sich an diesem Abend in zwei Gruppen aufteilen würden, die sich jeweils ein anderes Haus vornehmen sollten. Eine Gruppe wollte er absetzen und dann mit der zweiten weiterfahren.
    Bei einem Tankstopp – wobei sie bar und nicht mit Kreditkarte bezahlten – hatte Manson dann Linda befohlen, ihn am Steuer abzulösen. Auf meine ausdrückliche Nachfrage bestätigte Linda, dass Manson – und nur Manson – sämtliche Instruktionen bezüglich ihres Ziels und der Dinge, die sie zu tun hatten, erteilt hatte. Zu keinem einzigen Zeitpunkt habe Tex irgendjemandem eine Anweisung erteilt. Charlie hatte die alleinige Befehlsgewalt.
    Nach Mansons Vorgaben war Linda auf den Freeway nach Pasadena gefahren. Nachdem sie die Fernstraße verlassen hatten, hatte er ihr so viele Anweisungen gegeben, dass sie nicht mehr wusste, wo sie waren. Schließlich hatte er sie vor einem Haus anhalten lassen, das Linda als ein modernes, einstöckiges, gutbürgerliches Einfamilienhaus beschrieb. An dieser Stelle war Manson dann, wie auch Susan Atkins beschrieben hatte, ausgestiegen, hatte sie einmal um den Block fahren lassen und, nachdem er wieder eingestiegen war, erklärt, dass er dieses Haus nicht nehmen wolle, da er bei einem Blick durch das Fenster Kinderfotos gesehen habe, obwohl es, fügte er hinzu, in Zukunft nötig sein könnte, auch Kinder zu töten. Lindas Bericht deckte sich im Wesentlichen mit dem von Susan.
    Nachdem sie eine Weile in Pasadena herumgefahren waren, hatte Manson wieder das Lenkrad übernommen. Linda: »Ich erinnere mich, wie wir eine Straße hochfuhren mit einer Menge von Häusern, schönen, teuren Häusern und Bäumen. Wir fuhren den Hügel bis ganz oben, wendeten und hielten dann vor einem Haus.« Linda wusste nicht mehr, ob es ein- oder zweigeschossig gewesen war, nur dass es groß gewesen war. Dann hatte Manson allerdings gesagt, dass die Häuser hier zu dicht beieinanderstünden, daher seien sie dann wieder weggefahren.
    Kurz danach hatte Manson eine Kirche entdeckt. Er war auf den dazugehörigen Parkplatz gefahren und dort ausgestiegen. Linda meinte sich erinnern zu können, dass er gesagt hatte, er würde sich den Priester oder Pfarrer schnappen, war sich aber nicht hundertprozentig sicher.
    Nach einigen Minuten war er zurückgekehrt und hatte gesagt, dass die Kirchentür abgeschlossen sei.
    Susan Atkins hatte die Kirche in ihrem Bericht nicht erwähnt, daher hörte ich zum ersten Mal durch Linda Kasabian davon.
    Nun hatte Manson wieder Linda ans Steuer zitiert, doch die Route, die er ihr beschrieben hatte, war so verwirrend, dass sie bald nicht mehr wusste, wo sie waren. Als sie später auf dem Sunset Boulevard vom Meer herauffuhren, war es zu einem weiteren Vorfall gekommen, den Susan Atkins nicht erwähnt hatte.
    Als vor ihnen ein weißer Sportwagen fuhr, hatte Manson Linda befohlen: »Stell

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