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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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waren. Zu diesem Zeitpunkt wussten nur wenige davon, dass Linda Kasabian als Zeugin der Anklage aussagen würde. Ich hatte gehofft, diesen Umstand so lange wie möglich geheim halten zu können. Obwohl ich eigentlich mit Linda noch zum Haus der LaBiancas und einigen anderen Stellen hatte fahren wollen, musste dies nun leider warten. Ich bat Linda, den Kopf vom Fenster abzuwenden, sodass niemand sie erkennen konnte, und wies den Fahrer an, in das Gefängnis zurückzukehren.
    Auf dem Freeway versuchten wir noch, den Sendewagen abzuhängen, doch vergeblich. Sie filmten uns den ganzen Weg über. Es war wie eine Komödie des Regisseurs Mack Sennett, nur dass die Presse die Bullen verfolgte.
    Nachdem Linda wieder im Gefängnis war, bat ich Sergeant McGann, sich ein paar Kadetten von der Polizeischule oder einen Trupp Boyscouts zu schnappen und eine Suche nach den Messern zu organisieren. Wir wussten von Linda, dass sie wahrscheinlich irgendwo zwischen der Fundstelle der Kleider und dem Hügel weggeworfen worden waren, an dem der junge Steven Weiss den Revolver gefunden hatte, einer Strecke von etwas mehr als drei Kilometern. Außerdem wussten wir, dass dort irgendeine Beleuchtung sein musste, da Linda sich damals umgedreht hatte und eines der Messer auf der Straße hatte liegen sehen.
    Am nächsten Tag, dem 4. März, stattete Gypsy Fleischmans Büro einen weiteren Besuch ab. In Gegenwart seines Kanzleipartners Ronald Goldman drohte sie: »Falls Linda aussagen will, werden 30 Leute etwas dagegen unternehmen.«
    Ich hatte bereits die Sicherheitsvorkehrungen im Sybil-Brand-Gefängnis überprüft. Bis zur Geburt ihres Kindes war Linda nahe der Krankenstation in einer Einzelzelle untergebracht. Sie hatte keinerlei Kontakt mit den anderen Insassinnen, ihre Mahlzeiten bekam sie vom Wachpersonal. Nach der Geburt würde sie allerdings wieder in eine der offen zugänglichen Gemeinschaftsunterkünfte überstellt werden, wo Sadie, Katie oder Leslie sie bedrohen oder gar umbringen konnten. Ich nahm mir vor, mit Captain Carpenter zu sprechen, um herauszufinden, ob es eine andere Lösung gäbe.
    Der Anwalt Richard Caballero hatte das Unvermeidliche zwar hinauszögern, aber nicht verhindern können. Das Treffen zwischen Susan Atkins und Charles Manson fand am 5. März in der Bezirkshaftanstalt Los Angeles statt. Caballero, der dabei war, sagte später über die Begegnung: »Ob der andere jeweils Gelegenheit gehabt hatte, Linda Kasabian zu sehen, gehörte zu den allerersten Fragen, die sie sich gegenseitig stellten.« Da die Antwort bei beiden Nein lautete, beschlossen sie, es weiter zu versuchen.
    Manson fragte Susan: »Hast du Angst vor der Gaskammer?«
    Susan grinste und meinte: Nein.
    An diesem Punkt musste Caballero begreifen, dass er sie verloren hatte.
    Susan und Charlie redeten etwa eine Stunde oder länger miteinander, doch Caballero hatte nicht den blassesten Schimmer, worüber. »Irgendwann im Lauf der Unterhaltung wechselten sie in eine Art Geheimsprache oder Kauderwelsch«, und »von da an verstand ich kein Wort mehr«.
    Dafür sprachen die Blicke, die sie wechselten, Bände. Es war wie ein »freudiges Wiedersehen«. Sadie Mae Glutz war zum unwiderstehlichen Charles Manson zurückgekehrt.
    Sie feuerte Caballero am nächsten Tag.
    Am 6. März erschien Manson vor Gericht und trug eine Reihe neuer, ungewöhnlicher Anträge vor, darunter den, die »mit dem Prozess betrauten stellvertretenden Bezirksanwälte für eine gewisse Zeit und unter denselben Bedingungen zu inhaftieren, wie ich es gewesen bin …« In einem anderen Antrag ersuchte er darum, »nach freiem Belieben an jeden Ort reisen zu können, den ich für die Vorbereitung meiner Verteidigung als wichtig erachte …«
    Es folgten noch weitere Anträge, und Richter Keene erklärte, er sei über Mansons »haarsträubende« Ersuchen empört. Weiter führte er aus, dass er sich Mansons gesamte Prozessakte, von seinen »unsinnigen« Anträgen bis hin zu seiner ständigen Missachtung des Redeverbots, noch einmal angesehen habe. Außerdem habe er Mansons Betragen mit den Richtern Lucas und Dell diskutiert, vor denen Manson auch schon erschienen sei. Seine Schlussfolgerung fiel eindeutig aus: Es hat sich zweifellos erwiesen, »dass Sie nicht in der Lage sind, als Ihr eigener Verteidiger zu fungieren«.
    Außer sich vor Wut brüllte Manson: »Hier stehe weniger ich als vielmehr dieser Gerichtshof vor Gericht!« Außerdem sagte er zum Richter: »Gehen Sie und waschen Sie sich die

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