Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
Vom Netzwerk:
August) zum Wasserfall geschickt, und wegen der Wachen, die er aufgestellt hatte, hatte sie sich nicht getraut, in dieser Nacht zu verschwinden.
    Am nächsten Morgen (12. August) war Manson in aller Frühe zu ihr gekommen. Sie sollte ein »normales« Kleid anziehen und Mary Brunner sowie Sandra Good im Sybil-Brand-Gefängnis sowie Bobby Beausoleil in der Bezirkshaftanstalt eine Botschaft überbringen: »Sagt nichts, es ist alles gut.« Linda hatte sich daraufhin von Dave Hannum, einem neuen Ranchgehilfen, einen Wagen geliehen und war damit zum Sybil-Brand-Gefängnis gefahren, wo man ihr jedoch mitgeteilt hatte, dass Brunner und Good gerade vor Gericht waren. In der Bezirkshaftanstalt waren ihre Ausweispapiere nicht akzeptiert worden, weshalb sie auch Beausoleil nicht sehen konnte. Als sie zur Ranch zurückkehrt war und Manson gesagt hatte, dass es nicht geklappt hatte, hatte er ihr befohlen, es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen.
    Linda hatte nun ihre Chance gewittert. In dieser Nacht hatte sie eine Schultertasche mit ein paar Sachen zum Anziehen sowie Tanyas Windeln und Zubehör gepackt und diese versteckt. Am nächsten Morgen – dem 13. August – hatte sie sich dann erneut Hannums Wagen ausgeliehen. Als sie jedoch die Tasche holen wollte, schliefen dort Manson und Stephanie Schram. Sie hatte daraufhin beschlossen, die Tasche sein zu lassen, und war losgegangen, um Tanya zu holen, hatte aber festgestellt, dass die Kinder in den Bereich am Wasserfall verlegt worden waren. Da sie, wie sie später erklärte, keine Möglichkeit gesehen habe, Tanya zu holen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen, hatte sie die Ranch ohne sie verlassen.
    Statt wie befohlen nach Los Angeles zu fahren, hatte sich Linda auf den Weg nach Taos, Neu-Mexiko, gemacht, wo ihr Mann inzwischen lebte. Unweit von Albuquerque hatte sie dann mit Hannums Wagen eine Panne. Für eine Reparatur wollte sie eine Kreditkarte verwenden, die ihr Bruce Davis zuvor einmal zum Tanken gegeben hatte, doch der Tankwart hatte sie überprüft und festgestellt, dass sie nicht mehr gültig war. Daraufhin hatte Linda einen Brief an Hannum geschrieben, dem sie die Schlüssel beigelegt und in dem sie ihm mitgeteilt hatte, wo er den Wagen finden würde. Außerdem hatte sie sich bei ihm entschuldigt. Danach hatte sie den restlichen Weg per Anhalter zurückgelegt.
    (Den Brief hatte offenbar Susan Atkins abgefangen, die Hannum zwar die Information sowie die Schlüssel gegeben hatte, aber ohne ihm den Brief zu zeigen. Hannum war verständlicherweise nicht begeistert gewesen, hatte sich jedoch in den Bus gesetzt, um sein Fahrzeug zu holen.)
    Nachdem Linda festgestellt hatte, dass ihr Mann mit einem anderen Mädchen in einer Kommune in Lorien, einem Vorort von Taos, lebte, hatte sie ihm von den Tate-Morden erzählt, von den Ereignissen in der zweiten Nacht und dass sie Tanya auf der Spahn Ranch zurückgelassen hatte. Bob Kasabian hatte daraufhin vorgeschlagen, zusammen zur Ranch zu fahren und Tanya zu holen, doch Linda hatte Angst, dass Manson sie alle töten würde. Kasabian meinte, dass er die Sache ein paar Tage überdenken müsse. Doch Linda wollte nicht warten und war per Anhalter nach Taos gefahren, wo sie Joe Sage aufgesucht hatte. Sage, der in dem Ruf stand, Leuten zu helfen, war eine schillernde Figur. Wenn der 51-jährige Zen-Mönch nicht gerade damit beschäftigt war, seine Makrobiotische Kirche zu führen, warb er als Umweltschützer dafür, der nächste Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Linda hatte Sage um etwas Geld gebeten, damit sie nach Los Angeles zurückkehren und ihr kleines Mädchen holen könne. Doch Sage hatte Linda Fragen gestellt, und irgendwann hatte sie ihm und einem Jugendlichen namens Jeffrey Jacobs schließlich von den Morden erzählt.
    Sage hatte Lindas Geschichte nicht geglaubt und auf der Spahn Ranch angerufen, wo er zuerst mit einem Mädchen gesprochen hatte, dessen Namen er nicht erfuhr, und anschließend mit Manson selbst. Sage hatte Manson – dessen Reaktion man sich vorstellen kann – gefragt, ob Lindas Geschichte denn stimme. Manson hatte daraufhin behauptet, dass Linda verrückt sei. Ihr Ego sei einfach nicht bereit zu sterben, und deshalb sei sie weggerannt.
    Linda hatte zwar nicht mit Charlie gesprochen, dafür aber mit einem der anderen Mädchen – sie glaubte, dass es Squeaky gewesen war, war sich aber nicht sicher – und hatte von der Razzia am 16. August erfahren. Die Polizei hatte Tanya mitgenommen, hieß

Weitere Kostenlose Bücher