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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Ferrari die Stille nach einer Weile.
    «Er nicht. Dafür sind seine Hampelmänner aufgetaucht. Der Gorilla sollte mich einschüchtern. Dann dieser Exbulle, der auch nicht gerade zimperlich mit mir umging. Und zum Schluss dieser Parteimensch …»
    «Patrick Stolz.»
    «Der ist der Schlimmste von allen. Macht zuerst auf vertraut. Wenn das nichts bringt, wird er brutal. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie vor jemandem so gefürchtet wie vor ihm. Er ist ein Tier.»
    «Und Peter Weller?»
    «Den habe ich nicht mehr gesehen. Er hat die Lust an mir verloren.»
    «Wer weiss, dass du schwanger bist?»
    «Die ganze Welt, Nadine. Es ist langsam nicht mehr zu verheimlichen.»
    «Im wievielten Monat sind Sie?»
    «Im sechsten. Am Anfang war es schwierig. Ich musste zuerst mit mir ins Reine kommen. Unzählige Fragen und Ängste plagten mich. Will ich das Baby überhaupt? Würde ich eine gute Mutter sein? Was kann ich dem Baby bieten? Welche Folgen hat das alles? Dann entschied ich mich für das Kind, für mein Kind. Hoffentlich geht es ihm einmal besser als mir.»
    «Kannst du mir sagen, wer Anfang Oktober davon wusste?»
    Sie dachte nach.
    «Anfang Oktober? Ist das wichtig?»
    «Vielleicht ist es von Bedeutung.»
    «Helen wusste es, von Anfang an. Sie ist meine einzige Freundin. Als ich ihr davon erzählte, drängte sie mich, abzutreiben. Wegen Fritz. Er würde ausrasten und mich dazu zwingen. Da hatte ich mich aber schon anders entschieden. Was auch immer geschehen würde, ich würde Fritz verlassen und das Kind bekommen.»
    «Weshalb hast du Andreas nichts davon gesagt?»
    «Ich wollte schon … dann kam die Geschichte mit seinem Vater dazwischen. Ehrlich gesagt, wusste ich auch nicht, wie er reagieren würde. Er geht noch an die Uni, hat seine Karriere vor sich. Ach, Scheisse, ich liebe ihn. Aber ich wollte nicht, dass er sich zwischen mir und seiner Familie entscheiden muss.»
    «Andreas hat uns erzählt, dass er mit Ihnen durchbrennen wollte.»
    «Das war lieb gemeint. Eine spontane Idee. Ich habe ihn dann aber schnell wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Wovon sollten wir leben? Ein Student ohne Einkommen und eine Prostituierte, die ein Kind bekommt … was er aber nicht wusste …»
    «Haben Sie noch jemandem von Ihrer Schwangerschaft erzählt?»
    «Nein. Das heisst, Ruedi sprach mich darauf an … Ich verdanke ihm viel.»
    «Weiss er, dass Andreas der Vater ist?»
    «Ja, das habe ich ihm gesagt. Ruedi wollte auch wissen, ob Peter Weller einer meiner Kunden ist. Er hat mich einmal mit ihm gesehen. Nadine, was passiert jetzt mit mir? Ich will nicht mehr zu Fritz zurück und schon gar nicht mehr auf den Strich. Nadine, ich weiss nicht mehr weiter … ich … ich habe Angst!»
    Sie begann leise in sich hineinzuweinen. Nadine nahm sie in den Arm.
    «Vorerst bleibst du im Spital. Hier bist du gut versorgt und sicher. Dann sehen wir weiter. Kopf hoch, Irina, es wird schon. Wir finden eine Lösung. Wir lassen dich nicht einfach hängen. Versprochen.»
    Ferrari trottete neben Nadine her. Ich bin froh, wenn ich hier rauskomme. Spitäler sind ein absoluter Horror. Diese langen Gänge, der Geruch, das Licht, die halbtoten Menschen an Schläuchen, die Götter in Weiss, die Atmosphäre, einfach alles ist schrecklich. Ich kann nur hoffen, nie hier zu landen.
    «Worauf wartest du?»
    «Ich … worauf soll ich warten?»
    «Einer deiner Freunde kann doch sicher Irina aufnehmen. Also, los! Nimm dein Handy und lass deine Verbindungen spielen.»
    Wieso immer ich? Sie verspricht Irina den Himmel auf Erden und ich darf diesen dann herbeizaubern. Ganz herzlichen Dank. Ich bin doch nicht Pestalozzi! Als Nächstes holt meine überaus grosszügige Kollegin noch diese Helen mit an Bord.
    «Und für Helen kannst du auch gleich einen Unterschlupf organisieren. Am besten mit Irina zusammen.»
    Kaum gedacht, hat sie es schon ausgesprochen. Na, bravo!
    «Das kommt überhaupt nicht in Frage! Diese Suppe kannst du selbst auslöffeln.»
    Ferrari kniff die Augenbrauen leicht zusammen. Ein Zeichen dafür, dass sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Ja, genau! Olivia hatte doch vor einiger Zeit gefragt, ob ich ein Bedienstetenehepaar für ihre Tante kennen würde? Das könnte die Lösung sein. Helen und Irina sind zwar kein Ehepaar, aber Fragen darf man bekanntlich immer. Vielleicht ist die Stelle längst besetzt und vielleicht ist die Vorstellung, zwei Prostituierte, eine im sechsten Monat schwanger, bei Olivias Tante unterzubringen,

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