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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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ermordet.
    «Guten Abend, Ines. Entschuldigen Sie, dass wir Sie so spät stören.»
    «Kommt nur rein und nehmt Platz. Was bedeutet das Grossaufgebot der Polizei, Francesco?»
    «Es galt Ruedi Fink. Kennen Sie den jungen Mann?»
    «Flüchtig. Er war früher ab und zu bei uns. Ein Freund von Andreas. So ein linker Spinner», lachte sie. «Alle Macht dem Proletariat. Die Jungen haben zum Glück noch Visionen.»
    «Was wollte er bei Ihnen?»
    «Er besuchte Andreas … Andreas! Kommst du bitte kurz runter?»
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Andreas erschien. Er wirkte müde und schlaff.
    «Ja, Mam?»
    «Herr Ferrari möchte dich etwas fragen.»
    «Hallo, Andreas. Du hattest Besuch von Ruedi Fink. Was wollte er?»
    «Geld, damit er ins Ausland abhauen kann. Er war total nervös, quasselte dauernd davon, dass die Polizei und Stolz hinter ihm her seien. Der spinnt doch. Ich will nichts mehr mit ihm und der ganzen Clique zu tun haben. Die haben mich verarscht.»
    «Wir haben ihn tatsächlich gesucht. Er ist einer unserer Hauptverdächtigen.»
    Andreas sah Ferrari schockiert an.
    «Ruedi soll meinen Vater ermordet haben?»
    «Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, Francesco», schaltete sich Ines Weller ein.
    «Ihre Überwachungskamera zeigt, wie Ruedi Fink kurz nach dem Mordanschlag aus dem Anwesen auf die Strasse rennt. Dies widerlegt seine eigene Aussage. Du hast ihm kein Geld gegeben, oder?»
    «Nein! Ich lass mich nicht mehr benutzen.»
    «Eine andere Frage: Wir haben dir doch erzählt, dass Irina schwanger ist.»
    Andreas schnaufte verächtlich.
    «Ja und wenn schon?! Die Hure treibts mit jedem. Irgendwann musste es ja einschlagen. Würde mich nicht wundern, wenn es von Ruedi ist.»
    «Sie behauptet, dass du der Vater bist.»
    «Ich … ich der Vater?», stammelte er. «Nein … das ist nicht wahr!»
    Andreas rannte weg.
    «Andreas!», das Wort klang wie ein Peitschenschlag. «Komm zurück! Sofort! … Was wird hier gespielt, Andreas?»
    «Sie lügt, Mam! Ich habe mit ihr geschlafen. Das stimmt. Aber das Kind ist nicht von mir. Wahrscheinlich will sie mich erpressen.» Er warf sich theatralisch vor seiner Mutter auf die Knie. «Bitte, Mam, glaube mir. Ich bin nicht der Vater.»
    Ines strich ihm zärtlich übers Haar und schaute fragend zu Ferrari. Der Kommissär nickte.
    «Geh in dein Zimmer. Ich komme später nach … Wie glaubhaft ist diese Irina?», wandte sie sich an Nadine, nachdem Andreas den Raum verlassen hatte.
    «Wir glauben ihr, Frau Weller.»
    «Dann … dann möchte ich gerne für sie aufkommen. Zumindest bis zur Geburt. Andreas wirkte sehr bestimmt … Ein Vaterschaftstest wird diese Frage klären. Sollte er tatsächlich der Vater sein, werden wir uns um Irina und das Kind kümmern.»
    «Das klingt nicht gerade sehr romantisch, Ines.»
    «Im Leben hat es leider wenig Platz für Romantik, Francesco. Ich kann im Moment nicht mehr dazu sagen. Es ist viel geschehen in den letzten Tagen. Zu viel. Nadine, ich darf Sie doch so nennen?»
    «Ja, natürlich.»
    «Nadine, ich möchte diese Irina besuchen. Wäre das möglich?»
    «Sicher. Sie liegt im Kanti.»
    «Ist sie denn verletzt?»
    «Nein, zum Glück nicht. Man hat sie unterkühlt am Rheinbord aufgefunden. Es geht ihr inzwischen viel besser.»
    «Würden Sie mich begleiten? Sagen wir morgen?»
    «Selbstverständlich.»
    «Danke … Francesco, was hat Patrick mit der ganzen Geschichte zu tun?»
    «Das wissen wir nicht. Noch nicht. Aber Ruedi Fink spielt eine Schlüsselrolle. Wir werden ihn heute Abend noch verhören. Und wenn es die ganze Nacht dauert.»

14. Kapitel
    «Sorry, Francesco.»
    Der Kommissär sah seine Assistentin fragend an.
    «Das mit Irina ist mir so rausgerutscht.»
    Das Fragezeichen auf Ferraris Stirn wurde grösser.
    «Wo sich Irina befindet, meine ich.»
    «Ach das! … Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Ines etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat? Mit Stolz und Fink gar unter einer Decke steckt?»
    «Déformation professionnelle! Ich sehe schon überall Gespenster.»
    Ruedi Fink wurde vorgeführt. Trotzig setzte er sich im Verhörraum auf einen Stuhl und traktierte den Tisch mit gezielten Fusstritten.
    «Ihr habts geschafft! Bravo. Ich bin euch ausgeliefert. Na, los. Macht schon! Ihr könnt jetzt so lange bohren und spinnen, bis das Lügennetz hält. Fein ausgedacht. Der Lackaffe da drüben im Büro und die Rothaarige begaffen mich auch schon.»
    «Staatsanwalt Borer?»
    «Ah! Das ist der Herr Staatsanwalt. Wie nobel.

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