Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
Verfassung in diesem Bundesstaat und dieser Nation vorsieht, steht diesen Angeklagten ihr Tag vor Gericht zu. Das haben sie bekommen.
Ihnen stehen ebenfalls ein fairer Prozess und unparteiische Geschworene zu. Auch das haben sie bekommen.
Mehr steht ihnen nicht zu.
Da sie diese sieben sinnlosen Morde begangen haben, steht dem Kläger – den Bürgern des Bundesstaates Kalifornien – ein Schuldspruch zu.«
Zu Beginn seines Eröffnungsplädoyers für Patricia Krenwinkel sagte Paul Fitzgerald: »Wenn wir versuchen wollten, jeden Zeugen zu widerlegen, den die Anklage aufgerufen hat, wären wir 1974 noch hier«, womit er entgegen seiner Absicht hervorhob, wie erdrückend die Beweislage der Gegenseite war und wie wenig sich die Verteidigung in der Lage sah, ihr etwas entgegenzusetzen.
Fitzgeralds Plädoyer war sehr enttäuschend. Er hatte nicht nur versäumt, eine Reihe von Dingen zu widerlegen, die tatsächlich Angriffsflächen boten, sondern gab auch wiederholt die Beweislage falsch wieder. Er sagte, Sebring sei gehängt worden, alle Opfer seien erstochen worden, und Tim Ireland habe Parent schreien gehört. Er nannte Sharon »Mary Polanski«. Laut seiner Aussage stiegen die Mörder durch das Schlafzimmer in das Tate-Haus ein. Er verwechselte die Zahl von Frykowskis Stich- und Schlagverletzungen. Er behauptete, Linda habe fünf und nicht drei Messer bezeugt. und in der zweiten Nacht habe Linda und nicht Manson am Steuer gesessen und umgekehrt. Ihm zufolge war Manson bei der Razzia auf der Spahn Ranch von einem Hilfssheriff verhaftet worden, der nicht einmal dabei gewesen war; und so weiter und so fort.
Die Anklage betone immer wieder »Mord, Mord, Mord«, sagte Fitzgerald. »Sie müssen aber erst darüber befinden, ob es sich hier um Mord handelt.« Das Erste, was die Geschworenen zu entscheiden hätten, sei, »welche Verbrechen denn, wenn überhaupt, begangen worden seien«.
»Nun, eine Pistole Kaliber .22 ist eine eher ineffiziente Methode, um jemanden zu töten …«
»Es ergibt offensichtlich keinen Sinn, jemanden zu hängen …«
»Wenn Sie ein Meisterverbrecher wären, wenn Sie uneingeschränkte Macht über den Kopf und den Leib von speichelleckerischen Sklaven hätten, wie hier beschrieben wurde, würden Sie dann Frauen losschicken, um Männerarbeit zu leisten? … Frauen, meine Damen und Herren, spenden Leben. Sie lieben, sie werden schwanger, sie bringen Babys zur Welt. Sie spenden Leben, sie nehmen es nicht. Frauen sind der Gewalt abgeneigt …«
Nur ein kleiner Teil von Fitzgeralds Plädoyer war den Beweisen gegen seine Mandantin gewidmet. Und dieser Teil war alles, nur kein Gegenbeweis.
Er sagte: »Es ist zweifelhaft, ob dieser [im Tate-Haus gefundene] Fingerabdruck von Patricia Krenwinkel stammt.« Selbst wenn man einmal davon ausgehe, meinte er, »ist es ganz und gar vorstellbar, möglich und naheliegend, dass Patricia Krenwinkel als geladener Gast oder als Freundin in diesem Haus gewesen ist«.
Was für eine Freundin!
Krenwinkels sogenanntes Bekenntnis gegenüber Dianne Lake, sie habe Abigail Folger aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer gezerrt, sei überhaupt kein Bekenntnis, fuhr Fitzgerald fort. Sie habe nicht gesagt, wann oder wo das passiert sei. Vielleicht sei es 1967 in San Francisco gewesen.
Fitzgerald verwandte viel Zeit darauf, die Glaubwürdigkeit von Linda Kasabian zu zerstören. In meinem Plädoyer hatte ich gesagt: »Linda Kasabian war, meine Damen und Herren, 18 Tage lang in diesem Zeugenstand, eine außergewöhnlich lange Zeit, egal, für welchen Zeugen und in welchem Verfahren. Ich denke, Sie werden mir zustimmen, dass in diesen 18 Tagen Linda Kasabian und die Wahrheit Weggefährten waren.« Fitzgerald bestritt dies, war jedoch nicht imstande, einen einzigen Widerspruch in ihrer Aussage aufzuzeigen.
Der größere Teil seines Plädoyers befasste sich auf jeden Fall mit Charles Manson. Das Einzige, was die Zeugenaussagen in Bezug auf Manson bewiesen, sagte Fitzgerald, sei die Tatsache, »dass er eine Art rechtsgerichteter Hippie ist«. Manson, Manson, Manson.
Fitzgerald schloss mit einem leidenschaftlichen Plädoyer – nicht für seine Mandantin Patricia Krenwinkel, sondern für Charles Manson. Es gebe, so seine Bilanz, nicht genügend Beweise gegen ihn.
Kein einziges Mal sagte er, es gebe nicht genügend Beweise gegen seine Mandantin Patricia Krenwinkel.
Er forderte die Geschworenen nicht einmal auf, in Bezug auf seine Mandantin das Urteil »nicht schuldig« zu
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