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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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Weiß anzuzetteln, indem er den Anschein erweckte, als hätten Schwarze die Morde an den sieben Weißen begangen. Seiner abstrusen Logik nach würde dies die weiße Bevölkerung dazu bringen, sich gegen die schwarze zu erheben, und letztlich zu einem Bürgerkrieg zwischen Schwarzen und Weißen führen, einem Krieg, der, wie Manson seinen Anhängern erzählte, auf den Straßen jeder amerikanischen Stadt zum Blutbad führen würde und aus dem laut Mansons Vorhersage die Schwarzen siegreich hervorgehen würden.
    Mansons Überzeugung gemäß würde die schwarze Bevölkerung, wenn sie erst einmal nahezu die gesamte weiße Rasse ausgelöscht hätte, aus Mangel an Erfahrung nichts mit der gewonnenen Macht anzufangen wissen und sie daher an jene Weißen abgeben müssen, die dem Helter Skelter entkommen wären, das heißt an Charles Manson und seine Family.
    Seine Getreuen und insbesondere Manson persönlich seien demnach dann die eigentlichen Nutznießer eines schwarz-weißen Bürgerkriegs.
    Wir beabsichtigen, zu Mansons Philosophie nicht nur einen, sondern viele Zeugen aufzurufen, denn sie ist so abstrus und bizarr, dass Sie einem Zeugen allein wahrscheinlich nicht glauben würden.«
    Bis dahin war es in erster Linie um Manson gegangen. Denn Manson zu verurteilen hatte oberste Priorität. Würden wir nur die Verurteilung der anderen erreichen, dann wäre das wie bei einem Kriegsverbrechertribunal, bei dem die Lakaien schuldig gesprochen werden und jemand wie Hitler als freier Mann nach Hause geht. Deshalb betonte ich immer wieder, dass diese Morde auf Mansons Anweisung hin geschehen waren, auch wenn seine Mitangeklagten, die ihm aufs Wort gehorchten, sie ausgeführt hatten.
    Dieser Ansatz barg natürlich auch Gefahren. Denn eigentlich präsentierte ich den Anwälten der drei Mädchen ihre Verteidigungsstrategie auf dem Silbertablett. Bei der Festsetzung des Strafmaßes konnten sie argumentieren, dass Atkins, Krenwinkel und Van Houten dermaßen im Bann von Manson gestanden hatten, dass sie nicht annähernd so schuldig waren wie er und daher »lebenslänglich« bekommen sollten, statt zum Tode verurteilt zu werden.
    Da mir von Anfang an bewusst war, wie wichtig es war, das Gegenteil zu beweisen, bereitete ich das bereits in meinem Eröffnungsplädoyer vor:
    »Was ist nun aber mit Charles Mansons Anhängern, den übrigen Angeklagten in diesem Prozess, Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten?
    Die Beweisaufnahme wird zeigen, dass sie, zusammen mit Tex Watson, die eigentlichen Mörder der sieben Tate-LaBianca-Opfer waren.
    Darüber hinaus werden wir zeigen, dass sie freiwillig bei diesen Mehrfachmorden mitgemacht haben und dass, wie aus der besonderen Grausamkeit der Morde zu erkennen ist – Rosemary LaBianca erlitt 41 Stichwunden, auf Voytek Frykowski wurde 51-mal eingestochen, zweimal geschossen und 13-mal brutal mit dem Griff eines Revolvers auf den Kopf geschlagen –, ihnen selbst unabhängig von Manson das Morden im Blut lag.«
    Ich verwies auf Susan Atkins ’ Bekenntnisse gegenüber Virginia Graham und Ronnie Howard, den Fingerabdruck, der belegte, dass Patricia Krenwinkel am Tatort der Tate-Morde gewesen war, schließlich auch auf die Beweise, die Leslie Van Houten mit den LaBianca-Morden in Verbindung brachten, und stellte abschließend fest: »Wir werden beweisen, dass Charles Manson seine Family im März 1967 im Bezirk Haight-Ashbury von San Francisco gegründet hat. Die Auflösung der Family fällt in den Oktober 1969, als sie auf der Barker Ranch lebte, einem öden, entlegenen, felsigen Unterschlupf fern der Zivilisation am schattigen Rand des Death Valley. Zwischen diesen beiden Zeitpunkten sind sieben Menschen und ein achteinhalb Monate altes ungeborenes Baby, der Sohn von Sharon Tate, durch diese Mitglieder der Family zu Tode gekommen.
    Die Beweisaufnahme in diesem Prozess wird deutlich machen, dass diese sieben unglaublichen Morde die wohl bizarrsten, brutalsten und schauerlichsten Morde in der Kriminalgeschichte sind.
    Mr. Stovitz und ich werden nicht nur pflichtgemäß über alle begründeten Zweifel hinaus, sondern sogar über alle Zweifel hinaus beweisen, dass diese Angeklagten jene Morde begangen haben und jener Morde schuldig sind, und in unserem Schlussplädoyer werden wir Sie gegen jeden dieser Angeklagten um Ihren Schuldspruch wegen vorsätzlichen Mordes bitten.«
    Ich wies darauf hin, dass von einem langen Prozess mit vielen Zeugen auszugehen sei, und mit dem alten chinesischen

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