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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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hätte er zweifellos behauptet, dass die Anlage auf großer Lautstärke gestanden habe.
    Fitzgerald konzentrierte seine Fragen im Wesentlichen auf Garretsons Verhaftung und die angeblich ruppige Behandlung durch die Polizei. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte er behaupten, dass Garretson zumindest an einem Teil der Tate-Morde beteiligt gewesen sei. Da sein Kreuzverhör jedoch nicht im Geringsten in diese Richtung wies, lag für mich der Schluss nahe, dass er im Nachhinein einen passenden Sündenbock suchte.
    Kanarek stellte Garretson dieselbe Frage wie Mrs. Chapman. Nein, er habe Manson noch nie zuvor gesehen, lautete seine Antwort.
    Als ich vor seiner Zeugenaussage mit Garretson gesprochen hatte, hatte er mir anvertraut, dass er wegen der Dinge, die in jener Nacht geschehen waren, immer noch Albträume hatte. Am Wochenende vor seiner Rückkehr nach Ohio ermöglichte Rudi Altobelli, der jetzt im Haupthaus wohnte, Garretson einen Besuch im Haus am Cielo Drive. Er fand das Anwesen ruhig und friedlich vor, und seitdem, erzählte er mir, hätten die Albträume aufgehört.
    Bis zum Ende dieses Prozesstags hatten wir noch drei weitere Zeugen vernommen: Frank Guerrero, der am fraglichen Freitag das Kinderzimmer gestrichen hatte, Tom Vargas, den Gärtner, der zum Kommen und Gehen der diversen Gäste an jenem Tag sowie zum Eintreffen der beiden von ihm in Empfang genommenen Schrankkoffer Auskunft gab, und Dennis Hurt, der Sebring anhand eines Fotos als den Mann identifizierte, der die Tür geöffnet hatte, als er gegen acht Uhr abends das Fahrrad abgeliefert hatte.
    Die Bühne war nunmehr frei für die Kronzeugin der Anklage, die ich am Montagmorgen als Erste aufrufen wollte.
    Als er mein Eröffnungsplädoyer hörte, musste Manson erkannt haben, dass ich ihn durchschaut hatte.
    Nach dem Ende der Verhandlung an diesem Nachmittag geleitete Hilfssheriff William Maupin Manson von der Arrestzelle in den neunten Stock des Gefängnisses, als – Zitat aus Maupins Bericht – »der Insasse Manson gegenüber dem Unterzeichneten bemerkte, dass es ihm 100.000 Dollar wert sei, wenn er befreit würde. Insasse Manson führte weiter aus, wie schön es wäre, in die Wüste und zu seinem alten Leben vor seiner Verhaftung zurückzukehren. Außerdem bemerkte Manson, dass ihm Geld nichts bedeute. Eine Reihe von Leuten seien mit ihm in Kontakt getreten und hätten ihm große Geldsummen angeboten. Darüber hinaus bemerkte Insasse Manson, dass ein Wachbeamter nur zu sechs Monaten Haft verurteilt werden würde, falls er dabei ertappt wurde, einen Insassen unbefugt freizulassen.«
    Maupin meldete den Bestechungsversuch seinem Vorgesetzten Captain Alley, der seinerseits Richter Older davon in Kenntnis setzte. Zwar gelangte der Vorfall nie an die Öffentlichkeit, doch Older reichte Maupins Meldung am nächsten Tag an die Anwälte weiter. Als ich sie las, fragte ich mich, was er sich als Nächstes einfallen lassen würde.
    Während des Wochenendes zündeten Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten Streichhölzer an, erhitzten damit Haarklammern, bis sie glühten, und brannten sich so jeweils ein X auf die Stirn. Das verbrannte Fleisch rissen sie sich mit Nadeln weiter auf, um deutlichere Narben zu erzielen.
    Als die Geschworenen am Montagmorgen in den Saal kamen, waren die X das Erste, was sie sahen – ein anschaulicher Beweis dafür, dass die Mädchen alles taten, was Manson ihnen vormachte.
    Ungefähr einen Tag später taten Sandy, Squeaky, Gypsy und die meisten anderen Mitglieder der Family das Gleiche. Wenn sich Novizen der Gruppe anschlossen, wurde dies zu einem der Family-Rituale, zu dem es auch gehörte, das übers Gesicht herunterlaufende Blut mit der Zunge abzulecken.
    27. Juli bis 3. August 1970
    Acht Hilfssheriffs geleiteten Linda Kasabian vom Sybil-Brand-Gefängnis zum Justizgebäude, wo sie durch einen Eingang geführt wurde, der die Belagerungsposten der Family umging. Als sie jedoch den achten Stock erreichten, tauchte auf einmal Sandra Good im Flur auf und schrie: »Du bringst uns noch alle um, du bringst uns noch alle um!« Linda machte nach Angaben von Zeugen bei dieser Konfrontation eher einen traurigen als verschreckten Eindruck.
    Ich sah Linda erst kurz nach ihrer Ankunft. Ihr Anwalt Gary Fleischman hatte ihr zwar ein neues Kleid gekauft, doch war es verschwunden, daher trug sie dasselbe Umstandskleid wie in ihrer Schwangerschaft. In dem ausladenden Aufzug sah sie noch hippiehafter aus als die Angeklagten. Nachdem

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